Völkereinwanderungsprobleme: Nach Europa


Hausarbeit (Hauptseminar), 2008

13 Seiten, Note: 1,90


Leseprobe


1. Definition der Völkereinwanderung

Der Terminus Völkereinwanderung impliziert, basierend auf einer Subsumierung diverser definitorischer Annäherungen, eine Wanderung von Menschen in fremde Länder respektive Kontinente. Eine Differentzierung bezüglich der Klassifikation der Einwanderer wird dergestalt initiiert, dass der Faktor der Zeit als Maßstab instrumentalisiert wird: Der Wechsel des Aufenthaltsortes erfolgt für eine bestimmte Mindestdauer, die sich nach den entsprechenden Intentionen der Einwanderung richtet.

Fungieren kriegerische Auseinandersetzungen beziehungsweise Naturkatastrophen als Initiationsfaktoren der Migration, wird selbige als Noteinwanderung evaluiert.

2. Einleitung

Das Phänomen der Migration ist für alle Zeiten attestierbar. In dem Kontext einer näheren Analyse auf der Basis der entsprechenden fachwissenschaftlichen Ausführungen, müssen jedoch Differenzierungen hinsichtlich der divergierenden Intentionen respektive Motivationen der Immigrationsbestrebungen betrachtet werden. Die Beweggründe sind keinesfalls monokausaler Natur: politisch, finanzielle und religiöse Motive fungiere in Korrespondenz mit der Intention die allgemeinen Lebensbedingungen zu verbessern als zentrale Determinanten der Immigrationsbestrebungen.

Die entsprechenden bürokratischen Klassifizierungen der Einwanderer divergieren in dem Kontext der verschiedenen nationalstaatlichen Regelungen respektive Gesetzgebungen.

Prinzipiell und auf der Ebene der bürokratischen Theorie wird jedem Flüchtling, basierend auf der These, dass eine Flucht mit schwerwiegenden Initiationsfaktoren und potentiellen Traumatisierungen korrespondiert, ein Recht auf Asyl gewährt.

In dem Kontext der entsprechenden fachwissenschaftlichen Ausführungen werden Frankreich, Italien, Belgien sowie Deutschland als vergleichsweise tolerante Asylstaaten evaluiert.

Kontrastierend werden Schweden, Norwegen Portugal und Russland als Staaten klassifiziert, die Asylanträge kategorisch unterminieren.

Bezüglich der Terminologie wird eine Differenzierung dergestalt vorgenommen, dass zwischen der so genannten legalen Migration, der illegalen Migration sowie dem Asylverfahren unterschieden wird.

3. Europa und das Migrationsproblem

Der Kontinent Europa, der vormals als Auswanderungskontinent zu klassifizieren war, fungiert nunmehr nach einem einhundertjährigen Transformationsprozess als Einwanderungsland.

In dem Kontext der verstärkten Repressionsmaßnahmen und der mit selbiger korrespondierenden strikten Grenzsicherung wird Europa bereits in terminologischer Analogie zum Mittelalter als Festung deklariert.

Die ambivalenten Motivationen der Migration werden in dem Zusammenhang der Erörterungen von Franz Nuscheler respektive Klaus Bade herausgearbeitet:

„Migration ist ein konfliktreiches Bewegungselement der Weltgeschichte. Ohne die weltumspannenden Bevölkerungen, die der Kolonialismus in Gang setzte, sähen die Staatenwelt und Kulturenlandschaft völlig anders aus. Migration und Flucht, die durch den Grad des Zwanges unterschieden werden können, sind Begleit und Folgeerscheinungen von Kriegen, Eroberungen, Verfolgung, Ressourcenkonflikten und unsicheren Lebensbedingungen. Neben diesen Existenzbedrohenden Schubfaktoren gab und gibt es zwar auch eine freiwillig Migration, aber die große Mehrheit von Migranten verlässt ihre Heimatgebiete, weil sie hier nicht mehr findet, was Heimat ausmacht: Sicherheit vor Existenzbedrohungen vielfältiger Art, nach den Worten der Allgemeinen Erklärung der Menschenrecht vor allem Sicherheit vor Furcht und Not“ (Nuschler, Franz).

