Im Anschluss an das von mir im Sommersemester 2006 besuchte Seminar Ibsens Psychosen, entschloss ich mich, diese Seminararbeit zu verfassen. Die Suche nach einem Thema und nach der Fragestellung gestaltete sich schwieriger als erwartet. Zwar bot das im Seminar behandelte Material viele interessante Ansätze, doch bis sich aus meiner vagen Idee ein klares Konzept herauskristallisierte, dauerte es einige Zeit. Von Beginn an hatte mich der Einfluss der Gesellschaft samt deren Moralvorstellungen auf die Charaktere diverser Stücke Ibsens interessiert. Da die Regeln und Normen besonders auf das Leben der Frauen - und somit der weiblichen Figuren Ibsens - einwirkten, schien mir dieser Ansatz am spannendsten. Als ich das Thema so weit eingegrenzt hatte, war die Wahl der Stücke ein leichtes: Et Dukkehjem, Genangere und Hedda Gabler erwiesen sich mit ihren herausragenden weiblichen Hauptfiguren Nora Helmer, Helene Alving und Hedda Gabler als perfekt geeignet für meine Arbeit. Die Fragestellung musste jedoch noch konkretisiert werden und so entschloss ich mich, die Diskrepanz zwischen der eigentlichen Persönlichkeit - dem Selbstbild der Protagonistinnen - und den von der Gesellschaft konstruierten Rollen, sowie die möglichen Folgen bei einer Abweichung zwischen den zwei Aspekten zu untersuchen. Von diesem Ausgangspunkt aus werde ich einige theoretische Aspekte zum Thema des Selbstkonzeptes, der Rolle und der Normen erläutern. Im Kapitel zum Selbstkonzept werde ich versuchen, eine möglichst homogene Zusammenfassung zu geben, um die relevanten Aspekte bezüglich der Fragestellung aufzugreifen, die aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit hat. Das Hauptgewicht liegt auf der Analyse der Werke Ibsens. Ich werde einzeln auf die drei Stücke eingehen und die weiblichen Hauptfiguren sowohl bezüglich ihrer Rollen und ihres Selbstbildes analysieren als auch die gesellschaftlichen Rollenvorstellungen beschreiben. Schliesslich werde ich die Stücke bzw. die Protagonistinnen einander vergleichend gegenüberstellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theorie des Selbstkonzeptes
- Die Stücke Ibsens und das Selbstkonzept
- Et dukkehjem
- Noras Rollen
- Noras Selbstbild
- Rollenvorstellungen der Gesellschaft
- Gengangere
- Helene Alvings Rollen
- Helene Alvings Selbstbild
- Rollenvorstellungen der Gesellschaft
- Hedda Gabler
- Hedda Gablers Rollen
- Hedda Gablers Selbstbild
- Rollenvorstellungen der Gesellschaft
- Et dukkehjem
- Vergleich der Stücke Ibsens
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den Einfluss der gesellschaftlichen Rollenvorstellungen auf das Selbstkonzept der drei weiblichen Hauptfiguren in Henrik Ibsens Stücken "Et Dukkehjem", "Gengangere" und "Hedda Gabler". Die Arbeit beleuchtet die Diskrepanz zwischen der tatsächlichen Persönlichkeit der Protagonistinnen und den von der Gesellschaft konstruierten Rollen, sowie die möglichen Folgen, die aus dieser Diskrepanz entstehen können.
- Das Selbstkonzept und seine Entwicklung
- Die Rolle der Gesellschaft in der Konstruktion von Rollenvorstellungen
- Die Auswirkungen von Rollenkonflikten auf das Selbstbild
- Die Darstellung von weiblichen Figuren in Ibsens Dramen
- Die Kritik an gesellschaftlichen Normen und Moralvorstellungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Hintergrund und die Fragestellung der Arbeit erläutert. Im zweiten Kapitel wird das Selbstkonzept aus theoretischer Sicht beleuchtet, wobei zentrale Begriffe wie Normen, Rollen und Konformität definiert und in ihren Kontext gesetzt werden.
Der dritte Abschnitt widmet sich der Analyse der drei ausgewählten Stücke Ibsens. Dabei werden die Hauptfiguren Nora Helmer, Helene Alving und Hedda Gabler einzeln betrachtet und ihre Rollen, ihr Selbstbild und die gesellschaftlichen Erwartungen an sie untersucht.
Im vierten Kapitel werden die drei Stücke vergleichend gegenübergestellt, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Darstellung der weiblichen Figuren und der Kritik an den gesellschaftlichen Normen herauszuarbeiten.
Schlüsselwörter
Selbstkonzept, Rollen, Normen, Konformität, Gesellschaft, Geschlecht, Drama, Henrik Ibsen, Et Dukkehjem, Gengangere, Hedda Gabler, Selbstbild, Frauenfiguren, Rollenkonflikte
- Quote paper
- Nina Ratavaara (Author), 2007, Die Auswirkungen der Rollenvorstellung der Gesellschaft auf das Selbstkonzept der drei weiblichen Hauptfiguren in Henrik Ibsens "Et Dukkehjem", "Gengangere" und "Hedda Gabler", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/178921