In meiner Arbeit möchte ich aufzeigen, wie eine Zusammenarbeit unter den verschiedenen Institutionen zum Nutzen für psychisch Kranke aussehen kann und dabei besonders die Erkenntnisse und Entwicklungen der Sozial- und Gemeindepsychiatrie in den vergangenen 25 Jahren, das heißt seit der Psychiatrie-Enquête, einbeziehen.
Neben der reinen Bestandsaufnahme, in welchen Tätigkeitsfeldern ein Sozialpädagoge in der Gemeindepsychiatrie beschäftigt sein kann, will ich folgende Aspekte beleuchten:
Wie sieht die Entwicklung bis zum jetzigen Stand in Deutschland aus? Dabei werde ich aufzeigen, wie die Entwicklung von der instituts- zur personenbezogenen Psychiatrie in Gang gesetzt wurde, verbunden mit einem Überblick über die Situation vor und nach der Tätigkeit der Enquête-Kommission und deren Forderungen. Daraus wird sich ergeben, dass leider nur ein Teil der Forderungen umgesetzt werden konnte, was durchaus nicht nur finanzielle Gründe hatte. Soweit die Forderungen umgesetzt werden konnten, werde ich Art, Weise und Umfang dieser Umsetzung darstellen.
Vor diesem Hintergrund werde ich im Bereich der gemeindenahen Arbeit zeigen, unter welchen Bedingungen sozialpädagogische Arbeit stattfindet. Dabei werde ich auch auf die gesetzlichen Grundlagen, Finanzierung und Ausgestaltung eingehen.
Einige Tätigkeitsfelder werde ich an Beispielen erläutern.
Damit der Sozialpädagoge sich in diesen Tätigkeitsfeldern sinnvoll und kompetent einbringen kann, benötigt er einen Fundus an fachlichen Kenntnissen und eine Persönlichkeit, die wegen der Tätigkeit in diesem sensiblen Bereich besonders gefestigt, ja geschult sein sollte. Dies soll durch das Studium der Sozialpädagogik zum einen vermittelt und zum anderen ermöglicht werden.
Am Beispiel eines bestimmten Krankheitsbildes, der „Borderline-Persönlichkeitsstörung“, möchte ich die Umsetzung dieser Kenntnisse und erworbenen Fähigkeiten deutlich machen. An dieser Stelle werde ich persönliche Erfahrungen meiner Kollegen und mir miteinfließen lassen.
Ich bin daran interessiert, wie Menschen mit solchen Handicaps ermöglicht werden kann, ein weitgehend selbstbestimmtes und zufriedenes Leben zu führen, und somit vielleicht auch die Basis für eine erfolgreiche Therapie geschaffen werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Psychiatrie-Enquête
- Situation vor der Psychiatrie-Enquête
- Forderungen der Psychiatrie-Enquête
- Maßnahmen infolge der Psychiatrie-Enquête
- Ergebnisse der erfolgten Maßnahmen aufgrund der Psychiatrie-Enquête
- Sozialpsychiatrie
- Gemeindepsychiatrie
- Realisierung der Forderungen in der Gemeindepsychiatrie
- Sozialpsychiatrischer Dienst (SpD)
- Kontakt- und Krisenstellen (KuK)
- Tagesstätten
- Häusliche Psychiatrische Pflege
- Betreutes Wohnen
- Wohnheime
- Stationäres Einzelwohnen
- Werkstätten für Behinderte (WfB)
- Tages- und Nachtkliniken
- Alternativen in der psychiatrischen Praxis
- „Hier bin ich Mensch - Gemeindepsychiatrie in Deutschland" - eine Dokumentation über die Ergebnisse engagierter Arbeit
- Prinzipien gemeindepsychiatrischer Versorgung im neuen Jahrtausend
- Personenzentrierte Hilfe : » Der integrierte Behandlungs- und Rehabilitationsplan (IBRP)
- Realisierung der Forderungen in der Gemeindepsychiatrie
- Grundlagen sozialpädagogischer Arbeit
- Sozialpädagogische Arbeit am Beispiel von Menschen mit einer „,Borderline-Persönlichkeitsstörung“ (BPS)
- Perspektiven in der Arbeit mit »Borderlinern«
- Kontakt- und Krisenstellen (KuK) und Sozialpsychiatrischer Dienst (SpD)
- Häusliche psychiatrische Pflege
- Betreutes Wohnen
- Wohnheim
- Stationäres Einzelwohnen
- Arbeit
- Realität / Umsetzung
- Das Wohnheim
- Frau A
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit dem Themenfeld sozialpädagogischer Tätigkeitsfelder in der Gemeindepsychiatrie. Ziel ist es, die Entwicklung der Gemeindepsychiatrie im Kontext der Psychiatrie-Enquête nachzuzeichnen und die verschiedenen sozialpädagogischen Arbeitsfelder und deren Bedeutung für Menschen mit psychischen Erkrankungen zu beleuchten. Der Fokus liegt dabei auf der praktischen Umsetzung der gemeindepsychiatrischen Prinzipien und den Herausforderungen, die sich in der Arbeit mit Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung ergeben.
- Entwicklung der Gemeindepsychiatrie nach der Psychiatrie-Enquête
- Sozialpädagogische Arbeitsfelder in der Gemeindepsychiatrie
- Spezialisierung auf die Arbeit mit Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung
- Herausforderungen und Chancen in der Praxis
- Integration von Theorie und Praxis im Bereich der Gemeindepsychiatrie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Diplomarbeit ein und erläutert den persönlichen Hintergrund des Autors. Kapitel 1 beleuchtet die Psychiatrie-Enquête und deren Auswirkungen auf die psychiatrische Versorgung. Kapitel 2 definiert den Begriff der Sozialpsychiatrie, während Kapitel 3 die Gemeindepsychiatrie und ihre unterschiedlichen Arbeitsfelder im Detail vorstellt.
Kapitel 4 befasst sich mit den Grundlagen der sozialpädagogischen Arbeit und deren Relevanz im Kontext der Gemeindepsychiatrie. Kapitel 5 untersucht die Besonderheiten der Arbeit mit Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung und zeigt die verschiedenen sozialpädagogischen Arbeitsfelder und ihre Möglichkeiten in diesem Bereich auf. Der Fokus liegt dabei auf den praktischen Herausforderungen und Lösungsansätzen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe der Arbeit sind Gemeindepsychiatrie, Psychiatrie-Enquête, Sozialpädagogik, Borderline-Persönlichkeitsstörung, Praxis, Integration, Versorgung, Betreuung, Rehabilitation, Lebensqualität.
- Arbeit zitieren
- Diplom-Sozialpädagogin Andrea Krüger (Autor:in), 2003, Sozialpädagogische Tätigkeitsfelder in der Gemeindepsychiatrie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17640