Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Unternehmensethik in der Marktwirtschaft, zieht hierfür als Beispiel die Kinderarbeit in Entwicklungsländern heran und schließt mit ei-ner Zusammenfassung und einem Fazit.
Gerade bei Aktiengesellschaften zählen für viele Kapitalgeber nur die Rentabilität des eingesetzten Geldes, Dividendenerträge und Kursgewinne um jeden Preis. Wie der Ge-winn zustande kommt wird zur Nebensache. Der Nobelpreisträger für Wirtschaftswis-senschaften, Milton Friedman, schrieb schon 1970, dass die soziale Verantwortung von Unternehmen ausschließlich darin bestehe, ihren Profit zu steigern. Ob der Profit bspw. aus unmenschlichen Arbeitsbedingungen oder Kinderarbeit erzielt wird, blieb in der Vergangenheit häufig im Dunkeln.
In letzter Zeit ist diese Thematik stärker im öffentlichen Fokus. Diese Entwicklung hat ein Umdenken vieler global tätiger Unternehmen verursacht. Ihnen ist bewusst gewor-den, dass nicht nur der Preis allein eine Kaufentscheidung beeinflusst und das aus-schließliche Streben nach größtmöglichem Profit nicht mehr alleine eine übergeordnete Priorität einnimmt.
Diese Entwicklung wurde auch durch Unternehmensskandale sowie weltweite soziale, ökologische und ökonomische Krisen gefördert. Zur Diskussion stehen der Umfang und die Reichweite der ethischen bzw. sozialen Verantwortung von Unternehmen, Unter-nehmern und Managern. Typische Fragen hierbei sind etwa: Welche Rolle sollen Un-ternehmen bei der Einhaltung und Durchsetzung von Menschenrechten übernehmen? Welche Verantwortung haben sie für die Einhaltung von Sozialstandards und den Schutz der Umwelt? In welchem Umfang sind Unternehmen für die Bekämpfung der Korruption verantwortlich (nur im eigenen Unternehmen oder in ihrem gesamten wirt-schaftlichen Einflussbereich)? Können und sollen sich Unternehmen an der Produktion globaler öffentlicher Güter beteiligen, z.B. bei der Bekämpfung von Kinderarbeit, beim Engagement für Bildung? Sollen Unternehmen ihr Engagement primär dann entfalten, wenn damit ihren eigenen Unternehmensinteressen direkt oder indirekt, kurz- oder lang-fristig gedient wird oder aber unabhängig von eigenen Interessen gleichsam als Selbst-zweck? Warum überhaupt moralisch sein?
Die Beantwortung dieser Fragen wird in der Literatur und Öffentlichkeit vielfältig be-handelt und ist nicht Kern dieser Arbeit, soll aber die weitverzweigten Betrachtungsan-sätze des Themas aufzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffsbestimmung
- 2.1. Moral
- 2.2. Ethik
- 2.3. Unternehmensethik
- 2.4. Kinderarbeit
- 2.5. Entwicklungsländer
- 3. Historische Entwicklung der Unternehmensethik
- 4. Unternehmensethik in der Marktwirtschaft
- 5. Das ethische Dilemma am Beispiel der Kinderarbeit in Entwicklungsländern
- 5.1. Maßnahmen
- 5.2. Globalisierung aus wirtschaftsethischer Sicht
- 5.3. Globaler Wertekreis
- 5.4. Beispiele - Unternehmensethik und Kinderarbeit
- 5.5. Fallbeispiele - Unternehmensethik und Kinderarbeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Unternehmensethik in der Marktwirtschaft, wobei die Kinderarbeit in Entwicklungsländern als Beispiel herangezogen wird. Der Fokus liegt auf der ethischen Problematik dieser Praxis und der Rolle, die Unternehmen bei der Einhaltung von Sozialstandards und der Bekämpfung von Kinderarbeit spielen können. Die Arbeit betrachtet die historischen Entwicklungen der Unternehmensethik und analysiert die wirtschaftsethischen Aspekte der Globalisierung.
- Ethische Aspekte der Kinderarbeit in Entwicklungsländern
- Rolle von Unternehmen in der Bekämpfung von Kinderarbeit
- Wirtschaftsethische Dimensionen der Globalisierung
- Historische Entwicklung der Unternehmensethik
- Corporate Social Responsibility (CSR)
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der Kinderarbeit in Entwicklungsländern im Kontext der Unternehmensethik dar. Kapitel 2 definiert grundlegende Begriffe wie Moral, Ethik und Unternehmensethik, wobei auch die Themen Kinderarbeit und Entwicklungsländer näher beleuchtet werden. Kapitel 3 widmet sich der historischen Entwicklung der Unternehmensethik. In Kapitel 4 wird die Bedeutung der Unternehmensethik in der Marktwirtschaft beleuchtet. Das fünfte Kapitel behandelt das ethische Dilemma der Kinderarbeit in Entwicklungsländern und untersucht verschiedene Maßnahmen sowie die wirtschaftsethischen Aspekte der Globalisierung. Es werden außerdem Beispiele für Unternehmensethik und Kinderarbeit vorgestellt.
Schlüsselwörter
Unternehmensethik, Kinderarbeit, Entwicklungsländer, Globalisierung, Moral, Ethik, Corporate Social Responsibility (CSR), Social Accountability 8000 (SA8000), Global Compact der UN, Wirtschaftsethik.
- Arbeit zitieren
- Bernd Hildebrandt (Autor:in), 2011, Unternehmensethik in der Marktwirtschaft am Beispiel Kinderarbeit in Entwicklungsländern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/176540