Medizinische Soforthilfe nach Erdbeben

Medikamentöse Ausstattung auf dem Prüfstand


Masterarbeit, 2010

66 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


Inhalt

1. Zusammenfassung

2. Einleitung

3. Forschungsstand

4. Methodik
4.1. Erhebung der Grunddaten
4.2. Auswertung der Daten
4.3. Statistik
4.4. Datenschutz/Ethik

5. Ergebnisse
5.1. Ursprung der Patientendaten
5.2. Alter und Geschlecht
5.3. Verletzungen und Erkrankungen
5.4. Phasen der Behandlung
5.5. Auswirkungen auf die MERT-Ausstattung
5.6. Medikamentöse Therapie
5.6.1. Verletzung
5.6.2. Schmerz
5.6.3. Verdauung
5.6.4. Atemwege
5.6.5. Fieber
5.6.6. Haut
5.6.7. Sonstiges
5.6.8. Herz/Kreislauf/Stoffwechsel
5.6.9. Harnwege
5.6.10. Weibliche Geschlechtsorgane
5.6.11. Psyche
5.7. Ausstattungsvorschlag „Medikamente MERT“
5.8. Vergleich mit „medeor Emergency Health Kit“

6. Diskussion

7. Schlussfolgerung

8. Literatur

9. Anlage

1. Zusammenfassung

Die Versorgung von Erdbebenopfern stellt die internationale Gemeinschaft und die in der Humanitären Hilfe tätigen Organisationen vor große Herausforderungen. Eine gute Vorbereitung auf Katastropheneinsätze ist maßgeblich für den Erfolg des Einsatzes und damit für das Überleben vieler Opfer. Der medikamentösen Ausstattung, die von medizinischen Teams mitgeführt wird, kommt dabei eine große Bedeutung zu. Das Aufgabengebiet der einzelnen Hilfsorganisationen legt diesen medikamentösen Ausrüstungsumfang fest.

Ambulant versorgende Teams, wie das Medical Emergency Rescue Team der JohanniterUnfall-Hilfe e.V., haben einen anderen medikamentösen Bedarf als zum Beispiel Organisationen, die Feldhospitäler betreiben.

Standardisierte Ausrüstungskonzepte, wie das „medeor Emergency Health Kit“, das neben Verbandsmaterial und Mitteln zur Diagnostik auch Arzneimittel nach Maßgabe der Weltgesundheitsorganisation enthält, sind häufig eine geeignete Grundausstattung. Auch für die Johanniter-Teams ist diese medikamentöse Ausstattung gut geeignet in der ambulanten Behandlung während der ersten vier Wochen nach dem Eintritt eines Erdbebens.

Das Kit dient dabei als Grundlage und muss noch durch Schmerzmittel, Antibiotika, antivirale Medikamente und Infusionen ergänzt werden, um dem Anspruch einer Behandlung von 700 Patienten pro Woche zu genügen.

Zur Berechnung des Medikamentenbedarfes wurden Sekundärdaten aus der PubMed- Literaturrecherche, einer freien Literaturrecherche und den Johanniter-Behandlungsdaten aus Haiti gesammelt. Die Angaben zu Verletzungen und Erkrankungen wurden ausgewertet und mit Therapieleitlinien zusammengeführt. Dabei wurden auch das Patientenalter und -geschlecht berücksichtigt. Bei der Literaturrecherche zeigte sich, dass der Forschungsbedarf auf dem Gebiet der Katastrophenhilfe groß ist. Insbesondere epidemiologische Daten müssen frühzeitig erhoben und ausgewertet werden. Dies ist ein Ansatzpunkt für Public Health, denn nur mit bestmöglich wissenschaftlich unterlegter medikamentöser Ausrüstung kann ein optimaler Behandlungserfolg erzielt werden.

