In der zunehmend globalisierten Welt agieren mehr und mehr Unternehmen über die nationalen Grenzen hinweg. Damit geht auch eine steuerliche Internationalisierung einher. Die Frage welche Form des Auslandsengagements gewählt werden sollte, gewinnt dadurch zunehmend an Bedeutung. Ziel dieser Arbeit ist es, die verschiedenen Formen der grenzüberschreitenden Tätigkeit im Outbound-Fall darzustellen und
die grundlegenden Konsequenzen für die laufende Besteuerung zu erläutern. Ein Outbound Fall liegt vor, wenn ein in Deutschland (im Folgenden: Inland, Ansässigkeitsstaat) unbeschränkt Steuerpflichtiger im Ausland (Quellenstaat) tätig wird und dadurch steuerrechtliche Konsequenzen ausgelöst werden. Es wird auf grundlegende
ertragssteuerliche Aspekte eingegangen. Die Höhe der Steuerbelastung ist in einzelnen Staaten unterschiedlich, weshalb von einem internationalen Steuergefälle gesprochen wird. Wenn ein gleicher Sachverhalt in einzelnen Ländern unterschiedliche steuerliche Konsequenzen auslöst, bieten sich potentielle Steuerarbitragemöglichkeiten. Unterschiede können auf Unternehmensebene zur Minimierung der Abgabenlast genutzt werden, wobei auch die Steuererhebungsintensität und die Verlässlichkeit der Steuergesetzgebung zu beachten ist. Im Gegensatz dazu ist das Ziel der unterschiedlichen Steuerhoheiten ihr jeweiliges Steuersubstrat zu sichern. Aus diesem Konflikt kann sich der doppelte Zugriff auf das gleiche Steuersubstrat und damit eine sog. „Doppelbesteuerung“ ergeben.
Die Entstehung und Vermeidung einer solchen wird im Folgenden für den Nicht.DBA.Fall und den DBA-Fall dargestellt. Zusätzlich wird auf die Verlustbehandlung eingegangen. Dabei wird das OECD.MA 2010 zugrunde gelegt. Dafür erfolgt zunächst eine knappe Einführung in das internationale Steuerrecht und die Charakterisierung möglicher
Markteintrittsformen.
Inhaltsverzeichnis
- A) Einleitung
- B) Grundlagen der internationalen Besteuerung
- C) Formen der grenzüberschreitenden Tätigkeit
- 1. Direktgeschäft
- 2. Ausländische Betriebsstätte
- 3. Ausländische Personengesellschaft
- 4. Ausländische Kapitalgesellschaft
- D) Die steuerlichen Konsequenzen der laufenden Besteuerung im (Outbound-Fall)
- 1. Steuerliche Behandlung von Direktgeschäften
- 2. Steuerliche Behandlung ausländischer Betriebsstätten
- 2.1 - im Nicht-DBA-Fall
- 2.2 - im DBA-Fall
- 3. Steuerliche Behandlung ausländischer Personengesellschaften
- 4. Steuerliche Behandlung von ausländischen Kapitalgesellschaften
- 4.1 - im Nicht-DBA-Fall
- 4.2 - im DBA-Fall
- E) Abschließende Bewertung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die verschiedenen Formen der grenzüberschreitenden Geschäftstätigkeit von in Deutschland ansässigen Unternehmen im Ausland (Outbound-Fall) und beleuchtet die daraus resultierenden steuerlichen Konsequenzen für die laufende Besteuerung. Dabei wird das Augenmerk auf grundlegende ertragssteuerliche Aspekte gelegt.
- Internationale Besteuerung und Doppelbesteuerung
- Steuerliche Behandlung von Direktgeschäften, Betriebsstätten und Personengesellschaften
- Auswirkungen von Doppelbesteuerungsabkommen (DBA)
- Verlustbehandlung und Steuerarbitragemöglichkeiten
- Das OECD-Musterabkommen (OECD-MA) als Grundlage der Analyse
Zusammenfassung der Kapitel
- A) Einleitung: Diese Einleitung liefert eine Einführung in die Thematik der internationalen Besteuerung und die wachsende Bedeutung von Auslandsengagements für Unternehmen. Sie beschreibt den Fokus der Arbeit auf den Outbound-Fall, wobei ein in Deutschland ansässiges Unternehmen im Ausland tätig wird und daraus resultierende steuerliche Konsequenzen entstehen.
- B) Grundlagen der internationalen Besteuerung: Dieses Kapitel beleuchtet die unterschiedlichen Ansichten und Definitionen des Internationalen Steuerrechts, wobei die Problematik der Doppelbesteuerung im Vordergrund steht. Es werden die Prinzipien des Territorial- und des Universalitätsprinzips erläutert, welche zu unterschiedlichen Besteuerungsformen führen können. Weiterhin werden die Methoden der Doppelbesteuerungsvermeidung und die Bedeutung von Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) dargestellt.
- C) Formen der grenzüberschreitenden Tätigkeit: Dieses Kapitel präsentiert verschiedene Formen der grenzüberschreitenden Geschäftstätigkeit, darunter Direktgeschäfte, Betriebsstätten, Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften. Es bietet eine Übersicht über die verschiedenen Arten der Markteintrittsformen und stellt die Besonderheiten jeder Form heraus.
- D) Die steuerlichen Konsequenzen der laufenden Besteuerung im (Outbound-Fall): Dieses Kapitel geht detailliert auf die steuerlichen Konsequenzen der einzelnen Formen der grenzüberschreitenden Geschäftstätigkeit ein. Es behandelt die Steuerliche Behandlung von Direktgeschäften, Betriebsstätten (im Nicht-DBA-Fall und im DBA-Fall), Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften (ebenfalls im Nicht-DBA-Fall und im DBA-Fall).
Schlüsselwörter
Diese Arbeit behandelt zentrale Themen der internationalen Besteuerung und grenzüberschreitenden Geschäftstätigkeit im Outbound-Fall. Schwerpunktthemen sind die Vermeidung von Doppelbesteuerung, die Analyse von Steuerarbitragemöglichkeiten, die Berücksichtigung von Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) und die Anwendung des OECD-Musterabkommens (OECD-MA).
- Arbeit zitieren
- Markus Brinkmann (Autor:in), 2011, Steuerliche Konsequenzen eines wirtschaftlichen Engagements inländischer Unternehmen im Ausland (Outbound-Fall), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/176388