Max Frischs Roman „Homo faber“ erschien im Jahre 1957 und wurde ein noch größerer Erfolg als sein zuvor veröffentlichter Roman „Stiller“. Ebenso wie „Stiller“ ist der Roman „Homo faber“ eine in Tagebuchform konzipierte „Ich“-Erzählung. Frisch versucht, die Problematik einer Zeit aufzuzeigen, in der zwei Grundeinstellungen zum Leben miteinander in Konkurrenz stehen: einerseits die vorwiegend rational bestimmte Lebensweise, in der Wissenschaft, Technik und Mathematik fast ausschließlich die Denkweise beeinflussen; auf der anderen Seite Kunst, Mystik, Religion und Fantasie, die in der Anerkenntnis auch unerklärlicher Phänomene gipfeln.
Allein die Bezeichnung „Homo faber“ impliziert den Typus, welcher der Protagonist Walter Faber verkörpert. „Faber“, lateinisch: der Schmied, steht für den produzierenden, erfolgreich schaffenden und arbeitenden Menschen; der Ingenieur Faber steht somit für den erfolgreich tätigen, allein vom Verstand bestimmten und geleiteten Menschen der damaligen und auch noch heutigen Zeit.
Bei vielen Arbeiten Frischs findet sich der Grundgedanke der jeweiligen Erzählung im „Tagebuch 1946 – 1949“ wieder, so dürfte es auch bei der Entstehung des Romans „Homo faber“ der Fall gewesen sein.
Ziel dieser Arbeit soll es sein, zum einen die Wandlung und Weiterentwicklung des Vollbluttechnikers Walter Faber vom mathematisch und rational denkenden Menschen, der alles durch Statistik und Rechnung bewiesen sehen will, zum naturbewussten und fiktionalen Gefühlsmenschen aufzuzeigen; zum anderen eben jenen Gegensatz von Natur und Technik, mitunter verkörpert durch den Protagonisten sowie andere vorkommende Charaktere, in seiner Entwicklung, Änderung und Darstellung aufzuzeigen und zu verdeutlichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Der Techniker Walter Faber
- Sabeths Einfluss auf Fabers Weiterentwicklung
- Die Gefühlswelt des Walter Faber
- Die Entwicklung vom Techniker hin zum Menschen
- Die Natur aus der Sicht von Walter Faber
- Auszug aus dem ersten Tagebuch von Max Frisch
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit Max Frischs Roman „Homo Faber“ und analysiert die Wandlung des Protagonisten Walter Faber von einem rationalen Techniker zu einem sensibleren Menschen. Dabei wird der Gegensatz von Natur und Technik untersucht, der durch die Charaktere des Romans verkörpert wird.
- Die Entwicklung des Protagonisten Walter Faber vom Techniker zum Menschen
- Der Gegensatz von Natur und Technik im Roman
- Die Rolle der Liebe und des Schicksals in Fabers Leben
- Die Darstellung von Rationalität und Gefühlswelt in „Homo Faber“
- Die narrative Struktur des Romans und die Rolle der Tagebuchform
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Der Roman „Homo Faber“, erschienen 1957, erzählt die Geschichte von Walter Faber, einem Ingenieur, der in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg ein rationales und technisches Weltbild vertritt. Die Einleitung stellt den Konflikt zwischen dieser Lebensweise und der Wertschätzung von Kunst, Mystik und Religion dar, die im Roman eine zentrale Rolle spielen.
Der Techniker Walter Faber
Dieses Kapitel beschreibt Fabers Charakter und Lebensweise. Er wird als Vollbluttechniker dargestellt, der alles auf rationale Grundlagen reduziert und sich vor dem Unbekannten scheut. Fabers Gefühlswelt ist unterdrückt, und er neigt zu einer distanzierten und kühlen Lebenseinstellung.
Sabeths Einfluss auf Fabers Weiterentwicklung
Sabeth, Fabers Tochter, spielt eine zentrale Rolle in der Geschichte. Ihr Einfluss auf Faber wird in diesem Kapitel beleuchtet. Sabeths Andersartigkeit und ihre Sicht der Welt fordern Fabers rationales Weltbild heraus und führen zu seiner allmählichen Entwicklung zu einem emotionaleren Menschen.
- Arbeit zitieren
- Mirko Krotzky (Autor:in), 2003, Homo Faber - Untersuchungen zum Roman, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17611