Beinahe täglich finden sich in den Medien Berichte von Naturatastrophen, bei denen Menschen zu Schaden kommen – sowohl unter physischen als auch ökonomischen Gesichtspunkten. Dies prägt das kollektive Gedächtnis. Die immerwährende Präsens dieser Naturkräfte und steigende Opferzahlen haben die globale Bevölkerung sensibilisiert und auch die Wissenschaft richtet ihr Augenmerk zunehmend auf die Erforschung solcher Extremereignisse, auch unter historischen Gesichtspunkten.
Schwierig erweist sich jedoch die Anwendung des Begriffes Naturkatastrophe auf Ereignisse in der mittelalterlichen Historiographie, da in der damaligen religiösen Vorstellung Naturgefahren als gottgegeben angesehen waren, wodurch die Natur selbst als unabhängige Gefahrenquelle nicht mehr in Betracht gezogen wurde. Auch das im Mittelalter Katastrophen implizierte Gottes Zorn/Strafe – Modell ist eine Sichtweise, die menschliches Handeln in die Verantwortung für Schadensereignisse zieht und damit wieder den Blick auf die Gesellschaft lenkt. Daher widerspricht der Terminus „natürlich“ der religiösen Empfindung der mittelalterlichen Welt und Eingang in die Quellen fand nicht, was natürlich, sondern auffallend war, was wider den Lauf der Dinge, also „unnatürlich“ erschien.
Aspekte dieser Arbeit sind daher neben den den Naturereignissen zugeordeten Katastrophen auch Phänomene, die in der mittelalterlichen Interpretation als solche aufgefasst wurden sowie ihre Wahrnehmung und Darstellung in der fränkischen Historiographie des 8. und 9. Jahrhunderts.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Aktueller Forschungsstand
- 1 Naturgefahren und ihre Darstellung in der fränkischen Historiographie
- 1.1 Meteorologische Naturgefahren
- 1.1.1 Extremtemperaturen
- 1.1.2 Sturmereignisse
- 1.1.3 Hagel
- 1.1.4 Extremniederschläge
- 1.1.5 Gewitter
- 1.2 Hydrologisch-glaziologischen Naturgefahren
- 1.2.1 Sturmfluten
- 1.2.2 Überschwemmungen
- 1.2.3 Eisgang und Schneeschmelze
- 1.2.4 Dürren
- 1.3 Geologisch-geomorphologische Naturgefahren
- 1.3.1 Erdbeben
- 1.3.2 Gravitative Massenbewegungen
- 1.3.3 Vulkanismus
- 1.4 Biologische Naturgefahren
- 1.4.1 Tierplagen
- 1.4.2 Epidemien und Massenvergiftungen
- 1.4.3 Hungersnöte
- 1.5 Anthropogen bedingte Naturgefahren
- 1.6 Extraterrestrische Naturgefahren
- 1.1 Meteorologische Naturgefahren
- 2 Naturerscheinungen und ihre Darstellung
- 2.1 Eklipsen
- 2.2 Kometen
- 2.3 Berichte von Lichterscheinungen
- 2.4 Außergewöhnliche Beobachtungen
- 3 Die Wahrnehmung von Naturgefahren und Katastrophen
- 4 Die Reaktionen der Obrigkeit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese wissenschaftliche Arbeit untersucht die Darstellung von Naturkatastrophen und -erscheinungen im 8. und 9. Jahrhundert in der fränkischen Geschichtsschreibung. Ziel ist es, die Wahrnehmung und die Reaktionen auf diese Ereignisse in der damaligen Gesellschaft zu analysieren.
- Darstellung von Naturkatastrophen in fränkischen Quellen
- Klassifizierung der beschriebenen Naturereignisse
- Reaktionen der Obrigkeit auf Naturkatastrophen
- Wahrnehmung von Naturkatastrophen in der Bevölkerung
- Vergleich mit heutiger Katastrophenforschung
Zusammenfassung der Kapitel
Vorwort: Das Vorwort vergleicht moderne Naturkatastrophen mit historischen Ereignissen, um die Aktualität und Relevanz der Thematik zu betonen. Aktuelle Beispiele wie Hurrikan Ike und die Hochwasser an Oder und Elbe illustrieren die anhaltende Bedrohung durch Naturgewalten und die Notwendigkeit, diese auch im historischen Kontext zu untersuchen. Der zunehmende Fokus der Wissenschaft auf Extremereignisse, auch unter historischen Gesichtspunkten, wird hervorgehoben.
Aktueller Forschungsstand: Dieser Abschnitt beleuchtet den aktuellen Forschungsstand zur Erforschung von Naturkatastrophen. Der Fokus liegt auf dem Einfluss von Treibhauseffekt und Klimawandel auf die Häufigkeit und Intensität solcher Ereignisse. Die Bedeutung der „International Decade of Natural Disaster Reduction (IDNDR)“ und der darauf folgenden Strategien zur Katastrophenreduktion wird beschrieben, wobei der globale Aspekt der Zusammenarbeit hervorgehoben wird.
