Aufgrund der schwersten Finanzkrise seit dem Zweiten Weltkrieg, welche von Mitte 2007 bis Anfang 2009 andauerte, haben Regierungen auf der ganzen Welt Maßnahmen in die Wege geleitet, um die nationalen und internationalen Finanzmärkte zu stärken. Neben der Auferlegung von Konjunkturprogrammen wurde parallel nach den Ursachen dieser Krise gesucht.
Als ein Auslöser der Krise wurden immer wieder die Vergütungssysteme für Vorstände benannt. Die Diskussion um Managervergütung fand ursprünglich über Jahrzehnte hinweg aus-schließlich in den USA statt. Im Jahre 2005 wurde in Deutschland ein Gesetz zur Sicherstellung der Angemessenheit erlassen. Das Vorstandsvergütungs-Offenlegungsgesetz (VorstOG) sollte den Aktionären ermöglichen, zu überprüfen, ob die Vorstandsgehälter in einem angemessenen Verhältnis zu den Aufgaben stehen.
Am 5. August 2009 wurde das Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung (VorstAG) erlassen - die Maßstäbe zur Beurteilung der Angemessenheit der Vorstandsvergütung wurden somit konkretisiert. Für die künftige Sicherstellung angemessener Vorstandsvergütung bildete hierbei die Neugestaltung der Vergütungssysteme die Basis.
Zielsetzung dieser Arbeit ist es, nachdem Deutschland das Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung erlassen hat, herauszuarbeiten, ob zum Einen, international bereits ähnliche Maßnahmen existieren und zum Anderen, welche genauen Maßnahmen geleistet wurden um die Angemessenheit der Vorstandsvergütung sicherzustellen oder ob überhaupt Maßnahmen existieren, die der Sicherstellung der Angemessenheit der Managervergütung dienen sollen. Des Weiteren soll untersucht werden, ob die einzelnen Staaten den Empfehlungen der Europäischen Kommission nachgekommen sind und wie diese Empfehlungen umgesetzt wurden. So gibt es die Möglichkeit, diese über soft law oder hard law durchzusetzen. Soft law beschreibt die Aufnahme der einzelnen Maßnahmen in die Empfehlungen der jeweiligen Corporate Governance Kodizes und ist somit nicht rechtlich bindend, hard law dagegen beschreibt strikte gesetzliche Regelungen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Prinzipal-Agent-Theorie in Bezug auf Vorstandsvergütung
- VorstOG und VorstAG — Die gesetzlichen Maßnahmen in Deutschland
- VorstOG
- Nachhaltige Unternehmensentwicklung
- Mehrjährige Bemessungsgrundlage für variable Vergütung
- Üblichkeit der Vergütung
- Horizontale Üblichkeit
- Vertikale Üblichkeit
- Begrenzungsmöglichkeit für variable Vergütung (Cap)
- Nachträgliche Herabsetzung der Vorstandsbezüge
- SayonPay
- Selbstbehalt bei Versicherung
- Maßnahmen in USA und im UK
- Vereinigte Staaten von Amerika
- Vereinigtes Königreich
- Regelungen in Europa
- Empfehlungen der Europäischen Kommission zur Vorstandsvergütung
- Maßnahmen in ausgewählten europäischen Staaten
- Polen
- Rumänien
- Tschechische Republik
- Ungarn
- Slowakei
- Schweiz
- Russland
- Der internationale Vergleich
- Fazit
- Anhang
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelor-Thesis untersucht die Maßnahmen zur Sicherstellung angemessener Managementvergütung im internationalen Vergleich, insbesondere im Kontext der Finanzkrise von 2007 bis 2009. Die Arbeit beleuchtet die Gesetzgebung in Deutschland, den USA, dem Vereinigten Königreich und ausgewählten europäischen Staaten, um die Entwicklungen und Unterschiede in der Regulierung von Managergehältern aufzuzeigen.
- Prinzipal-Agent-Theorie und ihre Relevanz für die Vorstandsvergütung
- Gesetzliche Maßnahmen in Deutschland (VorstOG und VorstAG)
- Regulierungsansätze in den USA und im Vereinigten Königreich
- Empfehlungen der Europäischen Kommission und deren Umsetzung in ausgewählten europäischen Staaten
- Internationaler Vergleich der Maßnahmen zur Sicherstellung angemessener Vorstandsvergütung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Vorstandsvergütung ein und erläutert die Relevanz des Themas im Kontext der Finanzkrise. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Prinzipal-Agent-Theorie, die das Verhältnis zwischen Aktionären und Vorständen als ein Spannungsfeld von Interessenkonflikten und Informationsasymmetrien darstellt. Das dritte Kapitel analysiert die gesetzlichen Maßnahmen in Deutschland, insbesondere das Vorstandsvergütungs-Offenlegungsgesetz (VorstOG) und das Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung (VorstAG). Die einzelnen Maßnahmen werden detailliert erläutert, wobei der Fokus auf nachhaltige Unternehmensentwicklung, mehrjährige Bemessungsgrundlagen für variable Vergütung, Üblichkeit der Vergütung, Begrenzungsmechanismen, nachträgliche Herabsetzung der Vorstandsbezüge, SayonPay und Selbstbehalt bei D&O-Versicherungen liegt.
Im vierten Kapitel werden die Regulierungsansätze in den USA und im Vereinigten Königreich beleuchtet. Die USA haben bereits in den 1980er Jahren Steuerregelungen zur Begrenzung von Abgangsentschädigungen eingeführt. In den 1990er Jahren wurden Offenlegungsvorschriften und Abstimmungen zur Vorstandsvergütung durch die Aktionärsversammlung eingeführt. Das Vereinigte Königreich hat ebenfalls eine lange Tradition der Offenlegung von Managergehältern. Der Combined Code empfiehlt eine angemessene Vergütung, die die Motivation des Managers fördert, und seit 2004 müssen börsennotierte Unternehmen ihre Abweichungen von den Empfehlungen begründen. Die Abstimmung über den Vergütungsbericht durch die Aktionärsversammlung ist seit 2002 verpflichtend.
Das fünfte Kapitel untersucht die Regelungen in Europa. Die Europäische Kommission hat Empfehlungen zur Einüihrung einer angemessenen Regelung für die Vergütung von Mitgliedern der Unternehmensleitung börsennotierter Gesellschaften herausgegeben. Die Umsetzung dieser Empfehlungen variiert von Land zu Land. Die Arbeit analysiert die Maßnahmen in Polen, Rumänien, der Tschechischen Republik, Ungarn, der Slowakei, der Schweiz und Russland, um die unterschiedlichen Herangehensweisen in Bezug auf Offenlegung, Abstimmung und Regulierung zu beleuchten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Vorstandsvergütung, Prinzipal-Agent-Theorie, Finanzkrise, Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung (VorstAG), Vorstandsvergütungs-Offenlegungsgesetz (VorstOG), Nachhaltigkeit, SayonPay, Corporate Governance, internationale Vergleich, EU-Kommission, Offenlegungspflicht, Abstimmung, Regulierung, USA, Vereinigtes Königreich, Polen, Rumänien, Tschechische Republik, Ungarn, Slowakei, Schweiz, Russland.
- Quote paper
- Sundeep- Singh Bewas (Author), 2011, Maßnahmen zur Sicherstellung angemessener Managementvergütung - Ein internationaler Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/178704