Otto von Bismarck benötigte für die Erledigung seiner Aufgaben als Reichskanzler Unterstützung. Aus diesem Grund richtete er 1878 ein Büro in der Wilhelmstraße 77 ein, die Reichskanzlei. Gebäude und Garten wurden nach den Wünschen Bismarcks gestaltet, denn es diente den Reichskanzlern als Wohnung und enthielt die Geschäftsräume der Reichskanzlei. Kurz nach der Einweihung fand in der Reichskanzlei im Jahre 1878 der „Berliner Kongreß“ 1 statt, der die wichtige Vermittlerrolle des „ehrlichen Maklers“ Bismarck in er damaligen Zeit verdeutlichte.
In der Weimarer Republik wuchs die Bedeutung der Reichskanzlei an. An ihrer Spitze stand nicht mehr ein Unterstaatssekretär, wie zu Zeiten des Kaisers, sondern ein Staatssekretär. Die Leiter der Reichskanzlei waren in der Kaiserzeit und auch in der Weimarer Republik die engsten Berater und Mitarbeiter der verschiedenen Reichskanzler. So konnten sie auch eine politische Rolle spielen, da sie mit ihrer Beraterfunktion auch auf Sachentscheidungen der jeweiligen Kanzler Einfluß nehmen konnten. In der Weimarer Republik konnte diese entscheidende Position nicht wirklich ausgefüllt werden, da es infolge der „neuen“ parlamentarischen Regierungsweise sehr häufige Regierungs - und Kanzlerwechsel gab. Damit verbunden waren ebenso häufige Umbesetzungen in der Leitung der Reichskanzlei. So gab es in den Jahren 1920 - 1932 zehn verschiedene Staatssekretäre in der Reichskanzlei. Dies sollte sich aber ab dem 30.01.1933 ändern als Hans Heinrich Lammers von Hitler zum Staatssekretär in der Reichskanzlei ernannt wurde.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Die Entwicklung der Reichskanzlei 1933 - 1945 und deren Einordnung in das System des Dritten Reiches
- I. Der Lebensweg von Hans Heinrich Lammers
- II. Die Entwicklung der Reichskanzlei
- 1. Januar 1933 - August 1934
- 2. Herbst 1934 - Ende 1937
- 3. 1938-1945
- III. Die Stellung des Chefs der Reichskanzlei in der Hierarchie des Hitler Regimes
- C. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle der Reichskanzlei und ihres Chefs im nationalsozialistischen System. Ziel ist es, die Bedeutung des Chefs der Reichskanzlei im Dritten Reich zu analysieren und aufzuzeigen, dass diese nicht so gewichtig war, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Die Arbeit konzentriert sich auf die Entwicklung der Reichskanzlei von 1933 bis 1945 und den Lebensweg von Hans Heinrich Lammers.
- Die Entwicklung der Reichskanzlei von ihrer Gründung bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs.
- Der Lebenslauf und die politische Haltung von Hans Heinrich Lammers.
- Die hierarchische Position des Chefs der Reichskanzlei innerhalb des NS-Regimes.
- Der Einfluss der Reichskanzlei auf politische Entscheidungen.
- Die Rolle der Reichskanzlei im Kontext des gesamten nationalsozialistischen Systems.
Zusammenfassung der Kapitel
A. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Anfänge der Reichskanzlei unter Bismarck und deren wachsende Bedeutung in der Weimarer Republik. Sie hebt die häufigen Regierungswechsel und die daraus resultierenden Umbesetzungen in der Reichskanzleiführung hervor, im Gegensatz zur Stabilität, die ab 1933 unter Lammers eintrat. Der Fokus der Arbeit wird auf die Darstellung der Stellung der Reichskanzlei und ihres Chefs im Dritten Reich gelegt, wobei betont wird, dass deren tatsächliche Bedeutung weniger groß war als zunächst angenommen.
B. Die Entwicklung der Reichskanzlei 1933–1945 und deren Einordnung in das System des Dritten Reiches: Dieses Kapitel befasst sich mit der Entwicklung der Reichskanzlei unter der Führung von Hans Heinrich Lammers. Es unterteilt sich in die Lebensgeschichte Lammers, der von einer konservativ-nationalen Haltung geprägt war und seine Karriere vom Richteramt bis zum Staatssekretär der Reichskanzlei umfasste, sowie die Entwicklung der Reichskanzlei selbst in verschiedenen Phasen (1933-1934, 1934-1937 und 1938-1945). Die Analyse beleuchtet Lammers’ Weg in die NSDAP und die Stellung des Chefs der Reichskanzlei in der NS-Hierarchie. Die jeweiligen Zeitabschnitte werden analysiert im Hinblick auf die Aufgaben und den Einfluss der Reichskanzlei auf das politische Geschehen im Dritten Reich.
