„Mein Eindruck ist, übertriebener Fernsehkonsum drängt vielfach den unmittelbaren Umgang der Menschen miteinander zurück. Wir alle haben selbst miterlebt, wie sehr dieses Medium unser Leben verändert hat - das politische Leben, das Leben jedes einzelnen, das Leben von Familien.“ 1978 ging Altbundeskanzler Helmut Schmidt mit diesen Worten an die Öffentlichkeit. Mit seinem „Plädoyer für einen fernsehfreien Tag“ warb er um einen gemäßigten TV-Konsum. Man bedenke nochmals das Jahr dieser Ansprache: 1978! Seit gerade mal 24 Jahren gab es in Deutschland wieder Fernsehen. Nicht einmal ein viertel Jahrhundert hat es gedauert, bis ein Kanzler vor diesem Medium an sich warnt. Und genau dieser Umstand macht diese Sache so interessant. Dass ein führender Politiker oder Adliger vor Teilen eines Mediums warnt oder sie sogar verbietet, ist weit verbreitet in der Geschichte. Man denke nur an die Bücherverbrennungen der Nazis, die Skepsis gegenüber der freien Presse seitens der Staatenführer, die Angst vor Piratensendern durch die Britische Krone. Aber dass vor einem kompletten Medium gewarnt wurde, ist wahrlich selten und das, obwohl Schmidt offensichtlich sehr wohl klar war, worum es sich beim Fernsehen handelt: „Das Fernsehen ist ein sehr attraktives und bestimmendes. Medium. Das Gerät steht im Wohnzimmer, und es genügt ein Knopfdruck, um es einzuschalten. Es ist schwer, sich dieser Anziehungskraft zu entziehen und einen Schritt zu anderen Formen der Kommunikation zu machen.“ Worum es Schmidt aber vor allem ging, war die lange tägliche Sehdauer, welche werktags über zwei Stunden lag und am Wochenende sogar bei über drei Stunden. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Die Macht der bewegten Bilder
- Definitionen
- Das Phasenmodell
- Die Vision
- Die Vorreiter von Plasma- und LCD-TV (Die technische Umsetzung)
- Die technische Erprobung
- Der Aufstieg der Flimmerkiste
- Das Wohnzimmer
- Zeitmanagement
- Die soziale Komponente
- Prestige und Design
- Ausblick in die Zukunft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Geschichte des Fernsehens und untersucht, wie sich das Medium auf den Alltag der Menschen verändert hat. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Analyse der Entwicklung des Fernsehens in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg, insbesondere hinsichtlich der Sendervielfalt, der Teilnehmerzahlen, der Einschaltquoten, der Sehdauer, der technischen Neuerungen, der Fernsehkultur und der Auswirkungen auf Gesellschaft und Individuen.
- Die Entwicklung des Fernsehens als Massenmedium
- Der Einfluss des Fernsehens auf den Alltag
- Die soziale Komponente des Fernsehens
- Die Bedeutung des Fernsehens für die Kultur und Gesellschaft
- Die Zukunft des Fernsehens
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Macht der bewegten Bilder: Dieses Kapitel stellt die Bedeutung des Fernsehens als Medium und seine Auswirkungen auf das menschliche Leben dar. Es wird auf die lange Sehdauer eingegangen und die Frage aufgeworfen, wie das Fernsehen den Alltag der Menschen verändert hat.
- Definitionen: Dieses Kapitel liefert verschiedene Definitionen des Fernsehens, sowohl technisch als auch kulturell. Es wird der Versuch unternommen, den Begriff „Fernsehen“ umfassend zu definieren.
- Das Phasenmodell: In diesem Kapitel wird das Phasenmodell des Fernsehens nach Hickethier vorgestellt. Die drei Phasen - Vision und technische Umsetzung, Erprobung und Wiederaufbau - werden kurz erläutert, wobei der Fokus auf der dritten Phase, dem Aufstieg zum Massenmedium, liegt.
- Die Vision: Dieses Kapitel beschreibt die Anfänge des Fernsehens und die verschiedenen Menschen, die an der Entwicklung des Mediums beteiligt waren. Es wird der Wunsch der Menschheit, in die Ferne zu sehen, beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen des Fernsehens als Massenmedium, insbesondere mit seiner Entwicklung in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Wichtige Schlagwörter sind dabei Sendervielfalt, Teilnehmerzahlen, Einschaltquoten, Sehdauer, technische Neuerungen, Fernsehkultur, Gesellschaft und Individuum. Darüber hinaus wird auf die soziale Komponente und die Auswirkungen des Fernsehens auf den Alltag eingegangen.
- Arbeit zitieren
- Philipp Berner (Autor:in), 2010, Die Geschichte des Fernsehens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/176374