In unserem heutigen Alltag sind Medien nicht mehr wegzudenken. Durch die mediale Vielfalt und die ständige Verfügbarkeit, gilt die Mediennutzung bereits für kleine Kinder als selbstverständlich. Noch vor den ersten literarischen Erfahrungen werden die Wahrnehmungsgewohnheiten, wie z. B. das Bedürfnis nach Unterhaltung, durch neue Medien geprägt. Vor allem das Fernsehen erfreut sich großer Beliebtheit und gilt als Leitmedium.
Die Motive der Fernsehnutzer sind verschieden. Die wesentlichen Gründe zum Ein-schalten sind Unterhaltung, Entspannung und Information. Darüber hinaus ist die Wirkung des Fernsehens ein umstrittenes Thema. Viele Eltern befürchten eine ablenkende und konzentrations¬störende Wirkung auf ihre Kinder. Dennoch steht in 45 Prozent der Kinderzimmer ein eigenes Fernsehgerät. Durch den audiovisuellen Charakter und der realistischen Darstellung gilt das Medium Fernsehen für viele Kinder als regelmäßiger Zeitvertreib. Bereits 74 Prozent der Kinder sitzen jeden oder fast jeden Tag davor. Dadurch steht das Fernsehen auf Platz drei der beliebtesten Freizeit-aktivitäten.
In der PISA-Studie 2000 platzierten sich die deutschen Schüler, mit einer mäßigen schulischen Leistung, unterhalb des Durchschnitts der OECD-Mitgliedsstaaten. Nach häufiger Aussage der Forschung werden Kinder dumm, dick und gewalttätig, wenn sie zu viel vor Bildschirmen aller Art sitzen. Vertreten wurden diese Thesen vor allem vom Neurowissenschaftler Manfred Spitzer und vom Kriminologen Christian Pfeiffer.
In dieser Hausarbeit soll geprüft werden, ob ein Zusammenhang zwischen Fernseh-konsum und Schulleistung besteht. Es stellt sich die Frage: Beeinflusst der Fernsehkonsum die Schulleistung von Grundschülern im deutschsprachigen Raum? Dabei werden Kinder im Grundschulalter zwischen sechs und 13 Jahren aus dem deutschsprachigen Raum untersucht. Wird in dieser Arbeit von Kindern gesprochen, so ist diese Altersgruppe gemeint. Auf die gesonderte Nennung der weiblichen Form wird überwiegend verzichtet, sie ist impliziert.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Konzeptionelle Grundlagen
- 2.1 Schulische Leistung
- 2.2 Fernsehwirkung
- 2.2.1 Kultivierungsthese
- 2.2.2 Wissensklufttheorie
- 2.3 Erklärungsansätze zum Zusammenhang von Fernsehkonsum und Schulleistung
- 3 Empirische Untersuchungen zum erhöhten Fernsehkonsum auf die Lesekompetenz von Grundschülern
- 3.1 Querschnittuntersuchung von Myrtek und Scharff
- 3.1.1 Zeitlicher Fernsehkonsum
- 3.1.2 Inhaltliche Fernsehkonsum
- 3.1.3 Wahrnehmung des Fernsehens
- 3.1.4 Zusammenhang zwischen Fernsehnutzung und Sozialstatus
- 3.1.5 Zusammenhang zwischen Fernsehnutzung und Schulleistung
- 3.1.6 Zusammenhang zwischen Wahrnehmung des Fernsehens und Schulleistung
- 3.2 Längsschnittstudie von Ennemoser et al. 2003
- 3.2.1 Zeitlicher Fernsehkonsum
- 3.2.2 Programminhalte
- 3.2.3 Zusammenhang zwischen Fernsehkonsum und Intelligenz bzw. SÖS
- 3.2.4 Zusammenhang zwischen Fernsehkonsum und Lesekompetenz
- 3.2.5 Erklärungsansätze
- 3.3 KFN-Querschnittsuntersuchung von Mößle et al. 2005
- 3.3.1 Geräteausstattung
- 3.3.2 Zeitlicher Fernsehkonsum
- 3.3.3 Programminhalte
- 3.3.4 Zusammenhang zwischen Fernsehkonsum und Medienerziehung
- 3.3.5 Zusammenhang zwischen Fernsehkonsum und Schulleistung
- 3.3.6 Zusammenhang zwischen Schulleistung und Gerätebesitz
- 3.5.7 Zusammenhang zwischen Schulleistung und zeitlichem Fernsehkonsum
- 3.5.8 Zusammenhang zwischen Schulleistung und sozialen Einflussfaktoren
