Thilo Sarrazins Buch „Deutschland schafft sich ab – Wie wir unser Land aufs Spiel setzen“ ist eines der vieldiskutiertesten Veröffentlichungen des letzten Jahres. Doch soll es nicht Ziel dieser Arbeit sein jegliche Meinungen diverser Medien und Personen hier darzulegen; sie werden im Höchstfall angeschnitten, argumentativ und selektiv verwendet. Demnach erhebt sie dahingehend nicht den Anspruch der Vollständigkeit. Diese Arbeit will kritische Überlegungen anstellen, die sich auf die inhaltliche und methodische Ebene des Buches beziehen und wissenschaftlich genau untersuchen auf welch subtiler Ebene Sarrazin versucht ein Fremdheitsbild zu konstruieren, welches dann von den jeweiligen Rezipienten dieser Lektüre absorbiert und auf den Islam bzw. seine Anhänger projiziert wird. Zu diesem Zweck wird die Arbeit nur die Thesen Sarrazins darlegen, die im Kapitel 7 „Zuwanderung und Integration“ seines Buches vorkommen. Hiermit ist gleichzeitig die Legitimation für die Thematik der Arbeit gegeben, die sich in den Kontext des Seminars einbetten lässt. Diese Arbeit wird auch kurze Überlegungen zur Gegenseite äußern: nicht nur Sarrazin konstruiert Fremd- und Feindbilder, sondern auch er wird zur Projektionsfläche der Medien, die ein Feindbild konstruieren. Zur Untersuchung der Konstruktion des Fremden bei Sarrazin werden die Theorien von Alois Wierlacher als Folie verwendet. Die Anwendung von Wierlachers Theorien ist methodisch unproblematisch, da Wierlacher als Germanist, genauer gesagt als Begründer der Interkulturellen Germanistik, mit seinen Theorien direkt auf die Untersuchung von Literatur bzw. Medien abzielt, die sich mit interkulturellen Thematiken auseinandersetzen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Kurze Skizzierung von Alois Wierlachers Theorien vom Fremden und Eigenen
- Thematische Legitimation der Arbeit im Kontext des Seminars
- Analyse zu ,,Deutschland schafft sich ab\" von Thilo Sarrazin
- Darstellung von Sarrazins Position im Kapitel 7: Zuwanderung und Integration
- Kritische Anmerkungen zum Inhalt
- Kritische Anmerkungen zur Methodik
- Wird auch Sarrazin durch Medien zum Feindbild gemacht?
- Ausblick
- Literaturangaben
- Primärliteratur
- Sekundärliteratur
- Internetrecherche
- Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit einer kritischen Analyse von Thilo Sarrazins Buch „Deutschland schafft sich ab – Wie wir unser Land aufs Spiel setzen" unter interkulturellen Aspekten. Ziel ist es, die inhaltliche und methodische Ebene des Buches zu untersuchen, insbesondere wie Sarrazin ein Fremdheitsbild konstruiert, das auf den Islam bzw. seine Anhänger projiziert wird.
- Konstruktion von Fremd- und Feindbildern
- Analyse der Thesen von Sarrazin im Kapitel "Zuwanderung und Integration"
- Anwendung der Theorien von Alois Wierlacher zur Untersuchung der Konstruktion des Fremden
- Kritik an der Methodik und Argumentation von Sarrazin
- Behandlung der Frage, ob Sarrazin selbst zum Objekt der Feindbildkonstruktion durch die Medien wird
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Diese Arbeit nimmt eine kritische Auseinandersetzung mit Thilo Sarrazins Werk „Deutschland schafft sich ab“ vor. Sie konzentriert sich auf die Analyse der Thesen im Kapitel 7 „Zuwanderung und Integration" und untersucht, wie Sarrazin ein Fremdheitsbild konstruiert und wie dies von den Rezipienten des Buches wahrgenommen wird. Die Arbeit nutzt die Theorien von Alois Wierlacher als Folie zur Untersuchung der Konstruktion des Fremden und hinterfragt, ob Sarrazin selbst von den Medien als Feindbild konstruiert wird.
