Bei meiner ersten Literaturdurchsicht zum Thema „Sachbücher für Kinder und Jugendliche“
bin ich mit einer geradezu unüberschaubaren Vielfalt in den grundlegenden Fragestellungen
der Sachbuchdiskussion konfrontiert worden. Gestoßen bin ich auf unterschiedlichste
Ansätze, den Begriff „Sachbuch“ zu definieren, die Funktionen dieses Literaturtyps zu
bestimmen oder auch verschiedene Formen des Sachbuchs in Typologien zu vereinen und
gleichermaßen zu differenzieren.
Besonders auffällig ist zudem die Multidisziplinarität, mit der diese Fragestellungen
angegangen werden. Denn nicht nur Literaturwissenschaftler wagen eine Annäherung,
sondern auch Erziehungswissenschaftler, Entwicklungspsychologen, Medienexperten, usw..
Eine Beschäftigung mit den theoretischen Grundlagen des Themas halte ich für unabdingbar,
damit meine Kommilitonen in den folgenden Vorträgen den Sachbuchmarkt, wie er sich heute
praktisch darstellt, angemessen und mit einheitlichen Begrifflichkeiten präsentieren können.
Um eine Klärung dieser Grundbegriffe habe ich mich in den Kapiteln 2 bis 4 bemüht.
Kapitel 5 habe ich der Geschichte des Sachbuchs für Kinder und Jugendliche gewidmet, deren
rückblickende Betrachtung ich für sehr aufschlußreich für die Betrachtung des heutigen
Marktes halte.
Gliederung des Referats
1. Einleitung
2. Was ist ein Sachbuch?
2.1. Verschiedene Definitionsansätze
2.1.1. Das „Metzler Literaturlexikon“(1990) zur Definition des Sachbuches
2.1.2. Definition von Doderer(1961)
2.1.3. Zu den Fähigkeiten eines Sachbuchautors
2.1.4. Lexika, Wörterbücher
2.2. Zusammenfassung: Charakteristika der Gattung Sachbuch
3. Wie unterscheiden sich Sachbücher für Kinder und Jugendliche von solchen für Erwachsene?
3.1. Wie sind Sachbücher gestaltet, die speziell den Ansprüchen von Heranwachsenden genügen?
3.1.1. Das Prinzip der „Kindgemäßheit“
3.1.2. Lesemotivation
4. Welche Typen von Sachbüchern für Kinder und Jugendliche lassen sich unterscheiden?
4.1. Das informative und das erzählende Sachbuch
4.2. Typologie nach Heinke Martensen(1994)
4.2.1. Darstellungsbücher
4.2.2. Sachbilderbücher
4.2.3. How-to-do-Bücher
4.2.4. Lexika
5. Die Geschichte des Sachbuchs für Kinder und Jugendliche
5.1. Ideologische Grundbedingungen für den Beginn der Sachbuchproduktion
5.2. Das 17. Jahhundert
5.2.1. „Orbis sensualium pictus“ von Comenius
5.3. Das 18. Jahrhundert
5.3.1. Die Nachahmer des Comenius‘
5.3.2.. Das Werk des Philanthropen Campe
5.4. Das 19. Jahrhundert
5.5. Das 20. Jahrhundert
5.5.1. Die ersten Sachbuchreihen
5.5.2. Blütezeit des Sachbuchs nach dem zweiten Weltkrieg
5.5.2.1. „Deutscher Jugendbuchpreis“
6. Resümee
1. Einleitung
Bei meiner ersten Literaturdurchsicht zum Thema „Sachbücher für Kinder und Jugendliche“ bin ich mit einer geradezu unüberschaubaren Vielfalt in den grundlegenden Fragestellungen der Sachbuchdiskussion konfrontiert worden. Gestoßen bin ich auf unterschiedlichste Ansätze, den Begriff „Sachbuch“ zu definieren, die Funktionen dieses Literaturtyps zu bestimmen oder auch verschiedene Formen des Sachbuchs in Typologien zu vereinen und gleichermaßen zu differenzieren.
Besonders auffällig ist zudem die Multidisziplinarität, mit der diese Fragestellungen angegangen werden. Denn nicht nur Literaturwissenschaftler wagen eine Annäherung, sondern auch Erziehungswissenschaftler, Entwicklungspsychologen, Medienexperten, usw..
Eine Beschäftigung mit den theoretischen Grundlagen des Themas halte ich für unabdingbar, damit meine Kommilitonen in den folgenden Vorträgen den Sachbuchmarkt, wie er sich heute praktisch darstellt, angemessen und mit einheitlichen Begrifflichkeiten präsentieren können. Um eine Klärung dieser Grundbegriffe habe ich mich in den Kapiteln 2 bis 4 bemüht.
Kapitel 5 habe ich der Geschichte des Sachbuchs für Kinder und Jugendliche gewidmet, deren rückblickende Betrachtung ich für sehr aufschlußreich für die Betrachtung des heutigen Marktes halte.
