Dieses ausführliche Handout wurde an der Universität Augsburg im Hauptseminar als Referat vorgetragen. Es werden die Themenschwerpunkte "Schuld" und "personale Verantwortung" des Armen Heinrich vielfältig beleuchtet. Fragen regen zu einer Diskussion an und hinterfragen die Meinungen verschiedener Wissenschaftler und Forscher.
Inhaltsverzeichnis
- I. Forschungstendenzen zum Schuldbegriff
- 1. Arno Schirokauer (1951)
- 2. Christoph Cormeau (1969)
- 3. Hans Seigfried (1971)
- II. Parallelen und Unterschiede im `Gregorius´ und im `Armen Heinrich´
- 1. Exkurs: Die Bedeutung der Zahlen
- 2. Der Begriff der Sünde
- III. Themen und Schwerpunkte des Werkes
- IV. Aussageabsicht des „Armen Heinrich“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Schuldbegriff im Kontext des ‚Armen Heinrich’ und analysiert die Rolle von Schuld und persönlicher Verantwortung im Werk. Sie befasst sich mit verschiedenen Forschungstendenzen zum Schuldbegriff und vergleicht die Darstellung von Schuld im ‚Armen Heinrich’ mit dem ‚Gregorius’.
- Die Entwicklung des Schuldbegriffs in der Literatur des 12. und 13. Jahrhunderts
- Die Rolle von Krankheit und Leid als Folge von Sünde
- Die Bedeutung von Buße und Umkehr für die Erlangung der Gnade
- Die Auseinandersetzung mit dem Thema der Selbstgerechtigkeit und der „superbia“
- Der Einfluss von religiösen und moralischen Werten auf die Handlung des ‚Armen Heinrich’
Zusammenfassung der Kapitel
I. Forschungstendenzen zum Schuldbegriff
Das Kapitel beleuchtet verschiedene Forschungstendenzen zum Schuldbegriff und analysiert die Interpretationen von Arno Schirokauer, Christoph Cormeau und Hans Seigfried.
- Schirokauer betrachtet den ‚Armen Heinrich’ als Büßergeschichte und beschreibt ein dreistufiges Bußschema, das sich in Heinrichs Läuterungsprozess widerspiegelt.
- Cormeau kritisiert die Interpretation des Werkes als reine Bußgeschichte und betont, dass Heinrichs Wandlung nicht nur auf Reue über eine Sünde, sondern auf eine tiefgreifende Umorientierung seines Lebens basiert.
- Seigfried untersucht den Begriff der „Schulde“ im ‚Armen Heinrich’ und argumentiert, dass Heinrichs „hôchmuot“ die Ursache seiner Untreue gegen Gott und damit seine „Sünde“ ist.
II. Parallelen und Unterschiede im `Gregorius´ und im `Armen Heinrich´
Das Kapitel untersucht Parallelen und Unterschiede im ‚Armen Heinrich’ und im ‚Gregorius’ mit Fokus auf die Bedeutung von Zahlen und den Begriff der Sünde.
- Der Exkurs analysiert die symbolische Bedeutung von Zahlen, insbesondere die Zahlen Acht und Drei, in beiden Werken und zeigt Gemeinsamkeiten in den Handlungsverläufen.
- Das Kapitel betrachtet die Interpretation des Sündebegriffs in beiden Werken und diskutiert die verschiedenen Ursachen und Folgen von Sünde.
Schlüsselwörter
Schuld, persönliche Verantwortung, Buße, Umkehr, ‚Armer Heinrich’, ‚Gregorius’, Forschungstendenzen, Krankheit, Sünde, Selbstgerechtigkeit, ‚superbia’, religiöse Werte, Moral, Symbolismus, Zahlen, Handlungsverlauf, Interpretation, ‚hôchmuot’.
- Arbeit zitieren
- Monika Reichert (Autor:in), 2002, Schuld und personale Verantwortung im "Armen Heinrich", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17860