1 Naturgefahren und ihre Darstellung in der fränkischen Historiographie: Dieses Kapitel bietet eine umfassende Übersicht über verschiedene Kategorien von Naturgefahren im 8. und 9. Jahrhundert, wie meteorologische (Extremtemperaturen, Stürme, Hagel, Extremniederschläge, Gewitter), hydrologisch-glaziologische (Sturmfluten, Überschwemmungen, Eisgang, Dürren), geologisch-geomorphologische (Erdbeben, Massenbewegungen, Vulkanismus) und biologische Gefahren (Tierplagen, Epidemien, Hungersnöte). Zusätzlich werden anthropogen bedingte und extraterrestrische Naturgefahren erwähnt. Der Fokus liegt auf der Darstellung dieser Ereignisse in den fränkischen Quellen und ihrer Interpretation.
2 Naturerscheinungen und ihre Darstellung: Dieses Kapitel befasst sich mit der Darstellung von Naturerscheinungen wie Eklipsen, Kometen und ungewöhnlichen Lichterscheinungen in den fränkischen Quellen. Es untersucht, wie diese Ereignisse interpretiert und in den historischen Kontext eingeordnet wurden, und beleuchtet die Bedeutung außergewöhnlicher Beobachtungen für das Verständnis der damaligen Weltanschauung.
Schlüsselwörter
Fränkische Geschichtsschreibung, Naturkatastrophen, 8. Jahrhundert, 9. Jahrhundert, Meteorologische Naturgefahren, Hydrologisch-glaziologische Naturgefahren, Geologisch-geomorphologische Naturgefahren, Biologische Naturgefahren, Naturerscheinungen, Wahrnehmung, Reaktionen der Obrigkeit, historische Quellen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Darstellung von Naturkatastrophen und -erscheinungen im fränkischen Reich des 8. und 9. Jahrhunderts
Was ist der Gegenstand dieser wissenschaftlichen Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Darstellung von Naturkatastrophen und -erscheinungen im 8. und 9. Jahrhundert in der fränkischen Geschichtsschreibung. Sie analysiert die Wahrnehmung und Reaktionen der damaligen Gesellschaft auf diese Ereignisse.
Welche Arten von Naturgefahren werden behandelt?
Die Arbeit umfasst eine breite Palette an Naturgefahren, darunter meteorologische (Extremtemperaturen, Stürme, Hagel, Extremniederschläge, Gewitter), hydrologisch-glaziologische (Sturmfluten, Überschwemmungen, Eisgang, Dürren), geologisch-geomorphologische (Erdbeben, Massenbewegungen, Vulkanismus) und biologische Gefahren (Tierplagen, Epidemien, Hungersnöte). Auch anthropogen bedingte und extraterrestrische Naturgefahren werden erwähnt.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit basiert auf fränkischen historischen Quellen aus dem 8. und 9. Jahrhundert. Die genaue Spezifikation der Quellen findet sich vermutlich im Haupttext der Arbeit selbst.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Darstellung von Naturkatastrophen in fränkischen Quellen zu untersuchen, die beschriebenen Naturereignisse zu klassifizieren und die Reaktionen der Obrigkeit sowie die Wahrnehmung in der Bevölkerung zu analysieren. Ein Vergleich mit der heutigen Katastrophenforschung ist ebenfalls Bestandteil der Arbeit.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit beinhaltet ein Vorwort, einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand, Kapitel zu verschiedenen Kategorien von Naturgefahren und -erscheinungen, ein Kapitel zur Wahrnehmung von Naturgefahren und Katastrophen, ein Kapitel zu den Reaktionen der Obrigkeit und ein Fazit. Ein detailliertes Inhaltsverzeichnis findet sich im bereitgestellten HTML-Code.
Was wird im Vorwort behandelt?
Das Vorwort stellt die Relevanz des Themas heraus, indem es moderne Naturkatastrophen mit historischen Ereignissen vergleicht und den zunehmenden Fokus der Wissenschaft auf Extremereignisse im historischen Kontext betont.
Was wird im Kapitel zum aktuellen Forschungsstand behandelt?
Dieses Kapitel beleuchtet den aktuellen Forschungsstand zur Erforschung von Naturkatastrophen, insbesondere den Einfluss von Treibhauseffekt und Klimawandel, und beschreibt die Bedeutung internationaler Strategien zur Katastrophenreduktion.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Fränkische Geschichtsschreibung, Naturkatastrophen, 8. Jahrhundert, 9. Jahrhundert, Meteorologische Naturgefahren, Hydrologisch-glaziologische Naturgefahren, Geologisch-geomorphologische Naturgefahren, Biologische Naturgefahren, Naturerscheinungen, Wahrnehmung, Reaktionen der Obrigkeit, historische Quellen.
Wie werden Naturerscheinungen behandelt?
Das Kapitel zu Naturerscheinungen befasst sich mit der Darstellung von Eklipsen, Kometen und ungewöhnlichen Lichterscheinungen in den fränkischen Quellen und deren Interpretation im historischen Kontext.
- Quote paper
- Eric Schwarz (Author), 2008, Naturkatastrophen und –erscheinungen im 8. und 9. Jahrhundert und ihre Wahrnehmung in der fränkischen Geschichtsschreibung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/175842