„Finanzkrisen (wie die Asienkrise) werden in Zukunft mit großer Sicherheit unausweichlich sein – vielleicht noch ernstere.“
Robert Rubin (US-Finanzminister 1995-1999)
Wie recht Robert Rubin mit dieser Aussage zur Asienkrise behalten sollte, zeigte sich schon knapp zehn Jahre später mit der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise.
Bereits Anfang 1997 hatte es Anzeichen für eine Krise in den asiatischen Tigerstaaten, vor allem Thailand und Südkorea, gegeben. Im Juli 1997 spitzte sich die Lage zu, der thailändische Bath verlor massiv an Wert und es entstand eine Tsunami-artige Welle die mit voller Wucht den südostasiatischen Wirtschaftsraum traf. Innerhalb kürzester Zeit wurde ausländisches Kapital abgezogen, weitere Währungen verloren zum Teil 40% und mehr an Wert und es dauerte nicht lange, bis sich die Auswirkungen auch in China zeigten, wenn auch in weitaus abgeschwächterer Form.
Zehn Jahre später ist nicht etwa wieder ein Land der Schwellen- und Entwicklungsländer Krisenauslöser, sondern die größte Ökonomie der Welt, die USA und die Folgen sind umso gravierender. Trotz unterschiedlicher Ausgangssituationen lassen sich gewisse Parallelen zwischen diesen beiden Krisen ziehen, wie zum Beispiel der Jobverlust von Millionen chinesischer Arbeiter damals wie heute.
In beiden Krisen war die chinesische Staatsführung zu massiven Eingriffen in das Wirtschaftssystem gezwungen.
Es fragt sich, inwiefern China Lehren aus der Asienkrise gezogen und diese auf die aktuelle Finanzkrise angewendet hat. Die vorliegende Arbeit sucht Antworten auf diese Frage. Der erste Teil dieser Arbeit wird sich der Analyse der Asienkrise und der Gegenmaßnahmen, vor allem den fiskalpolitischen, in China widmen. Daran anschließend werden die Auswirkungen der aktuellen Finanzkrise und das chinesische Rettungspaket analysiert. Im dritten Kapitel werden die beiden Maßnahmen miteinander verglichen und abschließend ein Fazit gezogen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Asienkrise und die VR China
- 2.1 Das chinesische Konjunkturpaket zur Asienkrise
- 2.2 Rückblick auf die Asienkrise
- 3. Die Wirtschafts- und Finanzkrise 2008 - 2010
- 3.1 Das chinesische Konjunkturpaket zur Finanzkrise
- 3.2 Zwischenbilanz zur Finanzkrise
- 4. Lehren für die Zukunft - Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Auswirkungen der Asienkrise von 1997 und der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008-2010 auf China. Ziel ist es, die chinesischen Gegenmaßnahmen, insbesondere die fiskalpolitischen Konjunkturpakete, zu vergleichen und daraus Lehren für die Zukunft zu ziehen. Die Arbeit untersucht, inwiefern China aus der Asienkrise gelernt hat und dieses Wissen auf die spätere Krise angewendet hat.
- Chinas Reaktion auf die Asienkrise 1997
- Chinas Reaktion auf die Finanzkrise 2008-2010
- Vergleich der chinesischen Konjunkturpakete
- Analyse der strukturellen Stärken und Schwächen der chinesischen Wirtschaft
- Bewertung der Effektivität der chinesischen Krisenpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung vergleicht die Asienkrise von 1997 mit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008-2010, wobei sie auf die Aussage von Robert Rubin Bezug nimmt, dass zukünftige Finanzkrisen unausweichlich seien. Sie hebt die Parallelen zwischen beiden Krisen hervor, besonders den Jobverlust chinesischer Arbeiter, und die Notwendigkeit massiver staatlicher Eingriffe. Die Arbeit fokussiert sich auf die Analyse der Krisen und der chinesischen Reaktionen darauf, um daraus Lehren zu ziehen.
