Die meisten von uns kennen das Problem:
Wir lesen einen Roman, sind davon total begeistert und beschließen, uns die Verfilmung des Buches im Kino anzusehen.
Nachdem man den Film gesehen hat stellt man dann ernüchternd fest, dass die filmische Adaption nicht mit unseren Vorstellungen zusammen passen. Woran liegt das?
Das nachfolgende Werk versucht, die Probleme der Literaturverfilmung beispielhaft an S. Schlinks "Der Vorleser" und S. Daldrys gleichnamiger Hollywood-Verfilmung zu erläutern.
Im ersten Teil der Arbeit wird allgemein auf Begrifflichkeiten wie "Adaption" etc eingegangen. Eine Typologie der Adaptionsformen (nach Helmut Kreuzer) findet ebenso Verwendung wie André Bazins "Plädoyer für die Adaption von Literatur".
Im zweiten Teil wird zuerst der Roman analysiert (Inhalt, Interpretation sowie die vielfältigen Motive der Buchvorlage), anschließend wird zum Vergleich zw. Buch und Film u.a. die Erzählstrukturen, Kürzungen, Änderungen und Hinzufügungen analysiert. Die Unterschiede zwischen Roman und Verfilmung stehen somit im Vordergrund.
Ebenfalls wird eine Filmsequenz hinsichtlich ihrer stilistischen Mittel analysiert.
abschließend wird Daldrys Verilmung einer kritischen Beurteilung unterzogen.
Eine sehr interessante und umfassende Arbeit, die sich intensiv mit den beiden unterschiedlichen Medien Buch und Film auseinandersetzt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Enttäuschung nach Betrachtung von verfilmten Bestsellern
- 2 Probleme der Literaturverfilmung am Beispiel von Bernhard Schlinks „Der Vorleser“ und Stephen Daldrys gleichnamiger Verfilmung
- 2.1 Theoretische Grundlagen der Adaptionsproblematik
- 2.1.1 Der Begriff Adaption
- 2.1.2 Typologie der Adaptionsformen nach Helmut Kreuzer
- 2.1.3 André Bazin und sein „Plädoyer für die Adaption von Literatur“
- 2.2 Vergleich von Schlinks Roman „Der Vorleser“ und Daldrys Hollywoodverfilmung
- 2.2.1 Inhalt der literarischen Vorlage
- 2.2.2 Interpretation des Romans
- 2.2.2.1 Das Motiv des Vorlesens
- 2.2.2.2 Michaels Träume und Begegnungen mit dem Haus in der Bahnhofsstraße
- 2.2.2.1 Homers Odyssee und Michaels vergleichbares Schicksal
- 2.2.3 Erzählperspektiven in Buch und Film
- 2.2.4 Ergänzung der Adaption um Rahmenhandlung
- 2.3 Unterschiede zwischen dem Roman und der filmischen Adaption
- 2.3.1 Kürzungen im Film
- 2.3.2 Änderungen in der Verfilmung
- 2.3.3 Hinzufügungen zum Filmwerk
- 2.4 Analyse der 31. Filmsequenz in „Der Vorleser“
- 2.1 Theoretische Grundlagen der Adaptionsproblematik
- 3 Versuch einer abschließenden Beurteilung von Daldrys Adaption von „Der Vorleser“
- 4 Persönliche Erfahrungen mit „Der Vorleser“ und seiner filmischen Umsetzung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Facharbeit analysiert die Probleme der Literaturverfilmung am Beispiel von Bernhard Schlinks Roman „Der Vorleser“ und Stephen Daldrys gleichnamiger Verfilmung. Im Fokus stehen die Unterschiede zwischen literarischer Vorlage und filmischer Adaption sowie die Herausforderungen, die sich aus der Übersetzung von Sprache und Text in Bilder und bewegte Bilder ergeben.
- Analyse der Adaptionsproblematik im Kontext von Literaturverfilmungen
- Vergleich von Roman und Film in Bezug auf Inhalt, Interpretation und Erzählperspektive
- Untersuchung der filmischen Gestaltungselemente und ihrer Auswirkungen auf die Rezeption
- Bewertung der filmischen Adaption im Hinblick auf die literarische Vorlage
- Relevanz des Themas im Kontext der Medienlandschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Enttäuschung, die viele Leser nach der Betrachtung von verfilmten Bestsellern erleben. Es werden die Gründe für diese Diskrepanz zwischen literarischer Vorlage und filmischer Umsetzung thematisiert.
Kapitel zwei befasst sich mit den theoretischen Grundlagen der Adaptionsproblematik. Es werden der Begriff der Adaption, verschiedene Adaptionsformen und das „Plädoyer für die Adaption von Literatur“ nach André Bazin erläutert. Anschließend wird ein Vergleich zwischen Schlinks Roman „Der Vorleser“ und Daldrys Verfilmung durchgeführt. Die Analyse umfasst die inhaltliche Übereinstimmung, die Interpretation des Romans, die Erzählperspektiven in Buch und Film sowie die Ergänzung der Adaption um eine Rahmenhandlung. Darüber hinaus werden Unterschiede zwischen Roman und Film beleuchtet, die sich aus Kürzungen, Änderungen und Hinzufügungen ergeben.
Das dritte Kapitel beinhaltet eine abschließende Beurteilung von Daldrys Adaption von „Der Vorleser“. Dabei werden die Vor- und Nachteile der filmischen Umsetzung im Vergleich zur literarischen Vorlage gewogen.
Schlüsselwörter
Literaturverfilmung, Adaption, Bernhard Schlink, Stephen Daldry, „Der Vorleser“, Roman, Film, Übersetzung, Sprache, Bild, Erzählperspektive, Interpretation, Analyse, Rezeption, Medienlandschaft.
- Arbeit zitieren
- Markus Schmid (Autor:in), 2010, Vom Wort zum Bild: Probleme der Literaturverfilmung am Beispiel von B. Schlinks "Der Vorleser" und S. Daldrys gleichnamiger Verfilmung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/176136