Wer die Jugend zu erziehen wusste, hatte die einmalige Chance das heranwachsende Volk hinter sich stehen zu haben. Es war einfacher die junge, unerfahrene Generation zu erziehen, als sich die ältere Generation fügig zu machen. Allerdings ist schwer zu sagen, ob und inwiefern die nationalsozialistische Umgestaltung der Erziehung in der Schule erfolgreich gewesen war. Es haben jedoch „renommierte Erziehungswissenschaftler … 1933 zusammen mit vielen Vertretern und Vertreterinnen aus Lehrerschaft … den Machtantritt der Nazis ausdrücklich begrüßt.“ Es folgte eine reibungslose Nazifizierung in den Schulen und anderen Bildungseinrichtungen. Wie konnte es geschehen, dass sich eine Berufsgruppe, die sich an humanistische Werte orientiert, scheinbar gedankenlos einem solchen Regime anschloss? Allerdings gab es jedoch nicht nur Mitläufer. Unter den Pädagogen regte sich auch Widerstand und oppositionelles Verhalten. [...] Es musste demnach bereits eine Bereitschaft vorhanden sein, sich gleichschalten zu lassen. Um dem genauer folgen zu können, beginne ich meine Arbeit mit dem Menschenbild im Nationalsozialismus, gefolgt von der Ideologie der Erziehung und dem Aufbau und der Struktur des NS-Erziehungs-Staates. In dem Kapitel „Erziehung zum Krieg“ wird deutlich, welche Ziele tatsächlich verfolgt wurden. Das dritte Kapitel widmet sich der Erziehung in der Schule.
In der Bildungs- und Wissenschaftspolitik lassen sich drei Phasen feststellen: die erste Phase (1933-1936) war die der Machtergreifung und Machtsi-cherung, die zweite Phase (bis 1940) diente der Konsolidierung des Erreichten und die dritte Phase umfasste die Zeit des Zweiten Weltkrieges, versuchte man die bildungspolitische Macht auszudehnen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Menschenbild des Nationalsozialismus
- A) Ideologie der Erziehung
- B) Aufbau und Struktur des NS-Erziehungs-Staates
- C) Erziehung zum Krieg
- III. Erziehung in der Schule
- IV. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die nationalsozialistische Erziehung, insbesondere deren Ziele, Ideologie und Auswirkungen auf das Schulwesen. Es wird analysiert, wie das nationalsozialistische Menschenbild die Erziehungspraktiken beeinflusste und welche Rolle die Schule in der Durchsetzung der NS-Ideologie spielte. Die Arbeit beleuchtet die Mechanismen der Gleichschaltung im Bildungssystem und den Widerspruch zwischen humanistischen Werten und der nationalsozialistischen Ideologie.
- Das nationalsozialistische Menschenbild und seine Auswirkungen auf die Erziehung
- Die Ideologie der nationalsozialistischen Erziehung und ihre Ziele
- Der Aufbau und die Struktur des NS-Erziehungsstaates
- Die Rolle der Schule in der nationalsozialistischen Erziehung
- Widerstand und Konformismus unter den Pädagogen
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung untersucht die Herausforderungen der Erziehung im Nationalsozialismus und die scheinbar widersprüchliche Akzeptanz des Regimes durch Teile der Lehrerschaft. Sie skizziert den Ansatz der Arbeit, beginnend mit dem nationalsozialistischen Menschenbild, der Ideologie der Erziehung und dem Aufbau des NS-Erziehungsstaates, um schließlich die Erziehung im Schulsystem zu beleuchten. Die Arbeit betont die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtung, die sowohl Mitläufertum als auch Widerstand einbezieht, und verweist auf die dreistufige Entwicklung der bildungspolitischen Maßnahmen des NS-Regimes, von der Machtergreifung bis zum „inneren Zerfall“. Die Autorin kündigt an, nur partiell auf Veränderungen in Schulbüchern und Lehrplänen einzugehen.
II. Menschenbild des Nationalsozialismus: Dieses Kapitel analysiert das nationalsozialistische Menschenbild, das den Einzelnen als Teil des Volksganzen definiert und die Individualität zugunsten von Gemeinschaft und Gehorsam unterordnet. Es wird Hitlers Zitat über eine gewalttätige und unintellektuelle Jugend angeführt, um die Priorität körperlicher und charakterlicher Erziehung gegenüber intellektueller Bildung zu verdeutlichen. Das Humboldt'sche Ideal der allseitigen Bildung wird als missachtet und missbraucht dargestellt. Die Betonung von „Züchtung“ und der Unterordnung des Individuums unter das Kollektiv wird als zentrales Merkmal dieses Menschenbildes hervorgehoben.