Theoretische Grundlagen
Kurze Skizzierung von Alois Wierlachers Theorien vom Fremden und Eigenen
Die Arbeit bezieht sich auf die Theorien von Alois Wierlacher, die sich mit dem Konzept des Fremden und Eigenen auseinandersetzen. Wierlacher analysiert die Polysemie des Begriffs „fremd“ und die damit verbundenen Bedeutungsvarianten. Der Begriff „fremd“ impliziert ein Zugehörigkeits- oder Nichtzugehörigkeitsverhältnis und verweist auf eine Abweichung von der Normalität oder einer Normalitätserwartung. Fremdheit entsteht aus der Interpretation von Andersheit und ist ein relationaler Begriff, der nur in Relation zum Eigenen betrachtet werden kann.
Thematische Legitimation der Arbeit im Kontext des Seminars
Die Arbeit findet ihren Platz im Kontext des Seminars „Literatur und thematische Landesstudien: Migration" und setzt sich mit den Themen des Fremden, der Integration und der Konstruktion von Feindbildern auseinander.
Analyse zu „Deutschland schafft sich ab" von Thilo Sarrazin
Darstellung von Sarrazins Position im Kapitel 7: Zuwanderung und Integration
Diese Sektion analysiert die Thesen Sarrazins im Kapitel 7 „Zuwanderung und Integration" und untersucht, wie er die „Integrationsproblematik“ darstellt. Es wird untersucht, welche Argumente er vorbringt und wie er die Integration von Migranten in Deutschland beurteilt. Die Arbeit analysiert, wie Sarrazin durch die Konstruktion eines Fremdheitsbildes negative Stereotype gegenüber Muslimen bedient und wie er die „Integrationsproblematik“ auf kulturelle Unterschiede zurückführt.
Kritische Anmerkungen zum Inhalt
Die Arbeit hinterfragt die Argumentationslinie von Sarrazin und analysiert seine Thesen kritisch. Es wird untersucht, ob Sarrazins Argumente wissenschaftlich fundiert sind und wie er mit seinen Behauptungen gegenüber Muslimen umgeht. Die Arbeit stellt in Frage, ob Sarrazins Analyse der „Integrationsproblematik“ gerechtfertigt ist und beleuchtet seine Verwendung von Stereotypen und Vorurteilen gegenüber Muslimen.
Kritische Anmerkungen zur Methodik
Die Arbeit analysiert die Methodik von Sarrazin und hinterfragt, ob er wissenschaftliche Standards einhält. Die Arbeit untersucht, wie er seine Quellen verwendet und ob er eine ausgewogene Perspektive einnimmt. Es wird diskutiert, ob Sarrazins Analyse der „Integrationsproblematik“ objektiv ist und ob er die Komplexität der Thematik angemessen berücksichtigt.
Wird auch Sarrazin durch Medien zum Feindbild gemacht?
Dieser Abschnitt der Arbeit hinterfragt, ob Sarrazin selbst durch die Medien zum Feindbild konstruiert wird. Es wird untersucht, wie die Medien über Sarrazins Buch und seine Thesen berichten und welche Narrative sie dabei bedienen. Die Arbeit analysiert, ob die Medien durch eine einseitige Berichterstattung Sarrazin als „Feindbild“ darstellen und so die öffentliche Meinung beeinflussen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen "Fremdheit", "Feindbild", "Integration", "Islam" und "Medien". Die Analyse konzentriert sich auf die Theorien von Alois Wierlacher, die als Grundlage für die Untersuchung der Konstruktion des Fremden dienen. Die Arbeit analysiert die Thesen von Thilo Sarrazin in seinem Buch "Deutschland schafft sich ab" und untersucht, wie er mit Stereotypen und Vorurteilen gegenüber Muslimen umgeht. Sie hinterfragt die wissenschaftliche Validität seiner Argumentation und untersucht, ob er selbst zum Objekt der Feindbildkonstruktion durch die Medien wird.
- Arbeit zitieren
- Katharina Ströhl (Autor:in), 2011, Kritische Überlegungen zu Thilo Sarrazins Buch „Deutschland schafft sich ab“ unter interkulturellen Aspekten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/177881