Das Tagebuch der Anne Frank, als ein literarisches Werk der NS-Zeit, erregt nicht zuletzt durch die anhaltenden rechtsextremen Bewegungen innerhalb der Gesellschaft die Gemüter, wie zahlreiche Debatten um die Frage der Authentizität belegen. Wie das angebrachte Zitat verdeutlicht, geht es in dem Tagebuch der Anne Frank nicht nur um ihre Erfahrungen und die Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus. Das jüdische Mädchen verbringt die wichtige Entwicklungsphase der Pubertät als „Gefangene“ im Hinterhaus, um sich vor dem radikalen Regime zu verstecken. Ihre Entwicklungen hält sie in ihrem Tagebuch fest und schafft somit einen tiefen Einblick in die Probleme, Ängste und Wünsche eines jungen Mädchens und verdeutlicht zudem die Erfahrungen der jüdischen Bevölkerung zu dieser Zeit. Als Erinnerungsliteratur des Holocausts ist dieses Dokument von enorm historischer Bedeutung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Autobiographie als literarische Gattung
- Selbstzeugnisse in der Literatur
- Autobiographie im historischen Kontext: Entwicklung und Wandel autobiographischer Formate
- Autobiographie als historische Quelle
- Biographien als Forschungsfeld der Soziologie
- Institutionalisierung von Lebensläufen nach Martin Kohli
- Identität in autobiographischen Lebenskonstruktionen
- Das Tagebuch der Anne Frank
- Das Tagebuch als Abweichung vom klassischen Grundtypus
- Das Tagebuch - Definition und Begriffsklärung
- Historische Entwicklung des Tagebuchs
- Die Person Anne Frank
- Inhalt des Tagebuchs der Anne Frank
- Analyse des Tagebuchs unter ausgewählten Aspekten
- Gedächtnis und Erinnerung
- Authentizität versus Fiktion
- Literarästhetische Mittel
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Gattung der Autobiographie, speziell mit dem Tagebuch der Anne Frank. Ziel ist es, die Entwicklung der Autobiographie als literarische Gattung darzustellen und ihre Eignung als historische Quelle zu beurteilen. Die Arbeit untersucht die sozialen Bedingungen, die die Entstehung und Entwicklung der Autobiographie beeinflusst haben, und beleuchtet anschließend das Tagebuch der Anne Frank als besondere Form des autobiographischen Textes. Dabei wird die Authentizitätsfrage sowie der Einsatz literarästhetischer Mittel im Tagebuch analysiert.
- Entwicklung der Autobiographie als literarische Gattung
- Die Rolle der Autobiographie als historische Quelle
- Soziale Bedingungsfaktoren der Entwicklung der Autobiographie
- Das Tagebuch als autobiographischer Text
- Authentizität und literarästhetische Mittel im Tagebuch der Anne Frank
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beschäftigt sich mit der Definition und Entwicklung der Autobiographie als literarische Gattung. Es werden verschiedene Selbstzeugnisse vorgestellt, darunter Tagebücher, Memoiren und Bekenntnisse, und die spezifischen Merkmale der Autobiographie werden anhand von Beispielen aus der Literaturgeschichte erläutert.
Im zweiten Kapitel wird die Autobiographie aus soziologischer Perspektive betrachtet. Es wird die Institutionalisierung von Lebensläufen nach Martin Kohli beleuchtet und die Bedeutung der Identität in autobiographischen Lebenskonstruktionen untersucht.
Kapitel 3 fokussiert auf das Tagebuch der Anne Frank. Hier werden die Besonderheiten des Tagebuchs als autobiographischer Text dargestellt und die historische Entwicklung dieser Textsorte beleuchtet. Außerdem werden wichtige Details zum Leben der Anne Frank und zum Inhalt ihres Tagebuchs erörtert.
Das vierte Kapitel analysiert das Tagebuch der Anne Frank anhand ausgewählter Aspekte. Die Themen Gedächtnis und Erinnerung, Authentizität versus Fiktion sowie der Einsatz literarästhetischer Mittel stehen im Mittelpunkt dieser Analyse.
Schlüsselwörter
Autobiographie, Tagebuch, Anne Frank, NS-Zeit, Holocaust, Selbstzeugnisse, historische Quelle, Identität, literarästhetische Mittel, Authentizität, Gedächtnis, Erinnerung, Fiktion.