Einleitung
Die Perikope Mk 6,30-44 erzählt die Geschichte eines Wunders: Die Speisung der Fünftausend. Hierin be- richtet der Evangelist Markus vom Rückzug Jesu mit seinen Jüngern an einen einsamen Ort, wo sie Erho- lung und Ruhe nach einer anstrengenden Missionsreise suchen. Die vorangehenden Verse Mk 6,6b-13 beinhalten neben dem Auftrag Jesu an seine Jünger, Menschen zur Umkehr aufzurufen und Dämonen auszutreiben, die Berichte der Jünger über den Verlauf ihrer Mission. Sie bilden somit die Vorgeschichte zur Speisung der Fünftausend. Jesus und seine Jünger wollen mit einem Boot zum ausgewählten Rast- platz gelangen. Doch bei ihrer Abfahrt wird eine Menschenmenge auf sie aufmerksam und eilt ihnen zu Fuß aus den umliegenden Ortschaften dorthin voraus. Bei seiner Ankunft bereits von der Menge erwartet, hat Jesus Mitleid mit den Wartenden und beginnt zu lehren. Am Abend sind die Zuhörer erschöpft und hungrig. Auf den Vorschlag der Jünger, die Menschen zum Essen wegzuschicken, fordert Jesus seine Jün- ger auf, den von ihnen mitgeführten Proviant unter den Anwesenden zu verteilen. Die Jünger zweifeln aber, ob dieser – bestehend aus fünf Broten und zwei Fischen – alle zu sättigen vermag. Jesus ignoriert aber jeglichen Zweifel seiner Jünger, fordert sie auf, die Menschen zu Tischgemeinschaften zusammenzu- führen, spricht ein Segensgebet, bricht die vorhandenen Brote und lässt sie, wie auch die beiden Fische, unter den Anwesenden austeilen. Nach dem Mahl fordert Jesus die Jünger auf, die verbleibenden Reste von Brot und Fischen einzusammeln. Am Ende tragen die Jünger zwölf Körbe, voll mit Brot und Fischen, zusammen. Die Perikope schließt mit der Zahlenangabe, dass bei der Speisung fünftausend Männer an- wesend waren.
In der vorliegenden Perikope soll der Frage nachgegangen werden, warum nicht Jesu Lehre, sondern sei- ne Handlung – das Wunder – in den Vordergrund gerückt wird; und zugleich, welches symbolische Bild damit auf ihn projiziert wird. Anhand einer narrativen Analyse, mittels textkritischer Methodik und einer Begriffsanalyse, welche ausgewählte Begriffe auf ihre Bedeutung hin beleuchtet bzw. einer Motivanalyse, welche das im Text auffallende Hirtenbild untersucht, wird der Versuch unternommen, die Perikope aus dem Markusevangelium exegetisch zu deuten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Die narrative Analyse
- Die bevorstehende Speisung der Menschenmenge
- Das eigentliche Wunder
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Perikope Mk 6,33-44, die Speisung der Fünftausend. Ziel ist es, die narrative Gestaltung zu analysieren und die symbolische Bedeutung des Wunders für das Verständnis Jesu zu ergründen. Dabei wird untersucht, warum Jesu Handeln (das Wunder) stärker im Vordergrund steht als seine Lehre.
- Narrative Analyse der Perikope Mk 6,33-44
- Symbolische Bedeutung des Wunders der Speisung
- Jesu Rolle als Hirte und seine Gleichsetzung mit Mose und David
- Die Bedeutung von Brot und Tischgemeinschaft
- Exegetische Deutung der Perikope im Kontext des Markusevangeliums
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Perikope Mk 6,30-44 ein, die die Speisung der Fünftausend beschreibt. Sie stellt den Kontext der Geschichte dar, einschließlich der vorherigen Missionsreise der Jünger und ihrer Rückkehr zu Jesus. Die Einleitung formuliert die zentrale Forschungsfrage: Warum wird nicht Jesu Lehre, sondern sein Handeln (das Wunder) hervorgehoben, und welches Bild wird dadurch von ihm gezeichnet?