2. Einleitung

In diesem Augenblick entstand ein gewaltiges Erdbeben. Ein Zehntel der Stadt stürzte ein und siebentausend Menschen kamen durch das Erdbeben um. Die Überlebenden wurden vom Entsetzen gepackt und gaben dem Gott des Himmels die Ehre. [Offb 11,13]

In der Offenbarung des Johannes ist von den verheerenden Auswirkungen eines Erdbebens zu lesen. Wie schon in diesem biblischen Text beschrieben, fallen jedes Jahr zahlreiche Menschen dieser Form von Naturkatastrophe zum Opfer, so viele, wie bei keiner anderen Naturkatastrophe. Dies liegt vor allem daran, dass Erdbeben trotz modernster Technik, im Gegensatz zu anderen Naturkatastrophen, wie zum Beispiel Wirbelstürmen, nicht vorhersehbar sind. Der amerikanische Dichter und Philosoph Ralph Waldo Emerson (1803-1882) beschrieb hierzu treffend:

„We learn geology the morning after the earthquake.“ [Clements 2009a]

Eine weitere Erklärung ist darin zu finden, dass vor allem Regionen der Dritten Welt regelmäßig von Erdbeben heimgesucht werden oder Gebiete, in denen die Gebäude keinesfalls den baulichen Standards der westlichen Industriestaaten entsprechen, so dass zahlreiche Opfer unter den Trümmern ihrer Häuser begraben werden. Als aktuelles Beispiel dient das Erdbeben in Haiti im Januar 2010. „Das Ausmaß und die Komplexizität der Katastrophe übertrifft alles Bisherige.“, so äußerte sich der stellvertretende UN-Sonderbeauftragte für Haiti, Anthony Banburry, in einem Interview. Über 200.000 Tote und 300.000 Verletzte, so die Bilanz dieses zehn Sekunden andauernden Erdbebens auf der Karibikinsel. Die staatlichen Strukturen wurden vollständig zerstört, auch die im Land ansässigen UN-Organisationen waren zunächst paralysiert, nachdem sie aus den eigenen Reihen eine große Anzahl von Opfern zu beklagen hatten. [Ripberger 2010] Umso mehr gefordert waren internationale staatliche und nichtstaatliche Organisationen, die sich im Bereich der humanitären Hilfe engagieren. Eine der beteiligten Hilfsorganisationen war die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. (JUH). Die JUH ist eine der großen deutschen nichtstaatlichen Hilfsorganisationen mit der satzungsgemäßen Aufgabe „Humanitäre Hilfe im Ausland“. [JUH 2004] Drei Teams, ein Erkundungsteam (Assessment) und zwei Medical Emergency Rescue Teams (MERT), waren in den ersten vier Wochen nach der Katastrophe in Haiti im Einsatz. Ein MERT besteht aus einem Einsatzleiter, einem stellvertretenden Leiter, zwei Ärzten, vier Rettungsassistenten, einem Logistiker und einem Notfallseelsorger. Diese Besetzung wurde im Soforthilfekonzept der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. im Jahre 2006, nach den Erfahrungen in einigen Auslandseinsätzen, festgeschrieben. Die Struktur orientiert sich an den Vorgaben der International Search and Rescue Advisory Group (INSARAG). [UN-OCHA 2006] [JUH 2006] Diese Teams sind konzipiert zur medizinischen Notfallhilfe in Katastrophensituationen, insbesondere im Rahmen von ambulanten Versorgungen in ortsfesten oder auch in mobilen Ambulanzen.

Die Humanitäre Hilfe steht den Public-Health-Wissenschaften sehr nahe. Schwartz [2002] definiert als die beiden zentrale Kernfragen von Public Health:

- Wie lassen sich weitere Verbesserungen der Gesundheit erreichen bzw. der aktuelle Status vor dem Horizont neuer Gefahren (Umwelt, Infektionen u.a.) sichern?
- Wie lässt sich eine verbesserte Effizienz im Gebrauch der gesundheitlichen Ressourcen einschließlich der Reduzierung eskalierender Kosten erreichen?

Der Kostenaspekt soll in dieser Masterarbeit nicht thematisiert werden. Die anderen Fragen stellen sich in unmittelbarem Zusammenhang, wenn es gilt den medikamentösen Bedarf (gesundheitliche Ressource) eines Katastropheneinsatzes nach einem Erdbeben (Horizont „neuer“ Gefahren: Umwelt und Infektionen) zu ermitteln (Verbesserungen) und den festgestellten Bedarf mit dem Inhalt des „medeor Emergency Health Kit“ (mEHK) zu vergleichen (Effizienz).

Action medeor e.V. ist das deutsche Medikamentenhilfswerk, das nach Katastrophen mEHKs nach inhaltlicher Maßgabe der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Selbstkostenpreis zur Verfügung stellt (Inhalt siehe Anlage). Diese Sets sind schnell verfügbar und für den Lufttransport bestens geeignet. Die Hilfsorganisation müsste somit keine eigene Apotheke für den Katastrophenfall vorhalten und wäre für einen Nothilfeeinsatz jederzeit bestens ausgestattet.

