Das ökonomische Dilemma der modernen Wissensgesellschaft liegt darin, dass trotz stetig wachsendem (Experten)wissen sich die Verfü-gungsmacht über diese erfolgskritischen Inhalte nicht automatisch auf das Unternehmen als Nutzer und vor allem Nutznießer überträgt.
Ein effektives und vor allem ganzheitliches Knowledge-Management, aktiv an der Leitvision des Unternehmens und den Erfordernissen des Marktes ausgerichtet, ermöglicht es kritische Wissensinhalte zu identifi-zieren, zu transferieren und dauerhaft zu erhalten. Im Rahmen dieses Schlüsselprozesses wirken die vorhandenen politisch-kulturellen, organi-satorisch-strukturellen und individuellen Barrieren zunächst limitierend. Diesen gilt es auf den Anforderungsdimensionen Strategie, Organisation und Kultur mit angemessenen Maßnahmen zu begegnen.
Der Experte wird in der vorliegenden Arbeit als Eigner von nutzwert-reichen Wissensinhalten verstanden. Seine aktive Einbindung in eine technisch und strukturell verankerte Transferlogik erlaubt die erfolgs-wirksame Teilhabe des Unternehmens an seinem Wissen. Bewertungsan-sätze der intangiblen Ressource Wissen verhelfen dabei nicht nur zur notwendigen Unterstützung des Top-Managements, sondern liefern ein vergleichbares sowie nachvollziehbares quantitatives Feedback bezüglich der Knowledge-Management-Aktivitäten im Unternehmen. Der Wertge-halt einer zielorientiert wachsenden organisationalen Wissensbasis und die daraus resultierende Rendite sind gerade mit Blick auf eine dauerhaf-te Marktpräsenz von Unternehmen nicht zu unterschätzen.
Die vorliegende Arbeit widmet sich der Beschreibung des Wissens-phänomens sowie seiner Entstehung anhand ausgewählter Modelle, um vor dem Hintergrund entsprechender Bewertungsansätze in einem öko-nomischen Kontext Handlungsempfehlungen zur Systemgestaltung von Wirtschaftsunternehmen als Lösungsansätze für die Transferproblematik von (Experten)wissen ableiten zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Hintergrund und Zielsetzung
- Aufbau der Arbeit
- Grundlagen des Knowledge-Managements
- Abgrenzung der Begriffe: Zeichen, Daten, Informationen, Wissen
- Wissensdimensionen
- Implizites Wissen
- Explizites Wissen
- Individuelles und kollektives Wissen
- Der Begriff des Knowledge-Managements
- Zentrale Knowledge-Management-Modelle
- Das SECI-Model von Nonaka und Takeuchi
- Das Baustein-Modell von Probst, Raub und Romhardt
- Das Wissensmarkt-Konzept von North
- Vergleichende Betrachtung der Modelle
- Der Wertenachweis des Wissens als Handlungslegitimation für Unternehmen
- Wissen als Produktions- und Wettbewerbsfaktor
- Wissen als messbare Größe – ausgewählte Ansätze
- Deduktiv-summarische Ansätze
- Induktiv-analytische Ansätze
- Beurteilung der methodischen Ansätze
- Systemanforderungen im Hinblick auf den Transfer von Expertenwissen
- Der Transfer von Expertenwissen
- Die Prozessakteure
- Knowledge-Anbieter (KA)
- Knowledge-Nachfrager (KN)
- Knowledge-Broker (KB)
- Das Zusammenspiel der Akteure
- Die Anforderungsdimensionen
- Die Wissensstrategiedimension
- Die Organisationsstrukturdimension
- Die Unternehmenskulturdimension
- Barrieren des Wissenstransfers
- Politisch-kulturelle Barrieren
- Organisatorisch-strukturelle Barrieren
- Individuelle Barrieren
- Handlungsempfehlungen zur Systemgestaltung
- Die Lagefeststellung
- Die Auswertung
- Die Umsetzung
- Die Kontrolle
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Herausforderung, Expertenwissen in Unternehmen effektiv zu transferieren. Sie beleuchtet die Bedeutung von Knowledge-Management für den nachhaltigen Erfolg von Unternehmen in der modernen Wissensgesellschaft.
- Die Bedeutung von Expertenwissen als Erfolgsfaktor
- Die Herausforderungen des Wissenstransfers in Unternehmen
- Die Rolle von Knowledge-Management-Modellen für den Wissenstransfer
- Die Entwicklung von Handlungsempfehlungen für die Gestaltung von Wissenstransfersystemen
- Die Bewertung von Wissen als intangible Ressource
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema Knowledge-Management und beleuchtet die Bedeutung von Expertenwissen in der heutigen Wirtschaft. Anschließend werden verschiedene Modelle des Knowledge-Managements vorgestellt und analysiert, um den Transfer von Expertenwissen zu ermöglichen. Das dritte Kapitel widmet sich der Bewertung von Wissen als Handlungslegitimation für Unternehmen. Es wird aufgezeigt, wie Wissen als messbare Größe betrachtet werden kann und welche Bedeutung es für die Wettbewerbsfähigkeit hat. Im vierten Kapitel werden die Systemanforderungen für den Transfer von Expertenwissen detailliert behandelt. Dabei werden die verschiedenen Prozessakteure, die Anforderungsdimensionen und die Herausforderungen des Wissenstransfers betrachtet. Abschließend werden Handlungsempfehlungen für die Gestaltung von Wissenstransfersystemen entwickelt.
Schlüsselwörter
Knowledge-Management, Expertenwissen, Wissenstransfer, Wissensbewertung, Systemanforderungen, Handlungsempfehlungen, Wissensdimensionen, Knowledge-Management-Modelle, Wissensstrategiedimension, Organisationsstrukturdimension, Unternehmenskulturdimension
- Quote paper
- Christian Schäfer (Author), 2011, Systemanforderungen für den Transfer von Expertenwissen vor dem Hintergrund eines wertorientierten Knowledge-Management-Ansatzes , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/177045