[...] Diese Arbeit überprüft die gesetzgeberischen Bemühungen zur Regelung von
Einkaufskooperationen im deutschen Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen aus
ökonomischer Sicht. Sie beantwortet die Frage, ob es dem Gesetzgeber gelungen ist, die
positiven Wirkungen von Einkaufskooperationen zu fördern und gleichzeitig die
negativen Effekte zu unterbinden. Auf rechtspolitische Fragen geht sie dabei nur im
Ansatz ein. Das zweite Kapitel der Arbeit stellt zu diesem Zweck zunächst dar, was eine
Einkaufskooperation is t, welche Typen es gibt, welche Bedeutung sie haben und auf
welchem theoretischen Hintergrund diese zu beurteilen sind. Insbesondere entwickelt
dieses Kapitel einen Katalog von Beurteilungskriterien, anhand derer die Wirkung von
Einkaufskooperationen und auch die rechtlichen Normen zu beurteilen sind.
Das dritte Kapitel erörtert differenziert die ökonomische Wirkung von
Einkaufskooperationen jenseits der rechtlichen Normen des GWB und arbeitet die
positiven und negativen Folgen auf den Wettbewerb, aber auch Auswirkungen
allgemein volkswirtschaftlicher Art heraus.
Das vierte Kapitel erläutert das Regelwerk, dem der Gesetzgeber
Einkaufskooperationen unterworfen hat. Der Schwerpunkt liegt auf dem § 4(2) GWB,
der die Freistellung von Einkaufskooperationen im deutschen Recht regelt. Da auch das
europäische Recht auf inländische Einkaufskooperationen anwendbar ist, geht die
Arbeit ebenso auf das europäische Recht der Einkaufskooperationen ein.
Das fünfte Kapitel arbeitet heraus, wie die Regelungen des GWB aus ökonomischer
Sicht zu beurteilen sind : Sind diese in der Lage die ökonomisch positive Wirkung von
Einkaufskooperationen herauszustellen und gleichzeitig die negativen Effekte
auszuschließen? Besonders die Auswirkungen auf die in Kapitel zwei aufgestellten
Beurteilungskriterien werden überprüft.
Das sechste Kapitel fasst die Ergebnisse der Arbeit thesenartig zusammen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Theoretischer Rahmen
- 2.1 Definition und Abgrenzung des Begriffs Einkaufskooperation
- 2.2 Erscheinungsformen und Bedeutung von Einkaufskooperationen
- 2.3 Wettbewerbstheoretischer Hintergrund
- 3. Die ökonomische Wirkung von Einkaufskooperationen
- 3.1 Auswirkungen auf den Austauschprozess
- 3.1.1 Auswirkungen in Käufermärkten
- 3.1.1.1 Wirkung von Verhandlungs- und Bestellgemeinschaften
- 3.1.1.2 Wirkung von Marktinformationsgemeinschaften
- 3.1.2 Auswirkungen in Verkäufermärkten
- 3.1.3 Auswirkung auf die Wettbewerbsfunktionen im Austauschprozess
- 3.1.4 Fazit der Wirkung auf den Austauschprozess
- 3.2 Auswirkungen auf den Wettbewerbsprozess
- 3.2.1 Auswirkungen auf den Nachfragewettbewerb
- 3.2.2 Auswirkungen auf den Angebotswettbewerb
- 3.2.3 Auswirkungen auf die Wettbewerbsfunktionen im Wettbewerbsprozess
- 3.2.4 Fazit der Auswirkung auf den Wettbewerbsprozess
- 3.3 Auswirkungen auf den Verbraucher
- 3.4 Fazit der ökonomischen Wirkung von Einkaufskooperationen
- 4. Einkaufskooperationen und Kartellrecht
- 4.1 Einkaufskooperationen im deutschen Kartellrecht
- 4.1.1 Die Anwendung des § 1 als Tatbestandsmerkmal
- 4.1.2 Vereinbarungen und Beschlüsse zum gemeinsamen Einkauf von Waren als Tatbestandsmerkmal
- 4.1.3 Gewerbliche Leistungen als Tatbestandsmerkmal
