Deflation. Gründe, Ursachen, Folgen und Berechnungen der Raten


Hausarbeit, 2003

15 Seiten, Note: 1.0


Leseprobe


Inhaltsverzeichni

1. Einführung

2. Begriffserklärungen

3. Berechnungen von Inflations- (Deflations-) Raten
3.1.1. Verbraucherpreisindex
3.1.2. Produzentenpreisindex
3.1.3. BIP – Deflator
3.2. Messprobleme der Indices

4. Gründe / Ursachen für Deflationen
4.1. Abgaben / Steuern
4.2. Schulden

5. Erklärungsansätze für Folgen von Deflation
5.1. Debt – Theory von Irvin Fisher
5.2. Liquiditätsansatz von Mishkin
5.3. Realkasseneffekt (Pigou, Keynes)

6. Schluss

Literaturverzeichnis

1. Einführung

Am 8. Januar 2003 lautete der Leitartikel der Financial Times Deutschland (FTD) „REGIERUNG SCHÜRT KONSUMFRUST... DIW-Forscher warnen vor Deflation“.

Nun stellt sich die Frage, was genau ist eine Deflation?

In der vielfältigen Fachliteratur scheint die Deflation stets im Schatten der Inflation zu stehen, die meisten Autoren messen diesem Phänomen eine eher bescheidene Aufmerksamkeit bei. Der Grund wird sein, dass Deflationen selten auftreten. Treten sie aber auf, wie zum Beispiel in Japan, können sie verheerende, schwer zu behebende wirtschaftliche Probleme auslösen.

Bei der Recherche dieser Hausarbeit wurde klar, dass die Thematik der Deflation vielseitig sein kann.

Nach einer Definitionsfindung werden in dieser Arbeit die Berechnungen der Inflationsraten behandelt. Des Weiteren werden einige Ursachen deflationärer Entwicklungen aufgelistet, unter anderem am Beispiel der Großen Depression der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts.

Im letzten Kapitel werden einige theoretische Ansätze von Ökonomen aufgezeigt, die mögliche Wirkungsketten zu erklären versuchen.

2. Begriffserklärungen

Eine einheitliche Definition der Deflation gibt es nicht.

Haberle beschreibt es wie folgt[1]:

Die Deflation im Sinne eines allmählichen Abnehmens der Gesamtnachfrage nach Gütern, ausgedrückt in Geld, spielt im Kontraktionsprozess eine wichtige Rolle.“

Der Begriff Kontraktion wird in diesem Sinne als Deflation bezeichnet.

Ferner ist man sich einig, dass das Abnehmen des Preisniveaus über einen längeren Zeitraum stattfinden muss, sprich ein einmaliges Sinken der Geld- oder Kreditmenge ist nicht gleichbedeutend mit einer deflationären Entwicklung.

Einig ist man sich auch darin, dass nicht zwangsläufig alle im Preisindex befindlichen Positionen rückläufig sein müssen, sondern nur die Wichtigsten. Auf diese Problematik soll aber noch in einem späteren Abschnitt genauer eingegangen werden.

Auch sinkende, aber dennoch positive Wachstumsraten, werden häufig schon mit dem Begriff Deflation versehen, obgleich es sich korrekterweise um eine Disinflation handelt.

Eine weitere Unterteilung der Deflation stellt die Schulden-Deflation dar.

Hierbei ist eine starke Asymmetrie zwischen der Liquiditätsverfassung der Vermögensobjekte und der Illiquidität der Schuldtitel die Voraussetzung. Auch auf diese Problematik soll in dieser Hausarbeit noch eingegangen werden.

3. Berechnung von Inflations- (Deflations-) Raten

Um die Inflationsrate zu berechnen, legt man ein Preisniveau zugrunde. Das Preisniveau ist das Ergebnis von gewichteten, in Geld ausgedrückten Durchschnittswerten aller Güter und Dienstleistungen einer Volkswirtschaft.

3.1 Indices

Als Messzahl des Preisniveaus berechnet man den Preisindex. Hierbei werden drei dieser Indices verwendet:

3.1.1. Verbraucherpreisindex

Dieser Index (auch bezeichnet als Index für die Lebenshaltung) wird anhand eines Warenkorbes ermittelt. Da es eine Fülle von Waren und Dienstleistungen in einer Volkswirtschaft gibt, werden die wichtigsten, die für das tägliche Leben von Bedeutung sind, in diesem Warenkorb platziert.

In der Bundesrepublik Deutschland (BRD) sind es beispielsweise 750 Güter und Dienstleistungen[2], in den USA sind es lediglich 364[3].

Diese Positionen werden unterschiedlich, nach ihrer Bedeutung gewichtet.

Ausschlaggebend ist die Bestimmung eines Basisjahres, um die Preisentwicklungen zu ermitteln. Da sich die Präferenz der Nachfrage stets ändert, wird der Inhalt alle 5 – 10 Jahre neu gestaltet. Das Statistische Bundesamt, das die Errechnung für die BRD vornimmt, hat diesen Warenkorb das letzte Mal im Jahr 2003 erneuert.

Zur Errechnung des Verbraucherpreisindexes hat sich der Laspeyres – Index durchgesetzt:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

wobei

1 = Berichtsperiode

0 = Basisperiode

pi = Preise der Güter und Dienstleistungen

qi = Menge

i = Güter und Dienstleistungen[4]

3.1.2. Produzentenpreisindex

Von der Berechnungsgrundlage ist der Produzentenpreisindex ähnlich, wie der Verbraucherpreisindex. Hier wird der Warenkorb auf der Stufe der Großhändler und Produzenten beleuchtet.

Inhalte sind hier Lebensmittel und Güter, die für das produzierende Gewerbe von Bedeutung sind (Rohstoffe, Fertigwaren etc.).

3.1.3. BIP – Deflator

Der BIP – Deflator „bereinigt“ das Bruttoinlandsprodukt. Zur Errechnung des Deflators wird auch ein Basisjahr zugrunde gelegt. Im Gegensatz zum Verbraucherpreisindex wird hier aber die Gewichtung nicht alle 5 – 10 Jahre gestaltet, sondern periodisch (Paasche – Preisindex)[5]

[...]


[1] Vgl. Kasten Gabriele: „Untersuchung zu Verschuldung und Deflation“ Volkswirtschaftliche Schriften Heft 504, Berlin 2000, S. 30 (die Autorin zitiert aus „Prosperity and Depressions“, Gottfried Haberle S.323)

[2] http://www.destatis.de/presse/deutsch/pm1999/wkorb.htm , Bundesstatistikamt: Warenkorb (Zugriff 04/02 2003)

[3] Vgl. Samuelson, Paul A., Volkswirtschaftslehre, 15 Auflage, deutschsprachige Ausgabe Wien/Frankfurt 1998, S.664

[4] Vgl. Gabler, Kompakt-Lexikon Volkswirtschaftslehre, 1. Auflage Wiesbaden 2002, 234f

[5] Vgl. Dornbusch-Fischer, Makroökonomik, 3. Auflage, München/Wien 1987, S.56f

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Deflation. Gründe, Ursachen, Folgen und Berechnungen der Raten
Hochschule
Universität Hamburg
Veranstaltung
Geld und Kredit
Note
1.0
Autor
Jahr
2003
Seiten
15
Katalognummer
V17678
ISBN (eBook)
9783638221870
Dateigröße
477 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Deflation, Geld, Kredit
Arbeit zitieren
Rainer Ahlers (Autor:in), 2003, Deflation. Gründe, Ursachen, Folgen und Berechnungen der Raten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17678

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