Bei Origenes handelt es sich um einen Theologen des dritten Jahrhunderts nach unserer
Zeitrechung. Er gilt bis heute aufgrund seiner zahlreichen Bibelkommentare als einer der
Kirchenväter. Zu seinen Bibelkommentaren zählt auch der Kommentar zum Lied Salomons,
dem sogenannten Hohelied. Hier spiegelt sich Origenes Idee des Aufstiegs zum Göttlichen
wieder. Origenes verwendet das Hohelied, zusammen mit den anderen beiden Büchern
Salomons um einen Aufstiegsgedanken zu konstruieren, denn die Menschen durchlaufen
können.
Im folgendem wird die Ordnung dieser Bücher besprochen. Origenes ordnet sie nach einer
festen Form an, welche man durchlaufen muss um zum Göttlichen aufzusteigen.
Zunächst wird auf die griechischen Disziplinen eingegangen, die Origenes je einem der
Bücher zuordnen. Dann werden kurz die Bücher charakterisiert. Danach wird die Zuordnung
der Bücher zu den Disziplinen erläutert sowie die Zuordnung zu bestimmten Syllogismen.
Zum Schluss wird noch einmal der Aufstiegsgedanke dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Die Ordnung der Bücher Salomons
- Die griechischen Disziplinen
- Die Bücher Salomons
- Zuordnung der Bücher zu den Disziplinen
- Allegorien für die griechischen Disziplinen
- Der Aufstiegsgedanke
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Kapitel aus Origenes' Hoheliedkommentar befasst sich mit der Ordnung der Bücher Salomons und wie diese mit dem Aufstiegsgedanken zum Göttlichen zusammenhängen. Origenes verfolgt die These, dass ein stufenweiser Aufstieg zum Göttlichen durch die Bücher Salomons möglich ist, wenn diese aufmerksam und in der richtigen Reihenfolge gelesen werden.
- Die griechischen Disziplinen als Modell für die Ordnung der Bücher Salomons
- Die Zuordnung der Bücher Salomons zu den Disziplinen Ethik, Physik und Metaphysik
- Abraham, Isaac und Jakob als Allegorien für die griechischen Disziplinen
- Der Aufstiegsgedanke als pädagogisches Konzept
- Lesevoraussetzungen für den Aufstieg zum Göttlichen
Zusammenfassung der Kapitel
- Origenes beginnt mit einer Erläuterung der griechischen Disziplinen: Ethik (moralische Regeln), Physik (naturwissenschaftliche Gesetze) und Metaphysik (sinnliche Wahrnehmung).
- Anschließend beschreibt er die drei Bücher Salomons: Proverbia (Lebensweisheiten), Ecclesiastes (Predigten zur Annäherung an Gott) und das Hohelied (Liebe Gottes zu den Menschen).
- Origenes ordnet die Proverbia der Ethik, die Ecclesiastes der Physik und das Hohelied der Metaphysik zu, da sie jeweils moralische, natürliche und sinnlich-geistige Aspekte aufweisen.
- Er führt Abraham, Isaac und Jakob als Allegorien für die drei Disziplinen ein, wobei Abraham die Ethik, Isaac die Physik und Jakob die Metaphysik repräsentieren.
- Origenes erläutert seinen Aufstiegsgedanken: Durch die stufenweise Lektüre der Bücher Salomons kann man zum Göttlichen aufsteigen, indem man zunächst die moralischen Grundsätze (Proverbia) erlernt, dann die irdischen Versuchungen ablegt (Ecclesiastes) und schließlich die Liebe Gottes erfährt (Hohelied).
Schlüsselwörter
Origenes, Hohelied, Bücher Salomons, Aufstiegsgedanke, griechische Disziplinen, Ethik, Physik, Metaphysik, Proverbia, Ecclesiastes, Hohelied, Allegorie, Abraham, Isaac, Jakob, pädagogisches Konzept, Lesevoraussetzungen.
- Arbeit zitieren
- Sven Wunderlich (Autor:in), 2011, Hoheliedkommentar von Origenes – Die Ordnung der Bücher Salomons (Kapitel III), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/177908