2. Die Asienkrise und die VR China: Dieses Kapitel beschreibt die Asienkrise von 1997, die neben dem wirtschaftlichen Schock auch mit dem Tod Deng Xiaopings, der Rückgabe Hongkongs und dem 15. Nationalen Volkskongress der KPC zusammenfiel. Es analysiert die Ursachen der Krise, darunter extreme Kapitalzuflüsse, hohe Zinsen bei festen Wechselkursen, Zahlungsunfähigkeit großer Firmen und massive Spekulationen, die zum Zusammenbruch des thailändischen Bath führten. Trotz ähnlicher struktureller Schwächen wie andere betroffene Länder, blieb China vergleichsweise unbeschadet. Dies wird auf die nicht-vollständige Konvertierbarkeit des Yuan, hohe Devisenreserven, geringe Auslandsverschuldung, strenge staatliche Regulierung und den Fokus auf Direktinvestitionen zurückgeführt. Schließlich werden die chinesischen Gegenmaßnahmen wie der Verzicht auf eine Abwertung des Yuan und Wirtschaftsförderungsprogramme angesprochen.
Schlüsselwörter
Asienkrise 1997, Finanzkrise 2008-2010, VR China, Konjunkturpakete, Fiskalpolitik, Währungskrise, Wirtschaftspolitik, Finanzregulierung, Devisenreserven, Yuan, Deng Xiaoping.
Häufig gestellte Fragen (FAQ): Analyse der chinesischen Krisenreaktion (Asienkrise 1997 & Finanzkrise 2008-2010)
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Auswirkungen der Asienkrise von 1997 und der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008-2010 auf China. Der Fokus liegt auf dem Vergleich der chinesischen Gegenmaßnahmen, insbesondere der fiskalpolitischen Konjunkturpakete, und dem daraus zu ziehenden Lehren für die Zukunft. Es wird untersucht, inwieweit China aus der Asienkrise gelernt hat und dieses Wissen auf die spätere Krise angewendet hat.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Chinas Reaktion auf die Asienkrise 1997 und die Finanzkrise 2008-2010, vergleicht die chinesischen Konjunkturpakete, analysiert die strukturellen Stärken und Schwächen der chinesischen Wirtschaft und bewertet die Effektivität der chinesischen Krisenpolitik. Die Einleitung vergleicht beide Krisen und hebt Parallelen hervor, während die Kapitel detailliert auf die jeweilige Krise und die chinesische Reaktion eingehen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in vier Kapitel gegliedert: Eine Einleitung, ein Kapitel zur Asienkrise und Chinas Reaktion, ein Kapitel zur Finanzkrise 2008-2010 und Chinas Reaktion, sowie ein Fazit mit Lehren für die Zukunft. Jedes Kapitel bietet eine Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse und Analysen.
Welche Rolle spielte die Asienkrise 1997 für China?
Obwohl China ähnliche strukturelle Schwächen wie andere betroffene Länder aufwies, blieb es vergleichsweise unbeschadet. Dies wird auf Faktoren wie die nicht-vollständige Konvertierbarkeit des Yuan, hohe Devisenreserven, geringe Auslandsverschuldung, strenge staatliche Regulierung und den Fokus auf Direktinvestitionen zurückgeführt. China verzichtete auf eine Abwertung des Yuan und setzte Wirtschaftsförderungsprogramme ein.
Wie reagierte China auf die Finanzkrise 2008-2010?
Die Arbeit analysiert detailliert die chinesischen Gegenmaßnahmen auf die Finanzkrise 2008-2010, einschließlich der fiskalpolitischen Konjunkturpakete. Ein direkter Vergleich mit den Maßnahmen während der Asienkrise wird durchgeführt, um die Entwicklung der chinesischen Krisenpolitik zu beleuchten.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die relevanten Schlüsselwörter sind: Asienkrise 1997, Finanzkrise 2008-2010, VR China, Konjunkturpakete, Fiskalpolitik, Währungskrise, Wirtschaftspolitik, Finanzregulierung, Devisenreserven, Yuan, Deng Xiaoping.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit zieht Schlussfolgerungen aus dem Vergleich der chinesischen Reaktionen auf beide Krisen, um Lehren für zukünftige Krisen zu formulieren. Die Bewertung der Effektivität der chinesischen Krisenpolitik ist ein zentraler Aspekt des Schlusskapitels.
Auf wen bezieht sich die Arbeit mit der Aussage über zukünftige Finanzkrisen?
Die Einleitung bezieht sich auf Robert Rubin und seine Aussage, dass zukünftige Finanzkrisen unausweichlich seien.
- Arbeit zitieren
- Felix Kullmann (Autor:in), 2010, Die Asienkrise von 1997 im Vergleich mit der Finanz- und Wirtschaftskrise, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/177806