- 3.5.9 Zusammenhang zwischen Schulempfehlung und Fernsehkonsum
- 3.1 Querschnittuntersuchung von Myrtek und Scharff
- 4 Vergleich und Ergebnisse der Untersuchungen
- 4.1 Vergleich der Untersuchungen
- 4.2 Ergebnisse der Untersuchungen
- 4.2.1 Zeitlicher Fernsehkonsum
- 4.2.2 Programminhalte
- 4.2.3 Geräteausstattung
- 4.2.4 Zusammenhang zwischen Intelligenz, Sozialschicht, Bildungs- und Migrationshintergrund
- 4.2.5 Geschlecht
- 4.3 Erklärungshypothesen zur Klärung des Wirkungszusammenhangs
- 5 Zusammenhang zwischen Fernsehkonsum und Schulleistung
- 5.1 Zusammenhänge zwischen Fernsehzeit, Sozialstatus, Intelligenz und Schulleistung
- 5.2 Zusammenhang zwischen Fernsehinhalte und Schulleistung
- 5.3 Zusammenhang zwischen Sozialstatus und Verhalten beim Fernsehkosum
- 6 Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert den möglichen Einfluss des Fernsehkonsums auf die schulische Leistung von Grundschülern im deutschsprachigen Raum. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, ob und wie sich der Konsum von Fernsehprogrammen auf die Lernfähigkeit und den schulischen Erfolg von Kindern im Alter zwischen sechs und 13 Jahren auswirkt.
- Zusammenhang zwischen Fernsehkonsum und Schulleistung
- Einfluss von Fernsehprogrammen auf die Lernfähigkeit
- Bedeutung von Fernsehzeit und Programminhalten
- Rolle des Sozialstatus und der Medienerziehung
- Analyse relevanter empirischer Studien
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und skizziert die Relevanz des Themas im Kontext der medialen Entwicklung und der Bedeutung des Fernsehens im Alltag von Kindern. Die konzeptionellen Grundlagen beleuchten den Begriff der schulischen Leistung und die verschiedenen Theorien zur Fernsehwirkung, insbesondere die Kultivierungsthese und die Wissensklufttheorie. Im dritten Kapitel werden empirische Untersuchungen zum Einfluss des Fernsehkonsums auf die Lesekompetenz von Grundschülern vorgestellt. Die Querschnittuntersuchung von Myrtek und Scharff analysiert den zeitlichen und inhaltlichen Fernsehkonsum sowie den Zusammenhang zwischen Fernsehnutzung, Sozialstatus und Schulleistung. Die Längsschnittstudie von Ennemoser et al. 2003 untersucht den Zusammenhang zwischen Fernsehkonsum, Intelligenz, SÖS und Lesekompetenz. Die KFN-Querschnittsuntersuchung von Mößle et al. 2005 analysiert die Geräteausstattung, den zeitlichen Fernsehkonsum, die Programminhalte und den Zusammenhang zwischen Fernsehkonsum, Medienerziehung und Schulleistung. Kapitel vier vergleicht die Ergebnisse der verschiedenen Untersuchungen und analysiert die Erklärungshypothesen zur Klärung des Wirkungszusammenhangs. Kapitel fünf untersucht den Zusammenhang zwischen Fernsehkonsum und Schulleistung im Detail, wobei die Zusammenhänge zwischen Fernsehzeit, Sozialstatus, Intelligenz und Schulleistung sowie der Einfluss von Fernsehinhalten und Sozialstatus auf das Fernsehverhalten beleuchtet werden. Der Schluss fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Untersuchung zusammen und diskutiert die Relevanz der Ergebnisse für die Praxis.
Schlüsselwörter
Fernsehkonsum, Schulleistung, Grundschüler, Lesekompetenz, Kultivierungstheorie, Wissensklufttheorie, Medienerziehung, Sozialstatus, Intelligenz, empirische Studien, Zeitlicher Fernsehkonsum, Programminhalte, Geräteausstattung.
- Quote paper
- Tina R. (Author), 2011, Einfluss des Fernsehkonsums auf die schulische Leistung von Grundschülern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/177756