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„In den 1990er Jahren wurden Bürgerkriege zu den wichtigsten Antriebskräften von Zwangs und Fluchtwanderungen in der „Dritten Welt“. Im Jahre 1998 fanden in Afrika 44% aller Kriege der Welt statt. Wie die Kriegsursachenforschung ermittelt hat, ging dabei ein stagnierender oder sogar rückläufiger Entwicklungsprozess mit erhöhter Kriegshäufigkeit und den damit verbundenen Folgen im Wanderungsgeschehen einher: Der Zusammenbruch von Wirtschaftsordnung und zivilen Strukturen, die Etablierung autoritärer Regime bzw. terroristischer Diktaturen und die damit schwindenden beruflich-sozialen Lebensperspektiven fördern die Migrationsbereitschaft bei den Höherqualifizierten mit auswärtigen Kontakten und dem Mindestmaß an Mitteln, das Auswanderung oder Flucht ermöglicht.“ (Bade, 2000, 11f).

In dem Kontext der entsprechenden Evaluation sollte jedoch die Tatsache nicht marginalisiert werden, dass die Migration aus Furcht, die mit Kriegen, Gewalt und Folter korrespondiert, initiiert wird.

Gleichwohl hat am Ende des 20. Jahrhunderts ein Transformationsprozess der Migration stattgefunden. In diesem Zusammenhang wird zwischen der so genannten intellektuellen Migration und der nicht-intellektuellen Migration (als Motivationsquelle zum Beispiel Abenteuerlust) differenziert.

4. Die legale und illegale Migration

A) Die legale Migration :

1) – Migrationphänomenen nach Amerika :

Datierungsversuche bezüglich der Anfänge der Migration korrespondieren mit der Geschichte der USA und somit mit der Entdeckung des Kontinentes Amerika durch Christoph Kolumbus 1492. In dem Kontext der Entdeckung respektive Erschließung des Kontinentes und der mit selbiger einhergehenden Entwicklung der Landwirtschaft wurden viele Fachleute respektive Arbeiter mobilisiert. Dieser Mobilisierungsprozess impliziert, neben den regulär angeworbenen Arbeitskräften, oktroyierte Zwangsarbeiten in dem Rahmen der verbrecherischen Versklavung von Menschen aus Afrika.

So wird die Zahl der während der drei Jahrhunderte zwischen 1600 und 1900 als Sklaven nach Lateinamerika via Schifftransport deportierten Personen auf mehrere Millionen beziffert,

die Implementierung der Deportation impliziert tausende Todesfälle, die mit den menschenunwürdigen Rahmenbedingungen korrespondieren.

Durch die Verrichtung der oktroyierten Arbeiten in dem Bereich der Plantagen respektive Bergwerken leisteten die versklavten Zwangsarbeiter einen erheblichen Beitrag zu der Wirtschaftsentwicklung Lateinamerikas.

Die Sklaverei wurde erst in dem Kontext der Entwicklung von neuen Technologien in dem Bereich der landwirtschaftlichen Mechanisierung unterminiert.

Der nunmehr initiierte liberale Freihandel und die garantierte Demokratie fungierten in dem weiteren Verlauf des historischen Kontextes als Magnet für eine mit der Intention der Verbesserung der Lebensverhältnisse durchgeführte Migration.

Die europäisch-stämmigen Migrantinnen, die in die Vereinigten Staaten von Amerika auswanderten, sind als religiöse Flüchtlinge zu klassifizieren, die in der Folgezeit eine Interaktion auf wirtschaftlicher Basis mit den Staaten des europäischen Kontinentes initiierten.

Zu den Migrantinnen, die in die USA einwanderten, zählten gemäß den entsprechenden empirischen Befunden am Ende des 18. Jahrhunderts neun Prozent Deutsche.

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Völkereinwanderungsprobleme: Nach Europa
Hochschule
Philipps-Universität Marburg  (Université Madzia Kongo)
Veranstaltung
Seminar: Formen der Konfliktregelung.
Note
1,90
Autor
Jahr
2008
Seiten
13
Katalognummer
V177553
ISBN (eBook)
9783640992911
ISBN (Buch)
9783640992508
Dateigröße
439 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Schlagworte
mariep
Arbeit zitieren
Teddy A Mathieu (Autor:in), 2008, Völkereinwanderungsprobleme: Nach Europa, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/177553

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