In dieser Hausarbeit werde ich mich mit den Darstellungen des nordischen Heidentums und der Samen befassen, welche der Verfasser Olaus Magnus vor allem in den Büchern drei und vier der „Historia de gentibus septentrionalibus“ behandelt. Ich werde versuchen zu zeigen, dass verschiedene Ausprägungen von Heidentum unterschiedlich beurteilt werden und durch die
unterschiedliche Art ihrer Darstellung verschiedene Funktionen erfüllen.
Die von Olaus Magnus verfasste Geschichte der nordischen Völker, „Historia de gentibus septentrionalibus“, erschien im Jahre 1555 in Rom, wo sich der Verfasser bis an sein
Lebensende aufhielt. Nachdem er zuvor seine große Karte von Skandinavien, die „Carta Marina“, erstellt hatte, folgte mit „Historia de gentibus septentrionalibus“ die textliche
Beschreibung Skandinaviens, verfasst in lateinischer Sprache. Inklusive Vorwort und Anhang umfasst das Werk 815 Seiten. Es ist in 778 Kapitel und unterteilt, die sich auf 22 Bücher verteilen. Obgleich es Bilder enthält, stehen der Text und dessen Erläuterungen im Zentrum. Die erste Ausgabe enthielt statt eines Inhaltsverzeichnisses ein 79 Seiten langes
Stichwortregister in alphabetischer Reihenfolge sowie eine Widmung an Adolf von Schauenburg, den damaligen Erzbischof von Köln, mit welchem der Verfasser bekannt war.
Bei seiner Arbeit stützte sich Olaus Magnus auf eine Vielzahl von Quellen, die er zum großen Teil paraphrasiert oder zitiert und aus denen er Beispiele entnimmt und auf die er
verweist. Der Autor präsentiert eigene Informationen und Ausführungen und arbeitet außerdem sowohl mit antiken Quellen wie unter anderem Herodot, Strabo, Ptolemäus,
Vergil, Ovid, Aristoteles und Plinius als auch mit zeitgenössischen Quellen. Das die „Historia de gentibus septentrionalibus“ ein international erfolgreiches Buch wurde, wird auch mit der Editierung und Kürzung des Werkes durch den holländischen Humanisten Cornelius de Schrijver oder auch Cornelius Scribonius verbunden, der das Werk von 778
auf 370 ebenfalls verkürzte Kapitel kürzte. Diese drastisch gekürzte Version bildete die Grundlage für nahezu alle Übersetzungen der „Historia de gentibus septentrionalibus“.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Zielsetzung
- Heidentum und Übernatürliches - Zauberer und Hexen bei Olaus Magnus
- Die nordischen Götter bei Olaus Magnus
- Darstellungsweise und Funktion von Zauberei und Heidentum
- Indigenes Heidentum - Die Samen
- Die Samen in der „Historia de gentibus septentrionalibus“
- Von den \"Wilden Waldbewohnern\"
- Idealisierung der Samen
- Vergleich der Darstellung der schwedischen Heiden und der Samen und deren Funktion
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit den Darstellungen des nordischen Heidentums und der Samen in Olaus Magnus‘ „Historia de gentibus septentrionalibus“. Im Fokus stehen dabei die unterschiedlichen Ausprägungen von Heidentum, die verschiedene Funktionen erfüllen und unterschiedlich beurteilt werden.
- Analyse der Darstellungen von Zauberei und Heidentum im Werk von Olaus Magnus
- Untersuchung der Funktionen von Zauberei und Heidentum in der „Historia de gentibus septentrionalibus“
- Vergleich der Darstellungen von schwedischen Heiden und Samen
- Erforschung des Zusammenhangs zwischen Heidentum und christlichen Glaubensvorstellungen im Werk
- Bewertung der Darstellungen von Olaus Magnus im Kontext seiner Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel befasst sich mit der „Historia de gentibus septentrionalibus“ als Werk von Olaus Magnus und erläutert die Zielsetzung der Arbeit.
- Das zweite Kapitel analysiert die Darstellungen von Zauberei und Hexen bei Olaus Magnus, wobei der Schwerpunkt auf der Rolle von Magie und ihrer Verbindung zur Natur liegt. Hier werden auch einige wichtige Figuren wie Ullr und Odin vorgestellt.
- Kapitel drei untersucht die Darstellung der Samen in der „Historia de gentibus septentrionalibus“, wobei die Aspekte ihrer Lebensweise, ihrer Kultur und ihrer Beziehung zum christlichen Glauben thematisiert werden.
- Das vierte Kapitel vergleicht die Darstellungen von schwedischen Heiden und Samen und beleuchtet die unterschiedlichen Funktionen, die diese Darstellungen im Werk von Olaus Magnus erfüllen.
Schlüsselwörter
Nordisches Heidentum, Olaus Magnus, „Historia de gentibus septentrionalibus“, Zauberei, Hexen, Samen, Darstellungsweise, Funktionen, Vergleich, christlicher Glaube, vorchristliche Glaubenswelten, Euhemerisierung.
- Arbeit zitieren
- Lennart Riepenhusen (Autor:in), 2010, Darstellung und Funktion der skandinavischen Heiden und der Samen in der „Historia de gentibus septentrionalibus“ von Olaus Magnus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/176685