Die Armut in den Entwicklungsländern dieser Welt hat ihren Ursprung in der Unterentwicklung der heimischen Wirtschaft. Für diesen Zustand gibt es verschiedene Erklärungsversuche. Hemmer sieht die Unterentwicklung als Folge unzureichender Kapitalbildung.1 Der Einsatz von Kapital steigert die Arbeitsproduktivität, dadurch die Produktion, die Kapitalakkumulation und somit das Wachstum der gesamten Wirtschaft. Dabei teilt er Kapital in Sach- und Humankapital und verweist ausdrücklich auf die Relevanz des Humankapitals. Auch Borensztein, De Gregorio und Lee (1998) kommen in ihrer Studie, in der 69 Entwicklungsländer mit industrialisierten Staaten verglichen werden, zu dem Schluss, dass Investitionen zwar einen erheblichen Beitrag zum wirtschaftlichen Wachstum tragen können, aber nur wenn ein ausreichender Bestand an Humankapital zur Verfügung steht.2 In dieser Arbeit soll es aber vorrangig um Sachkapital gehen und dabei insbesondere ausländische Direktinvestitionen als Möglichkeit der Kapitalbildung in unterentwickelten Ländern vorstellen. Es wird untersucht, wie sich der Eintritt von multinational operierenden Unternehmen auf Entwicklungsländer auswirkt. Vor allem gilt das Interesse der Wohlfahrtssituation in diesen Ländern. Auch die Reaktion der heimischen Firmen auf die Anwesenheit von multinationalen Unternehmen wird untersucht. Im theoretischen Teil wird ein Modell vorgestellt, welches sich mit den Verknüpfungen multinationaler Unternehmen mit der heimischen Wirtschaft beschäftigt. Diese Verknüpfungen entstehen durch die ausländischen Direktinvestitionen. Das folgende Kapitel beschäftigt sich mit der empirischen Untersuchung dieser Verknüpfungen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Ansatz
- Die veränderte Beurteilung von Direktinvestitionen im Lauf der Zeit
- Katalysatoreffekt durch forward- und backward-linkages
- Angebot und Nachfrage
- Effekte durch den Zutritt multinationaler Unternehmen
- Empirische Analyse
- Die Unternehmen
- Determinanten von Linkages
- Determinanten des industriellen Sektors
- Firmeninterne Determinanten
- Determinanten des Gastlandes
- Ergebnisse
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Auswirkungen ausländischer Direktinvestitionen auf die wirtschaftliche Entwicklung von Entwicklungsländern. Im Mittelpunkt stehen die Verknüpfungen multinationaler Unternehmen mit der heimischen Wirtschaft, die durch diese Investitionen entstehen. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Analyse der Auswirkungen dieser Verknüpfungen auf die Wohlfahrtssituation in Entwicklungsländern und die Reaktion heimischer Firmen auf die Präsenz multinationaler Unternehmen.
- Die veränderte Beurteilung von Direktinvestitionen im Laufe der Zeit
- Der Katalysatoreffekt von Direktinvestitionen durch Vorwärts- und Rückwärtsverknüpfungen
- Die empirische Analyse der Determinanten von Linkages
- Die Auswirkungen von Direktinvestitionen auf die Wohlfahrtssituation in Entwicklungsländern
- Die Reaktion heimischer Unternehmen auf die Präsenz multinationaler Unternehmen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Zusammenhang zwischen Armut und Unterentwicklung in Entwicklungsländern dar und erläutert die Bedeutung von Kapitalbildung für das Wirtschaftswachstum. Dabei wird insbesondere auf die Rolle von ausländischen Direktinvestitionen als Möglichkeit der Kapitalbildung eingegangen.
- Theoretischer Ansatz: Dieses Kapitel beleuchtet die veränderte Beurteilung von Direktinvestitionen im Laufe der Zeit und die wachsende Erkenntnis ihrer potenziellen positiven Effekte auf die Entwicklung der heimischen Wirtschaft. Es wird ein Modell vorgestellt, das sich mit den Verknüpfungen multinationaler Unternehmen mit der heimischen Wirtschaft, den so genannten "forward- und backward-linkages", beschäftigt.
- Empirische Analyse: In diesem Kapitel wird die empirische Untersuchung der Verknüpfungen zwischen multinationalen Unternehmen und der heimischen Wirtschaft in Entwicklungsländern dargestellt. Es werden die Determinanten von Linkages und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft der Gastländer untersucht. Darüber hinaus werden die Ergebnisse der empirischen Analyse präsentiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf ausländische Direktinvestitionen, wirtschaftliche Entwicklung, Entwicklungsländer, multinationale Unternehmen, Kapitalbildung, Verknüpfungen (Linkages), forward- und backward-linkages, Wohlfahrtssituation, Reaktion heimischer Unternehmen, Determinanten, empirische Analyse.
- Quote paper
- Thomas Abels (Author), 2003, Ausländische Direktinvestitionen und wirtschaftliche Entwicklung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17606