Ein wichtiges Ziel der aktiven Rehabilitationsphase nach Gelenkverletzungen ist es, die bestmögliche Gelenkstabilisation wieder herzustellen. Demzufolge müssen die beschädigten sensomotorischen Rezeptoren regeneriert und aktiviert sowie die unbeschädigten in ihrer Funktion optimiert werden (Rebel 2000). Patienten bzw. verletzte Sportler mit vermindertem probriozeptiven Feedback haben Schwierigkeiten, sich auf externe Belastungen einzustellen. Deswegen ist die Bedeutung eines neuromuskulären Trainings bei Verletzungen dieser Art unabdingbar. Auch ein prophylaktischer Effekt des neuromuskulären Trainings konnte aufgezeigt werden. (Quante und Hille 1999).
Des Weiteren werden propriozeptive Defizite direkt mit Gelenkinstabilität und folglich mit der Entstehung chronisch und/oder erneuter Verletzungen in Verbindung gebracht (Froböse et al. 2003, Rebel 2000).
Ebenfalls müssen die Erhöhung des Kraftpotentials und Verkürzung der Reaktionszeit der stabilisierenden Muskulatur erreicht werden (Bruhn et al. 2000, Froböse et al. 2003).
An diesen Aussagen erkennt man bereits, wie wichtig therapeutische Maßnahmen in der Prävention sowie der Rehabilitation sind. Grundlage dafür ist die Forschung, denn sie stellt die Erkenntnisse für therapeutische Interventionen dar. In der folgenden Ausarbeitung werde ich näher auf den Einbeinstandtest bei hämophilen Patienten eingehen. Hierbei beziehe ich mich auf Daten aus dem „Haemophilia & Exercise Projekt“. Des Weiteren möchte ich andere Studien ansprechen, in denen der Einbeinstand auch ein wichtiges Kontrollkriterium für die Leistungsfähigkeit darstellt und inwieweit damit diese beurteilt werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Zusammenwirken von Sensorik und Motorik
- Körperliches Training und Hämophilie - Die Bedeutung des sensomotorischen Trainings bei hämophilen Patienten
- Der Einbeinstandtest
- Die Durchführung des Einbeinstandtest und die erfassten Parameter
- Testauswertung
- Einblick in die Menüstruktur von „Watisa“
- Kritische Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge
- Vor- und Nachteile dieses Tests
- Deskriptiver, statistischer Vergleich von hämophilen und gesunden Probanden
- Andere Tests zur Bewertung des globalen statischen Gleichgewichts
- Der S3-Körperstabilitätscheck
- Erhebung der Parameter
- Vor und Nachteile von diesem Testsystem
- Der Einbeinstand als Einzeltest im „Dordel-Koch-Test“
- Ergebnisse
- Vor- und Nachteile von diesem Test
- Der Einbeinstand im Bezug auf die sportliche Aktivität
- Ergebnisse
- Der S3-Körperstabilitätscheck
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Bedeutung des Einbeinstandtests bei hämophilen Patienten im Kontext der sensomotorischen Fähigkeiten und des körperlichen Trainings. Ziel ist es, die Rolle dieses Tests in der Diagnostik und Rehabilitation von hämophilen Patienten zu beleuchten und seine Aussagekraft im Vergleich zu anderen Tests zu bewerten.
- Sensomotorische Fähigkeiten bei hämophilen Patienten
- Bedeutung des Einbeinstandtests in der Rehabilitation
- Vergleich des Einbeinstandtests mit anderen Testsystemen
- Zusammenhang von Einbeinstand und sportlicher Aktivität
- Bewertung des Einbeinstandtests im Kontext des „Haemophilia & Exercise Projekt“
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz von sensomotorischen Fähigkeiten in der Rehabilitation nach Gelenkverletzungen dar und betont die besondere Bedeutung des neuromuskulären Trainings. Sie führt in das Thema der Hämophilie und die Auswirkungen auf die sensomotorischen Fähigkeiten ein und kündigt die anstehende Untersuchung des Einbeinstandtests bei hämophilen Patienten an.
- Das Zusammenwirken von Sensorik und Motorik: Dieses Kapitel beschreibt den grundlegenden Aufbau des sensorischen und motorischen Systems und betont die enge Verzahnung beider Systeme. Es verdeutlicht die Rolle der Propriozeption bei der Verarbeitung von Informationen und deren Bedeutung für die motorische Kontrolle.
- Körperliches Training und Hämophilie - Die Bedeutung des sensomotorischen Trainings bei hämophilen Patienten: Dieses Kapitel diskutiert die lange Zeit bestehende Einschränkung von Sport für hämophile Patienten und beleuchtet die aktuelle Empfehlung für Krafttraining. Es betont die Bedeutung sensomotorischer Fähigkeiten in der Rehabilitation und beschreibt verschiedene Trainingsmittel.
- Der Einbeinstandtest: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die Durchführung des Einbeinstandtests, die erfassten Parameter und die Auswertung der Daten. Es stellt das Programm „Watisa“ zur Analyse der Daten vor und diskutiert kritische Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge sowie Vor- und Nachteile des Tests. Es beschreibt auch den deskriptiven, statistischen Vergleich von hämophilen und gesunden Probanden.
- Andere Tests zur Bewertung des globalen statischen Gleichgewichts: Dieses Kapitel beleuchtet andere Tests zur Bewertung des statischen Gleichgewichts, darunter den S3-Körperstabilitätscheck und den Einbeinstand als Einzeltest im „Dordel-Koch-Test“. Es diskutiert die Ergebnisse der jeweiligen Tests sowie ihre Vor- und Nachteile.
Schlüsselwörter
Hämophilie, sensomotorisches Training, Einbeinstandtest, statisches Gleichgewicht, Rehabilitation, Gelenkstabilität, „Haemophilia & Exercise Projekt“, „Watisa“, S3-Körperstabilitätscheck, „Dordel-Koch-Test“.
- Quote paper
- Dipl. Sebastian Schäfer (Author), 2009, Der Einbeinstandtest bei hämophilen Personen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/176880