Erich Kästner ist einer der bekanntesten deutschen Schriftsteller, sowohl in Deutschland als auch im Ausland. Verse von ihm wie beispielsweise „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“ sind quasi sprichwörtlich geworden, zu Jahres- und Todestagen finden sich in allen großen Zeitungen Nachrufe und Kommentare zu seinem Werk. Kästner ist einer der „großen“ Kinderbuchautoren, die Verkaufszahlen seiner Romane für Kinder übersteigen die Verkaufszahlen seiner anderen Werke bei weitem. Darüber hinaus ist bezeichnend, dass seine Kinderromane im Gegensatz zu seiner Literatur, die dezidiert Erwachsenen zugesprochen wird, vielfach übersetzt worden sind.
Dennoch scheint Kästner heute immer mehr zu verschwinden. Als das ZDF im November 2003 die „100 größten Deutschen“ in der Sendereihe „Unsere Besten“ suchte, landetet Kästner erst auf Platz 111. Als im Rahmen der gleichen Sendereihe im Oktober 2004 die „100 Lieblingsbücher der Deutschen“ gesucht worden sind, tauchten zwar viele Kinderbücher – von Joanne K. Rowlings „Harry Potter“ über Michael Endes „Momo“ bis hin zu Astrid Lindgrens „Pippi Langstrumpf“-, nicht jedoch Kästner auf. Im Rahmen dieser Hausarbeit möchte ich nicht klären, wie es um Kästners Stand als heutiger Bestseller-Autor bestellt ist, sondern mich speziell einem seiner Romane für Kinder, dem „doppelten Lottchen“ (DL) widmen. Bewusst sind auch die Vorformen des Romans vernachlässigt worden, da mein Hauptaugenmerk auf der Begründung des Erfolges des erschienen Romans liegt. Es ist nicht das Ziel, den Roman zu analysieren, sondern ich möchte „Das doppelte Lottchen“ in den Kontext des Seminars einordnen. Dazu möchte ich zunächst die Frage klären, ob man bei dem DL überhaupt von einem Erfolgsmodell sprechen kann und wenn dem so ist, worin dieser mögliche Erfolg begründet liegt. Hierbei werde ich versuchen, auch dauerhafte und für heute gültige Erfolgsfaktoren zu finden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- „Das doppelte Lottchen“ - ein Erfolgsmodell?
- Werkimmanente und äußere Erfolgsfaktoren
- Der Autor und sein Werk – ein Erfolgsautor garantiert weitere Bestseller?
- Die Geschichte - eine Handlung mit Klassikerpotenzial?
- Der Stil - gut erzählt wird belohnt?
- Das Wechselspiel von Illustrationen und Erzählung
- Erfolgsfaktor Zeitgeist – wurde er von Kästner im „doppelten Lottchen“ getroffen?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Erfolg von Erich Kästners Kinderroman „Das doppelte Lottchen“ (DL). Sie beleuchtet, ob man bei diesem Buch überhaupt von einem Erfolgsmodell sprechen kann und welche Faktoren – sowohl im Werk selbst als auch in dessen Kontext – zu diesem Erfolg beigetragen haben. Der Fokus liegt dabei auf dauerhaften und zeitlos gültigen Erfolgsfaktoren.
- Analyse des Erfolgsmodells „Das doppelte Lottchen“
- Untersuchung der werkimmanenten und externen Erfolgsfaktoren
- Bewertung des Einflusses von Autor, Geschichte, Stil und Zeitgeist auf den Erfolg
- Identifizierung von Faktoren, die den Erfolg des Romans über Jahrzehnte hinweg erklären
- Einordnung des Romans in den Kontext des Seminars
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt Erich Kästner als bekannten Kinderbuchautor vor und beleuchtet seine Popularität. Sie führt in das Thema der Hausarbeit ein und erklärt, warum sich die Arbeit auf „Das doppelte Lottchen“ konzentriert.
- „Das doppelte Lottchen“ - ein Erfolgsmodell?: Dieses Kapitel analysiert den Erfolg des Romans anhand von Verkaufszahlen, Übersetzungen und Verfilmungen. Es diskutiert die Bedeutung dieser Indikatoren und zeigt auf, dass „Das doppelte Lottchen“ im Vergleich zu anderen Kinderbüchern des Autors besonders erfolgreich ist.
- Werkimmanente und äußere Erfolgsfaktoren: Der dritte Abschnitt untersucht die Faktoren, die zum Erfolg des Romans beigetragen haben. Zuerst wird die Rolle des Autors als Erfolgsfaktor betrachtet, danach die Geschichte des Romans selbst, sein Stil, das Zusammenspiel von Illustrationen und Erzählung und schließlich der Einfluss des Zeitgeistes.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Themen dieser Hausarbeit sind Erich Kästner, „Das doppelte Lottchen“, Kinderliteratur, Erfolgsmodell, Verkaufszahlen, Übersetzungen, Verfilmungen, werkimmanente und äußere Erfolgsfaktoren, Autor, Geschichte, Stil, Zeitgeist.
- Arbeit zitieren
- Ariane Giesler (Autor:in), 2009, "Das doppelte Lottchen" - ein ausgedientes Erfolgsmodell?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/178885