Hauptteil: Der Hauptteil gliedert sich in drei Teile. Der erste Teil analysiert die Ankunft Jesu und seiner Jünger an einem einsamen Ort und die Ankunft der Menschenmenge. Das Boot wird als Symbol für Ruhe und Rettung gedeutet, und Jesu Mitleid mit den Menschen wird als Zeichen seiner Fürsorge und Führerschaft dargestellt, vergleichbar mit Mose und David. Der zweite Teil behandelt den Dialog zwischen Jesus und den Jüngern über die Speisung der Menge. Die Jünger äußern Zweifel an der Möglichkeit, die Menge mit dem vorhandenen Proviant zu sättigen, was die bevorstehende Wundertat antizipiert. Der dritte Teil beschreibt das Wunder selbst: Jesus organisiert die Menschen in Tischgemeinschaften, spricht ein Gebet, teilt das Brot und die Fische aus, und alle werden satt. Die zwölf Körbe mit den Resten betonen den Überfluss des Wunders.
Schlüsselwörter
Markusevangelium, Speisung der Fünftausend, Wunder, narrative Analyse, Symbolanalyse, Hirtenmotiv, Mose, David, Brot, Tischgemeinschaft, Jesus als Messias, Exegese, Textkritik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse der Speisung der Fünftausend (Mk 6,33-44)
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Perikope Markus 6,33-44, die die Speisung der Fünftausend beschreibt. Der Fokus liegt auf der narrativen Gestaltung und der symbolischen Bedeutung des Wunders für das Verständnis Jesu.
Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt?
Die zentrale Frage lautet: Warum wird in der Perikope nicht Jesu Lehre, sondern sein Handeln (das Wunder) hervorgehoben, und welches Bild wird dadurch von ihm gezeichnet?
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: narrative Analyse der Perikope, symbolische Bedeutung des Wunders, Jesu Rolle als Hirte und seine Vergleichbarkeit mit Mose und David, die Bedeutung von Brot und Tischgemeinschaft sowie die exegetische Deutung der Perikope im Kontext des Markusevangeliums.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Einleitung, Hauptteil und Schluss. Der Hauptteil analysiert die narrative Struktur der Perikope in drei Abschnitte: die Ankunft Jesu und der Menschenmenge, den Dialog zwischen Jesus und den Jüngern und das Wunder selbst.
Welche Kapitel gibt es und worum geht es in ihnen?
Die Einleitung stellt den Kontext der Geschichte dar und formuliert die Forschungsfrage. Der Hauptteil analysiert die Ankunft Jesu, den Dialog über die Speisung und das Wunder selbst. Der Schluss fasst die Ergebnisse zusammen (obwohl der bereitgestellte Text keinen expliziten Schluss enthält).
Welche symbolische Bedeutung wird dem Wunder zugeschrieben?
Das Wunder der Speisung wird symbolisch gedeutet. Das Boot wird als Symbol für Ruhe und Rettung interpretiert. Jesu Mitleid und Handeln werden mit der Fürsorge und Führung von Mose und David verglichen. Brot und Tischgemeinschaft spielen eine wichtige Rolle im Verständnis des Wunders und Jesu Rolle als Messias.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Analyse?
Schlüsselwörter sind: Markusevangelium, Speisung der Fünftausend, Wunder, narrative Analyse, Symbolanalyse, Hirtenmotiv, Mose, David, Brot, Tischgemeinschaft, Jesus als Messias, Exegese, Textkritik.
Welche Rolle spielt Jesus in dieser Perikope?
Jesus wird als fürsorgender Hirte dargestellt, der mitleidig auf die Not der Menschen reagiert. Seine Handlung (das Wunder) wird stärker betont als seine Lehre. Vergleiche mit Mose und David unterstreichen seine messianische Rolle.
Was ist die Bedeutung von Brot und Tischgemeinschaft in diesem Kontext?
Brot und Tischgemeinschaft sind wichtige Symbole, die auf die Gemeinschaft und Versorgung durch Jesus hinweisen und seine Rolle als Messias unterstreichen. Die gemeinsame Mahlzeit symbolisiert Gemeinschaft und Versorgung.
Wie wird die Perikope im Kontext des Markusevangeliums gedeutet?
Die exegetische Deutung der Perikope im Kontext des Markusevangeliums wird angesprochen, jedoch nicht im Detail im gegebenen Textauszug erläutert.
- Arbeit zitieren
- Kjell Ostenrath (Autor:in), 2010, Mk 6,33-44: Die Speisung der 5000, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/176833