Zu Beginn sollen die Relevanz und Aktualität der Arbeit erörtert werden. Das Thema ist insofern von großer Bedeutung, da die Integrationsdebatte in Deutschland in letzter Zeit viel Interesse und Aufmerksamkeit seitens der Politiker und Wissenschaftler verschiedenster Richtungen geweckt hat. Wie trägt die Aneignung von Sprache des Aufnahmelandes zur Integration der Immigranten in dieses Land bei? Können gesellschaftliche und sprachliche Integration gleichgesetzt werden? Wer trägt die Verantwortung dafür, dass die Integration der Menschen mit Migrationshintergrund gelingen kann? Was sind Immigrantensprachen und wie charakterisiert sich der Sprachgebrauch im Einwanderungskontext? Welche Rolle spielt die Erstsprache des Migranten im Integrationsprozess? Das sind Fragen, die ich in der vorliegenden Arbeit in Bezug auf die russischsprachigen Migranten in Deutschland näher betrachten möchte.
In der Einführung werde ich die Bedeutung von Sprache im Integrationskontext allgemein erläutern. Dafür stütze ich mich im Wesentlichen auf die theoretischen Überlegungen des deutschen Soziologen Hartmut Esser (2006), Kai-Uwe Beger (2000) sowie Hans-Jürgen Krumm (2004). Im Folgenden wird auf den russisch-deutschen Sprachgebrauch in Deutschland und auf die in diesem Zusammenhang in der Forschung beobachteten Phänomene eingegangen. Dabei werde ich die statistischen Daten aus dem Migrationsbericht des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) zur Konstellation der russischsprachigen Migranten in Deutschland zusammenfassend anführen. Die Faktoren, die die Ausprägung der russisch-deutschen Zweisprachigkeit im Migrationskontext beeinflussen, werden nach Achterberg (2005) erläutert. Des Weiteren wird auf die daraus entstehenden Folgen für den russisch-deutschen Sprachgebrauch stützend auf Protassova (2007) und Brehmer (2007) näher eingegangen. Zum Schluss möchte ich das Projekt des Instituts für Deutsche Sprache (IDS) in Mannheim „Sprachliche Integration von Aussiedlern“, dass 1992 bis 1998 unter der Leitung von Prof. Dr. Katharina Meng durchgeführt wurde, kurz vorstellen. In der Zusammenfassung werde ich noch einige Fakten und Überlegungen zur Integrationsdebatte in Deutschland anführen. Dafür verwende ich den Artikel von Christoph Schroeder (2007), in welchem u. a. die Ergebnisse zu den bisherigen Erfahrungen mit den Integrationskursen in der BRD dargestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen und Definitionen
- Integration und Sprache im Integrationsprozess
- Der Zusammenhang zwischen Spracherwerb und Integration
- Der Sprachgebrauch im Einwanderungskontext: Russisch-deutsche Zweisprachigkeit in Deutschland
- Zum Projekt des IDS „Sprachliche Integration von Aussiedlern“
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den theoretischen Grundlagen und realen Situationen im Bereich der Sprache und Integration im Einwanderungskontext, wobei ein Schwerpunkt auf die Konstellation russischsprachiger Migranten und deren sprachliche Integration in Deutschland gelegt wird. Das Ziel der Arbeit ist es, die Relevanz von Sprache für die Integration von Migranten zu erörtern, den Sprachgebrauch im Einwanderungskontext zu analysieren und das Projekt des IDS „Sprachliche Integration von Aussiedlern“ vorzustellen.
- Die Bedeutung von Sprache für den Integrationsprozess von Migranten
- Der Sprachgebrauch im Einwanderungskontext, insbesondere russisch-deutsche Zweisprachigkeit
- Die Rolle der Erstsprache im Integrationsprozess
- Der Zusammenhang zwischen Spracherwerb und Integration
- Das Projekt „Sprachliche Integration von Aussiedlern“ des IDS
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas Sprachliche Integration von Migranten dar und beleuchtet die aktuelle Integrationsdebatte in Deutschland. Kapitel 2 befasst sich mit den theoretischen Grundlagen und Definitionen von Integration und Sprache im Integrationsprozess. Es werden verschiedene Perspektiven auf Integration und die Rolle der Sprache im Integrationsprozess dargestellt. Kapitel 3 beleuchtet den Sprachgebrauch im Einwanderungskontext und die russisch-deutsche Zweisprachigkeit in Deutschland. Kapitel 4 gibt einen Einblick in das Projekt des IDS „Sprachliche Integration von Aussiedlern“.
Schlüsselwörter
Sprachliche Integration, Migranten, Einwanderung, Russisch-deutsche Zweisprachigkeit, Integrationsprozess, Spracherwerb, IDS Projekt „Sprachliche Integration von Aussiedlern“.
- Arbeit zitieren
- Ekaterina Avalon (Autor:in), 2011, Sprache und Integration bei russischsprachigen Migranten in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/175704