III. Erziehung in der Schule: Dieses Kapitel (nur angedeutet in der Einleitung) wird sich voraussichtlich mit der konkreten Umsetzung der nationalsozialistischen Erziehungsideologie im Schulsystem befassen. Es wird wahrscheinlich die Veränderungen in Lehrplänen, Schulbüchern und Unterrichtsmethoden untersuchen und die Rolle der Schule bei der Indoktrination der Schüler beleuchten. Möglicherweise wird es auch die verschiedenen Formen des Widerstands und der Anpassung innerhalb des Schulwesens thematisieren.
Schlüsselwörter
Nationalsozialismus, Erziehung, Schule, Ideologie, Menschenbild, Gleichschaltung, Widerstand, Volksgemeinschaft, Charaktererziehung, Hitlerjugend, Bildungspolitik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Nationalsozialistische Erziehung
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die nationalsozialistische Erziehung, ihre Ziele, Ideologie und Auswirkungen auf das deutsche Schulwesen. Im Mittelpunkt steht die Analyse des nationalsozialistischen Menschenbildes und dessen Einfluss auf die Erziehungspraktiken sowie die Rolle der Schule bei der Durchsetzung der NS-Ideologie. Die Arbeit beleuchtet auch Mechanismen der Gleichschaltung im Bildungssystem und den Widerspruch zwischen humanistischen Werten und der nationalsozialistischen Ideologie.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende zentrale Themen: das nationalsozialistische Menschenbild und seine Auswirkungen auf die Erziehung; die Ideologie der nationalsozialistischen Erziehung und ihre Ziele; den Aufbau und die Struktur des NS-Erziehungsstaates; die Rolle der Schule in der nationalsozialistischen Erziehung; und Widerstand und Konformismus unter den Pädagogen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in ihnen?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Kapitel I (Einleitung): führt in die Thematik ein, beleuchtet die Herausforderungen der Erziehung im Nationalsozialismus und skizziert den methodischen Ansatz der Arbeit. Kapitel II (Menschenbild des Nationalsozialismus): analysiert das nationalsozialistische Menschenbild, das den Einzelnen als Teil des Volksganzen definiert und Individualität zugunsten von Gemeinschaft und Gehorsam unterordnet. Kapitel III (Erziehung in der Schule): befasst sich mit der konkreten Umsetzung der nationalsozialistischen Erziehungsideologie im Schulsystem (Veränderungen in Lehrplänen, Schulbüchern, Unterrichtsmethoden, Indoktrination, Widerstand und Anpassung). Kapitel IV (Schlussbetrachtung): (Inhalt nicht im Detail beschrieben).
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Nationalsozialismus, Erziehung, Schule, Ideologie, Menschenbild, Gleichschaltung, Widerstand, Volksgemeinschaft, Charaktererziehung, Hitlerjugend, Bildungspolitik.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die nationalsozialistische Erziehung umfassend zu untersuchen und aufzuzeigen, wie das nationalsozialistische Menschenbild die Erziehungspraktiken beeinflusste und welche Rolle die Schule in der Durchsetzung der NS-Ideologie spielte. Es soll der Widerspruch zwischen humanistischen Werten und der nationalsozialistischen Ideologie beleuchtet werden.
Welche Quellen werden verwendet (explizit genannt)?
Die genannten Quellen beschränken sich auf ein Zitat Hitlers über eine gewalttätige und unintellektuelle Jugend. Die Arbeit erwähnt außerdem das Humboldt'sche Ideal der allseitigen Bildung. Weitere Quellen werden nicht explizit genannt.
Wie wird der Widerstand von Pädagogen behandelt?
Die Arbeit erwähnt die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtung von Mitläufertum und Widerstand unter den Pädagogen. Konkrete Beispiele oder eine detaillierte Auseinandersetzung mit dem Thema sind in der Zusammenfassung der Kapitel jedoch nicht enthalten.
- Quote paper
- Stephanie Schrön (Author), 2007, Erziehung im Dritten Reich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/177979