2. Was ist ein Sachbuch?
Der deutsche Begriff „Sachbuch“ ist weitestgehend deckungsgleich mit der englischen Bezeichnung „Non-Fiction“ und wäre demnach jeder Text, dessen Inhalt nicht frei erdacht, sondern Abbild der beobachtbaren Wirklichkeit ist. Doch nicht nur dieser inhaltliche Aspekt macht einen Sachtext definitorisch aus. Es kommen bei der Unterscheidung zwischen Belletristik und Sachliteratur, wie ich in diesem Kapitel heraus arbeiten werde, noch weitere Charakteristika zum Tragen(vergl. 2.2.).
2.1. Verschiedene Definitionsansätze
2.1.1. Das „Metzler Literaturlexikon“(1990) zur Definition des Sachbuches
„Das Sachbuch ist eine Publikation, die neue Fakten und Erkenntnisse auf wissenschaftlichem, kulturellem, politischem, sozialem, wirtschaftlichem und kulturhistorischem Gebiet in meist populärer und leicht verständlicher Form darbietet.“
Es bringt dieser Definition entsprechend Fakten, die unter Benutzung einer bestimmten Fachsprache lediglich einem bereits informierten Fachpublikum vorbehalten blieben, so auf den Punkt, dass auch interessierte Laien ohne Vorkenntnisse sachlich richtig über das Sachgebiet informiert werden können.
2.1.2. Definition von Doderer(1961)
Klaus Doderer(1961) : „Eine Sachschrift unterrichtet den Leser über Dinge, Ereignisse oder Zusammenhänge dieser Welt in einer solchen Weise, daß durch den Einsatz besonderer sprachlicher Mittel und kompositorischer Kräfte der Leser gleichzeitig unterhalten und belehrt wird.“
Da das Sachbuch weder der reinen Belehrung, noch der puren Unterhaltung dienen soll, läßt es sich als eigenständige Gattung zwischen der Belletristik einerseits und der Fachliteratur auf der anderen Seite ansiedeln. Um beide Komponenten in Einklang zu bringen bedient sich der Autor spezifischer gestalterischer Methoden in Bezug auf die verbale und die visuelle Darbietung des Inhalts.
2.1.3. Zu den Fähigkeiten eines Sachbuchautors
Pleticha(1996) nennt drei Berufe, die ein Sachbuchautor in sich vereinen sollte: Wissenschaftler, Lehrer, Journalist. Er sollte sowohl versierter Fachmann in dem Wissensgebiet sein, über das er schreibt, als auch so weitgehende Kenntnisse in den Bereichen Didaktik und Methodik haben, dass er einen Inhalt verständlich und lernfördernd darbieten kann. Für den Unterhaltungsaspekt beim Sachbuch ist schließlich die ansprechende Schreibe eines guten Journalisten unabdingbar.
2.1.4. Lexika, Wörterbücher
Nicht alle Theoretiker sind sich einig, ob Lexika, Wörterbücher und praktische Ratgeber zu den Sachbüchern zu zählen sind. Häufig unterscheidet man deshalb zwischen Sachbüchern im engeren und Sachbüchern im weiteren Sinne. Das Universallexikon Der Knaur (Bd. 12) sieht als
„Sachbuch i. w. S. jedes Buch, das über Tatsachen berichtet; i. e. S. ein für einen breiten Leserkreis bestimmtes Buch über ein Sachgebiet.“
Dementsprechend lassen sich Lexika, Wörterbücher und praktische Ratgeber dem Sachbuch im weiteren Sinne problemlos zuordnen.
2.2. Zusammenfassung: Charakteristika der Gattung Sachbuch
Das Sachbuch stellt Tatsachen (häufig aus dem wissenschaftlichen Bereich) dar und kommt dabei ohne eine Fachsprache aus, da es sich an den interessierten Laien und nicht an ein der Disziplin verbundenes Fachpublikum wendet. Demnach spricht es einen sehr breiten Leserkreis an.
Man kann von einer Doppelfunktion des Sachbuches sprechen. Es kann und darf auch systematisch Wissen vermitteln, soll aber auch dabei unterhalten.
3. Wie unterscheiden sich Sachbücher für Kinder und Jugendliche von solchen für Erwachsene?
Trotz aller Offenheit bezüglich des Leserkreises gibt es Sachbücher für spezielle Zielgruppen, z.B. nach Alter (Erwachsene, Kinder und Jugendliche) oder auch Interesse (werdende Mütter, Arbeitsuchende, Mieter, usw.) gestaffelt
Kinder und Jugendliche sind eine der speziellen Zielgruppen, für die Sachbuchautoren Texte produzieren. Hier sind nun alle Sachbücher gemeint, die sich explizit inhaltlich und nach gestalterischen Kriterien an die Gruppe der Heranwachsenden wenden. Kinder sollen in diesem Text alle Heranwachsenden bis ca. 12 oder 13 sein. Jugendliche sind dann all jene, die bereits in der Pubertät oder über die Pubertät hinaus sind und sich dem frühen Erwachsenenalter nähern
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- Arbeit zitieren
- Christina Bertram (Autor:in), 2003, Sachbücher für Kinder und Jugendliche - Theoretische Grundlagen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17707
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