1. Einleitung
Grammatikunterricht in der Schule – Ein jede/r kann sich bestimmt noch an dieses oftmals leidige Thema zurück erinnern...
Doch hat sich die Vermittlung der Grammatik, welche das Basiswissen für den Umgang mit Syntax bildet, in den letzten 40 Jahren enorm verändert.
Mit der Auflösung des traditionellen Grammatikunterrichts, indem die SuS eine Reihe von lateinischen Fachtermini auswendig lernten, beginnt der Wandel des Grammatikunterrichts in den 70er Jahren. Die deutsche Grammatik soll nicht mehr als reines Bildungswissen vermittelt werden, sondern die SuS sollen sich mit sprachlichen Problemen auseinandersetzen. Doch auch dieser situative Grammatikunterricht erwies sich als nicht optimal, sodass dieser in den 90er Jahren insofern überdacht wurde, dass von einer Reflexion über Sprache gesprochen wurde. Der Grammatikunterricht der Vergangenheit sollte revitalisiert und in methodisch sinnvoller und moderner Form vermittelt werden.1 Durch vielfältige Methoden, abwechslungsreichen Lernangeboten und forschendem Lernen, sollte den SuS die Möglichkeit gegeben werden, sich spielerisch - experimentell mit dem Lerngegenstand auseinanderzusetzen. Zum einen stand bei dieser Auffassung der Grammatikvermittlung die Eigenständigkeit beim Lernen im Vordergrund und zum anderen erhoffte man sich, dass das Interesse der SuS am Grammatikunterricht steigen würde.
Dieses Konzept erhielt auch von der Lernpsychologie Zustimmung und erkenntnistheoretische sowie pädagogische Untersuchungen ergaben, dass induktives Erarbeiten eines Unterrichtsinhaltes produktiver ist und im Unterricht unbedingt zum Tragen kommen sollte.2 Induktives Denken bedeutet im Gegensatz zur Deduktion, dass ein Verfahren in der Logik begriffen und erschlossen wird. Es bleibt demnach nicht nur selbstständig Erlerntes länger im Gedächtnis haften, sondern auch die
1 Ebd. S.159 ff.
2 Ebd. S.153 ff.
Fähigkeit, den Gegenstand zu überprüfen sowie der Gedankengang und der Weg selbst, sind ausschlaggebend für das Lernen.3
Um sich also von dem eher „altmodischen“ und „uninteressanten“ Charakter der Grammatik zu entfernen, sollen anstelle vom bloßen Auswendiglernen, praxisnahe Unterrichtsmethoden zum Einsatz kommen.4
Um nun erfahren zu können, wie, Grammatik den SuS effektiv vermittelt werden kann, werden in der vorliegenden Arbeit zum Thema „Die Einführung der Satzglieder im Grammatikunterricht – Zwei Unterrichtskonzepte im Vergleich“, zwei Unterrichtskonzepte für die Sekundarstufe I (Klasse 5) entwickelt,
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Bedingungsanalyse
- 2.1. Einordnung der Konzepte in die Unterrichtseinheit
- 2.2. Klassen- und Lernvoraussetzung mit Bezug auf den hessischen Lehrplan
- 3. Didaktische Strukturierung - Teil 1
- 3.1. Sachanalyse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der effektiven Vermittlung von Grammatikkenntnissen im Deutschunterricht der Sekundarstufe I, speziell im Hinblick auf die Einführung von Satzgliedern. Es werden zwei Unterrichtskonzepte, die Umstellprobe und der Ersatztest, miteinander verglichen und hinsichtlich ihrer methodischen Ansätze und ihrer Eignung zur Erfassung von Satzgliedern analysiert.
- Einführung in die Satzgliedbestimmung
- Vergleich der Unterrichtskonzepte Umstellprobe und Ersatztest
- Methodische Ansätze zur Grammatikvermittlung
- Lernvoraussetzungen und Lehrplananbindung
- Analyse der Satzglieder Subjekt, Prädikat und Objekt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die Problematik des traditionellen Grammatikunterrichts und den Wandel hin zu modernen, praxisnahen Methoden. Kapitel 2 beschreibt die Einordnung der beiden Unterrichtskonzepte in die Unterrichtseinheit sowie die Klassen- und Lernvoraussetzungen mit Bezug auf den hessischen Lehrplan. Das dritte Kapitel widmet sich der Sachanalyse, in der die Satzglieder und ihre Bestimmung mithilfe der Umstell- und Ersatzprobe erläutert werden.
Schlüsselwörter
Grammatikunterricht, Satzglieder, Umstellprobe, Ersatztest, Unterrichtskonzepte, Satzstruktur, Subjekt, Prädikat, Objekt, Lehrplan, Sekundarstufe I, Deutschdidaktik.
- Arbeit zitieren
- Luise Ostendoerfer (Autor:in), 2010, Grammatisches Grundwissen für den Deutschunterricht und Grammatikvermittlung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/175917