Mit Hilfe der vorliegenden Arbeit „Herrschaft als legitimer Ordnungsmechanismus in den Herrschaftstypologien von Max Weber und James S. Coleman“ soll ein noch heute allgegenwärtiges und für unser Zusammenleben gewichtiges Phänomen, nämlich das der „Herrschaft“ näher beleuchtet werden. Es ist augenfällig, dass das heute eher ungern verwendete Wort „Herrschaft“ viele Lebensbereiche beeinflusst und eine gewisse Regelung des sozialen Zusammenlebens erst ermöglicht. Egal, ob man sich die betrieblichen Strukturen in großen Wirtschaftsorganisationen und Unternehmen, das familiäre Gefüge im privaten Umfeld oder klassische administrative Institutionen und Staatsformen ansieht, das Vorhandensein gewisser Herrschaftsverhältnisse wird oftmals als so genannte anthropologische Konstante des menschlichen Daseins betrachtet. Hieraus ergibt sich zudem auch der ungebrochene Aktualitätsanspruch der gesamten Herrschaftssoziologie.
Im Folgenden soll der Versuch unternommen werden, „Herrschaft“ besonders im Hinblick auf seine gesellschaftliche Funktion als legitimer Ordnungsmechanismus und deren spezifische Legitimitätsgründe eingehender zu untersuchen. Dabei werden bewusst exemplarisch die herrschaftssoziologischen Überlegungen zweier besonders bedeutsamer Soziologen, einmal in Form von Max Weber als Vertreter eines normativ- institutionellen Herrschaftsbegriffes und James S. Coleman andererseits als Vertreter des Rationalprogrammes näher behandelt. Nach einer kurzen Abgrenzung des Herrschaftsbegriffes von anderen in diesem Kontext soziologisch bedeutsamen Begriffen, wie dem der „Macht“ oder der „Gewalt“, schließt sich jeweils eine Abhandlung über das Leben der obig erwähnten Vertreter sowie deren spezifischen Herrschaftstypologien an. Abschließend folgt eine vergleichende Gegenüberstellung der einzelnen Legitimitätsgründe beider Theorien, in die auch mögliche Ansätze für Kritikpunkte einfließen sollen. Das Ende der Arbeit bildet ein persönliches Resümee mit einer eigenen kritischen Einschätzung der behandelten Thematik.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Der Herrschaftsbegriff in Abgrenzung zu den Begriffen Macht und Gewalt
- Herrschaft nach Max Weber
- Biographie Max Webers
- Die Herrschaftstypologie Max Webers
- Die legale Herrschaft
- Die traditionelle Herrschaft
- Die charismatische Herrschaft
- Der Legitimitätsbegriff nach Max Weber
- Herrschaft nach James S. Coleman
- Biographie James S. Colemans
- Die Herrschaftsbeziehungen nach Coleman
- Konjunkte versus disjunkte Herrschaftsbeziehungen
- Einfache versus komplexe Herrschaftsstrukturen
- Der Legitimitätsbegriff nach James S. Coleman
- Vergleich der legitimen Ordnungsmechanismen bei Max Weber und James S. Coleman
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit befasst sich mit dem Phänomen der „Herrschaft“ und beleuchtet dessen gesellschaftliche Funktion als legitimer Ordnungsmechanismus. Im Fokus stehen die spezifischen Legitimitätsgründe für Herrschaftsverhältnisse, wobei die Theorien von Max Weber und James S. Coleman exemplarisch untersucht werden.
- Der Begriff der Herrschaft in Abgrenzung zu Macht und Gewalt
- Die Herrschaftstypologien von Max Weber und ihre Legitimitätsgrundlagen
- Die Herrschaftsbeziehungen nach James S. Coleman und ihre Legitimitätsgründe
- Vergleich der Legitimitätskonzepte bei Max Weber und James S. Coleman
- Die Bedeutung von Legitimität für die Stabilität von Herrschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Herrschaft ein und stellt die Relevanz des Begriffs für das soziale Zusammenleben heraus. Sie erläutert die Zielsetzung der Arbeit und die methodische Vorgehensweise.
Der Hauptteil beginnt mit einer Abgrenzung des Begriffs „Herrschaft“ von „Macht“ und „Gewalt“. Es folgt eine umfassende Darstellung der Herrschaftstheorie von Max Weber, einschließlich seiner Biographie und seiner berühmten Herrschaftstypologie. Neben einer detaillierten Beschreibung der drei Herrschaftstypen - legale, traditionelle und charismatische Herrschaft - wird auch auf den Legitimitätsbegriff nach Weber eingegangen.
Anschließend wird die Herrschaftstheorie von James S. Coleman behandelt. Nach einer kurzen Biographie wird Colemans Konzept der Herrschaftsbeziehungen vorgestellt. Dabei werden verschiedene Typen von Herrschaftsbeziehungen, wie konjunkte und disjunkte Beziehungen sowie einfache und komplexe Strukturen, differenziert betrachtet. Auch der Legitimitätsbegriff nach Coleman wird beleuchtet.
Im abschließenden Abschnitt des Hauptteils werden die Legitimitätskonzepte von Weber und Coleman vergleichend gegenübergestellt. Dabei werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Theorien herausgestellt sowie kritische Punkte aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselbegriffe und Themen der Arbeit sind: Herrschaft, Legitimität, Macht, Gewalt, Max Weber, James S. Coleman, Herrschaftstypologie, Legitimationsgründe, sozialer Ordnungsmechanismus.
- Arbeit zitieren
- Andrea Walser (Autor:in), 2008, Herrschaft als legitimer Ordnungsmechanismus in den Herrschaftstypologien von Max Weber und James S. Coleman, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/175688