Indem nun Augustus sein Schaffen der Wiederherstellung der res publica widmete, knüpfte er damit dort an wo Caesar versagte. Bei der Vielzahl seiner Erfolge wahrte er stets der mos maiorum, wodurch er ein hohes Ansehen beim Volk genoss. Durch seinen Sieg über Sextus Pompeius vollendete Augustus die von Caesar angestrebte Sicherung der Getreideversorgung Roms. Ihm gelang ebenso die Rückgewinnung des Gebietes Illyricum, was Caesar zuvor verlor.
In Untergrabung der mos maiorum, die Rom erst zu dessen Größe verhalf, kam es in der Folge zu Ausschreitungen wie z.B. Korruptionen als eine das öffentliche und private Leben bestimmende Potenz . Durch das Streben nach Macht und zunehmend mehr Erfolg gerieten relevante Dinge, die einen langfristig stabilen Staat begünstigen, aus dem Blickwinkel. Beispielgebend dafür waren u.a. die Feldherren, die im Zuge ihrer Triumphe nicht länger Diener der Republik blieben, sondern subjektive Interessen verfolgten und zu eigenständigen Mächten aufstiegen .
Durch die Aufwertung traditioneller Werte gelang es Augustus die Macht auf sich zu konzentrieren und somit Kontrolle über seine Untertanen zu erwirken. Er war der letzte Herrscher, der diese Strategie verfolgte .
Augustus endet im Kapitel 30 mit den Worten „(…)et postea trans Danuvium ductus exercitus meus Dacorum gentes imperia populi Romani perferre coegit .“. Diese Aussage betont die absolute Macht des römischen Volkes und ordnet ihm abschließend eine hohe Wertigkeit zu. Primär stellt Octavian somit das heraus, was er vor allen Dingen seinen Nachkommen hinterlassen wollte, nämlich seine Größe als Herrscher. Erst diese verhalf dem römischen Volk zu seiner überragenden Herrschaft.
Hinsichtlich der Selbstdarstellung und Propagandawirkung Augustus Tatenberichts, verfolgt er in den Kapiteln 27 – 30 der Res gestae stets die Strategie des Verschleierns, des Beschönigens oder des Unterlassens von Tatsachen oder Namen. Auf strategischem Wege will er so seine Person von eventuellen negativen Spekulationen seitens des Volkes unberührt wissen und in Szene setzen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DER MOS MAIORUM UND AUGUSTUS EXPANSION ALS ZENTRALE THEMEN
- OCTAVIANS SIEG ÜBER ANTONIUS UND KLEOPATRA
- ÄGYPTEN UND ARMENIEN IM VERGLEICH
- DIE EXPANSION DES IMPERIUM ROMS
- ZWANGSUMSIEDLUNG - AUGUSTUS RABIATES VORGEHEN ZUM WOHLE DES IMPERIUMS
- DIE WIEDERERLANGUNG VERLORENGEGANGENER FELDZEICHEN DURCH AUGUSTUS
- OCTAVIANS HERAUSRAGENDE ALLEINHERRSCHAFT IM SINNE DER MOS MAIORUM
- AUGUSTUS AMBITION UND ZIEL ZUR NEUERWERBUNG ILLYRICUMS
- ASINIUS POLLIO: IM AUFTRAG OCTAVIANS UND ANTONIUS IM KAMPF UM ILLYRICUM
- OCTAVIANS EROBERUNG ILLYRICUMS
- SCHLUSSTEIL
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Res gestae, die Taten des Augustus, bieten einen Einblick in das politische Handeln des römischen Kaisers. In den Kapiteln 27-30 konzentriert sich Augustus auf die Expansion des römischen Reiches und die Rolle der mos maiorum, der traditionellen römischen Werte, bei seinen Eroberungen. Der Text untersucht Augustus' Streben nach Res publica restituta, einem wiederhergestellten Staat, durch die Integration traditioneller Elemente in seine Politik.
- Die Expansion des Römischen Reiches als zentrales Thema
- Die Rolle der mos maiorum in Augustus' politischem Handeln
- Die Verbindung von Tradition und Innovation in der Politik des Augustus
- Die Darstellung von Augustus' Siegen und die Rechtfertigung seiner Expansionspolitik
- Der Einfluss des Idealbildes des römischen Friedensreichs auf die Außenpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 27: Augustus betont die Eroberung Ägyptens als Beweis für seine Treue zur mos maiorum. Der Text beleuchtet die Bedeutung Ägyptens als reichstes Land des römischen Imperiums und Augustus' Fähigkeit, seinen Erfolg politisch geschickt zu verkaufen. Kapitel 28: Der Text fokussiert auf die Zwangsumsiedlung von Völkern und die damit verbundene brutale Seite von Augustus' Expansionspolitik. Er stellt diese Maßnahmen als notwendig dar, um das Wohl des Reiches zu sichern. Kapitel 29: Augustus beschreibt die Wiedererlangung von verlorenen Feldzeichen und präsentiert dies als Triumph der römischen Macht. Der Text stellt die Bedeutung dieser militärischen Erfolge für die nationale Identität Roms heraus. Kapitel 30: Der Text widmet sich der Eroberung Illyricums durch Augustus und verdeutlicht seinen Ehrgeiz und seine Ambitionen in der militärischen Führung.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter des Textes beinhalten die mos maiorum, die Res publica restituta, die Expansion des römischen Reiches, die Eroberung Ägyptens, die Zwangsumsiedlung von Völkern, die Wiedererlangung verlorener Feldzeichen, die Eroberung Illyricums, Octavian, Augustus, Antonius, Kleopatra, und die römischen Legionen.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2009, Augustus, Res Gestae, Kapitel 27 - 30, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/177071