Knapp ein Jahr nach Ende des Vietnamkriegs wurden am 2. Juli 1976 Nord- und Südvietnam wiedervereinigt. Seitdem heißt das vereinte Land Sozialistische Republik Vietnam (vgl. UNIVERSITÄT BERN 2005).1 Vietnam ist ein sozialistischer Staat, mit einer Einparteienregierung aus Mitgliedern der Kommunistischen Partei Vietnams (KPV). Offizielle Ideologie der Partei und des Staates ist der Marxismus-Leninismus. Vietnam gehört neben Kuba, Laos, Nordkorea und der Volksrepublik China zu den letzten fünf kommunistisch oder sozialistisch regierten Staaten der Erde (vgl. DEUTSCHLANDRADIO 2009).
Doch heutzutage hat der Sozialismus in Vietnam ein neues Gesicht bekommen. Durch wirtschaftliche Reformen, die auf dem sechsten Parteitag der KPV 1986 unter dem Namen Doi Moi (Erneuerung) eingeleitet wurden, wuchs die Wirtschaft kräftig und es entstanden wohlhabendere Schichten. So sind die „(...) Insignien des Sozialismus längst durch andere Fetische ersetzt [worden]. Die neuen Reliquien der – ebenfalls neuen - Mittelschicht heißen Honda, Nike und Nokia. Für die Neureichen gibt es Cartier, Armani und Mercedes“ (GAMINO 2008, S. 3).
Trotz der Doi Moi Reformen herrscht in Vietnam immer noch das Konzept der politischen Steuerung, auch wenn das Land seit Doi Moi mit wirtschaftlichen Reformen von der Plan- zur boomenden Marktwirtschaft gewechselt hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Politische Institutionen
- Legislative
- Exekutive
- Judikative
- Presse (vierte Gewalt)
- Parteien
- Die Kommunistische Partei Vietnams (KPV)
- Opposition
- Doi Moi Reformpolitik
- Menschenrechte
- Außenpolitik
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beleuchtet die politische Situation in Vietnam und analysiert die Entwicklung des Landes zwischen Erneuerung und Repressionen. Sie widmet sich dabei der Frage, inwiefern die Doi Moi Reformen, die auf dem sechsten Parteitag der Kommunistischen Partei Vietnams (KPV) im Jahr 1986 eingeleitet wurden, nicht nur wirtschaftliche, sondern auch politische Reformen bewirkt haben.
- Politische Institutionen in Vietnam: Legislative, Exekutive, Judikative, Presse und Parteien
- Die Doi Moi Reformpolitik und ihre Auswirkungen auf die Wirtschaft und die politische Landschaft
- Die Rolle der Kommunistischen Partei Vietnams (KPV) in der politischen Steuerung
- Menschenrechte und Demokratiedefizite in Vietnam
- Die Außenpolitik Vietnams
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die politische Situation in Vietnam ein und stellt den Kontext für die weiteren Analysen dar. Sie erklärt die Besonderheiten des Sozialismus in Vietnam und die Bedeutung der Doi Moi Reformen. Das zweite Kapitel widmet sich den politischen Institutionen des Staates, darunter Legislative, Exekutive, Judikative, Presse und Parteien. Es analysiert die Funktionsweise der Nationalversammlung und die Rolle der KPV im politischen System. Das Kapitel „Doi Moi Reformpolitik“ untersucht die Auswirkungen der Wirtschaftsreformen auf die gesellschaftliche Entwicklung und die Frage, ob es auch politische Reformen gab. Das Kapitel „Menschenrechte“ betrachtet die Herausforderungen in Bezug auf Menschenrechte und Demokratie in Vietnam. Das Kapitel „Außenpolitik“ beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Außenpolitik Vietnams.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die politische Situation in Vietnam im Kontext von Erneuerung und Repressionen. Wichtige Schlüsselwörter sind: Doi Moi Reformpolitik, Kommunistische Partei Vietnams (KPV), Legislative, Exekutive, Judikative, Pressefreiheit, Menschenrechte, Demokratiedefizite, Außenpolitik.
- Quote paper
- Oliver Wunder (Author), 2010, Vietnams politische Situation zwischen Erneuerung und Repressionen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/175777