- 4.1.4 Der Bezugszwang als Tatbestandsmerkmal
- 4.1.5 Die Wettbewerbsbeschränkung als Tatbestandsmerkmal
- 4.1.6 Die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit als Tatbestandsmerkmal
- 4.1.7 Kleine und mittelständische Unternehmen als Tatbestandsmerkmal
- 4.1.8 Freistellung und Kontrolle durch andere Normen
- 4.2 Einkaufskooperationen im Europäischen Kartellrecht
- 4.2.1 Die Anwendung von Art. 81
- 4.2.2 Die Anwendung von Leitlinien
- 4.3 Aktuelle Gesetzesvorhaben
- 4.4 Abschließende Bemerkungen
- 5. Die ökonomische Würdigung der kartellrechtlichen Normen
- 5.1 Die Grundsatzdiskussion über die Freistellung von Einkaufskooperationen
- 5.2 Die Beurteilung des Regelwerks auf den Austauschprozess
- 5.3 Die Beurteilung des Regelwerks auf den Wettbewerbsprozess
- 5.4 Die Beurteilung des Regelwerks auf den Konsumenten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit untersucht die ökonomischen Auswirkungen von Einkaufskooperationen und deren Kontrolle im deutschen Recht. Ziel der Arbeit ist es, sowohl die positiven als auch die negativen Folgen von Einkaufskooperationen auf den Austauschprozess, den Wettbewerbsprozess und die Verbraucher zu analysieren und deren kartellrechtliche Regulierung zu beurteilen.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs Einkaufskooperation
- Erscheinungsformen und Bedeutung von Einkaufskooperationen
- Die ökonomische Wirkung von Einkaufskooperationen
- Die kartellrechtliche Regulierung von Einkaufskooperationen
- Die ökonomische Würdigung der kartellrechtlichen Normen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einführung: Dieses Kapitel gibt eine kurze Einführung in die Thematik und erläutert die Relevanz von Einkaufskooperationen im heutigen Wirtschaftsleben.
- Kapitel 2: Theoretischer Rahmen: Hier werden die relevanten theoretischen Grundlagen für die Analyse von Einkaufskooperationen gelegt, indem Begriffe definiert, Erscheinungsformen vorgestellt und der wettbewerbstheoretische Hintergrund erläutert werden.
- Kapitel 3: Die ökonomische Wirkung von Einkaufskooperationen: Dieses Kapitel untersucht die Auswirkungen von Einkaufskooperationen auf den Austauschprozess, den Wettbewerbsprozess und die Verbraucher. Dabei werden sowohl die positiven als auch die negativen Effekte betrachtet.
- Kapitel 4: Einkaufskooperationen und Kartellrecht: Dieses Kapitel befasst sich mit der kartellrechtlichen Regulierung von Einkaufskooperationen. Es werden die Anwendung des deutschen und des europäischen Kartellrechts auf Einkaufskooperationen analysiert.
- Kapitel 5: Die ökonomische Würdigung der kartellrechtlichen Normen: Dieses Kapitel beurteilt die kartellrechtlichen Normen aus ökonomischer Sicht und analysiert deren Auswirkungen auf den Austauschprozess, den Wettbewerbsprozess und die Verbraucher.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen Einkaufskooperationen, ökonomische Auswirkungen, Kartellrecht, Wettbewerbsrecht, Austauschprozess, Wettbewerbsprozess, Verbraucher, Freistellung, Kontrolle und ökonomische Würdigung.
- Arbeit zitieren
- Bert Morhenne (Autor:in), 2003, Die ökonomische Wirkung von Einkaufskooperationen und ihre Kontrolle im deutschen Recht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17590