I. Der Lebensweg von Hans Heinrich Lammers: Dieser Abschnitt schildert detailliert den Lebensweg von Hans Heinrich Lammers, von seiner Geburt bis zu seiner Ernennung zum Staatssekretär der Reichskanzlei. Es werden seine Ausbildung, seine Karriere im preußischen Justizdienst, seine nationalkonservative Einstellung, seine Mitgliedschaft in verschiedenen politischen Organisationen (DNVP, Stahlhelm) und sein Beitritt zur NSDAP beleuchtet. Der Abschnitt betont Lammers’ konservative Überzeugungen und seine anfängliche Ablehnung der Weimarer Republik, sowie seine späteren politischen Entscheidungen im Kontext seiner Karriereentwicklung.
Schlüsselwörter
Reichskanzlei, Hans Heinrich Lammers, Drittes Reich, Nationalsozialismus, Hitler-Regime, Verwaltung, Hierarchie, Politik, Staatssekretär, Konservatismus, Nationalismus, Weimarer Republik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: "Die Reichskanzlei unter Hans Heinrich Lammers (1933-1945)"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Rolle der Reichskanzlei und ihres Chefs, Hans Heinrich Lammers, im nationalsozialistischen System. Der Fokus liegt auf der Entwicklung der Reichskanzlei von 1933 bis 1945 und der Bedeutung Lammers' innerhalb der NS-Hierarchie. Es wird untersucht, inwieweit der Einfluss der Reichskanzlei tatsächlich so groß war, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entwicklung der Reichskanzlei in verschiedenen Phasen (1933-1934, 1934-1937 und 1938-1945), den Lebensweg und die politische Haltung von Hans Heinrich Lammers, seine hierarchische Position im NS-Regime, den Einfluss der Reichskanzlei auf politische Entscheidungen und deren Rolle im Kontext des gesamten nationalsozialistischen Systems. Die Arbeit beleuchtet auch die Anfänge der Reichskanzlei unter Bismarck und deren Bedeutung in der Weimarer Republik.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in drei Hauptteile gegliedert: Eine Einleitung, die den historischen Kontext skizziert; ein Hauptteil, der sich mit der Entwicklung der Reichskanzlei und dem Lebensweg Lammers befasst, unterteilt in die Phasen der Reichskanzleientwicklung und einen separaten Abschnitt über Lammers' Biografie; und eine Zusammenfassung. Zusätzlich enthält die Arbeit ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten und Schlüsselwörter.
Welche Rolle spielte Hans Heinrich Lammers im NS-Regime?
Die Arbeit untersucht die hierarchische Position Lammers' als Chef der Reichskanzlei und analysiert seinen Einfluss auf politische Entscheidungen. Es wird argumentiert, dass seine tatsächliche Bedeutung im NS-System möglicherweise geringer war als zunächst angenommen. Die Analyse umfasst seine politische Haltung (konservative, nationalistische Ansichten), seinen Lebensweg (von Richter bis Staatssekretär), und seinen Beitritt zur NSDAP.
Wie entwickelte sich die Reichskanzlei von 1933 bis 1945?
Die Arbeit unterteilt die Entwicklung der Reichskanzlei in drei Phasen (1933-1934, 1934-1937 und 1938-1945). Jede Phase wird separat analysiert, um die Veränderungen in den Aufgaben und dem Einfluss der Reichskanzlei auf das politische Geschehen im Dritten Reich aufzuzeigen. Der Kontrast zur instabilen Situation in der Weimarer Republik wird ebenfalls hervorgehoben.
Welche Quellen wurden verwendet?
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Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit richtet sich an Personen, die sich akademisch mit der Geschichte des Dritten Reiches, der Rolle der Reichskanzlei und der Biografie von Hans Heinrich Lammers auseinandersetzen möchten. Sie ist für den akademischen Gebrauch bestimmt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Reichskanzlei, Hans Heinrich Lammers, Drittes Reich, Nationalsozialismus, Hitler-Regime, Verwaltung, Hierarchie, Politik, Staatssekretär, Konservatismus, Nationalismus, Weimarer Republik.
- Arbeit zitieren
- Oliver Schirmer (Autor:in), 2002, Die Entwicklung der Reichskanzlei 1933-1945 und deren Einordnung in das System des Dritten Reiches, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17848