3. Forschungsstand

Verletzungen und Erkrankungen nach Erdbeben werden in der PubMed Recherche und in der freien Literaturrecherche in zahlreichen Studien behandelt. Dies sind zumeist Arbeiten, die sich mit dem Auftreten einzelner spezieller Krankheitsbilder beschäftigen. Einen Überblick über verschiedene Verletzungen, die im Rahmen eines Katastropheneinsatzes behandelt werden, findet man nur in sehr wenigen Fällen. Studien, die sich mit verschiedenen Diagnosen über einen definierten Zeitraum beschäftigen, findet man nur im niedrigen einstelligen Bereich.

Die wenigen Studien, die als Grundlage für diese Arbeit in Frage kommen, beschäftigen sich mit den Erdbeben im Iran 2003 und dem Erdbeben in der Kashmir-Region im Jahr 2005. Hier sind einige wenige Übersichten über Verletzungen und Erkrankungen zu finden. Das Erdbeben in China 2008 war zwar Objekt zahlreicher Studien, allerdings wurden zumeist nur einzelne Krankheitsbilder, beispielsweise Wirbelsäulenverletzungen, das Crush- Syndrom oder Kieferverletzungen, untersucht. Verletzungs- und Erkrankungsübersichten sind (noch) nicht verfügbar. Betrachtet man den Zeitpunkt einzelner Katastrophenereignisse und den Zeitpunkt der Publikationen, so findet man regelmäßig eine zeitliche Lücke von mindestens 2-3 Jahren. Detaillierte Studien, wie zu dem Erdbeben in China, werden mutmasslich in den nächsten Jahren erscheinen.

Die Forschungssituation fassen Ackermann et al. [2009a] hier treffend zusammenfassen:

Für die medizinische Versorgung in Katastrophenfällen (…) gibt es noch keine umfassenden Listungen von Therapiestandards, aus denen das erforderliche Sanitätsmaterial, vorrangig die Bedarfsmengen an Arzneimitteln und Medizinprodukten pro Verletzten oder Kranken, bei den verschiedenen Unglücksarten und Schadensmuster abgeleitet werden können. Für Behandlungsrichtlinien wären grundsätzliche Festlegungen zu treffen.“

Die Ausstattung der „medeor Emergency Health Kits“ wurde auf Basis einer Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation getroffen, mit der Maßgabe, 10.000 Menschen für drei Monate basismedizinisch zu versorgen.

Vergleicht man nun die zur Verfügung stehenden Daten zur Inzidenz von Verletzungen und Krankheiten durch Erdbeben, stellt man fest, dass sich diese Daten bei den Erdbebenereignissen sehr ähnlich sind. Dies lässt die Annahme zu, dass alle ausgewählten Übersichten zusammen mit den Behandlungsdaten der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., die detailliert mit Alter, Geschlecht und Diagnose zur Verfügung stehen, als Maßstab für die ausschließlich ambulant tätigen Hilfsorganisationen im Zeitraum innerhalb der ersten vier Wochen nach Ereignis verwendbar sind.

4. Methodik

4.1. Erhebung der Grunddaten

In einer PubMed-Literaturrecherche wurden die Studien und Übersichtsarbeiten identifiziert, die sich mit einer epidemiologischen Darstellung von Verletzungsmustern und Krankheitsbildern durch und nach Erdbeben beschäftigten. Geeignet waren ausschließlich Studien, die von ambulanter Behandlung oder von einer Behandlung in Notaufnahmen der Kliniken berichteten. Fallberichte aus Spezialkliniken, die sich beispielsweise nur mit Brustkorbverletzungen befassten, wurden ausgeschlossen. Die Patientenbehandlungen mussten zudem innerhalb der ersten vier Wochen nach dem Ereignis durchgeführt werden.

Diese Sekundärdaten dienen als Basis für die Auswertung nach Verletzungsmustern und Erkrankungen. Zudem stehen die Behandlungsdaten der Einsatzteams der JohanniterUnfall-Hilfe e.V. vom Erdbeben in Haiti 2010 zur Verfügung. Aus diesen Elementen werden die Grunddaten generiert

4.2. Auswertung der Daten

Aus den gesammelten Grunddaten wird eine Übersicht erstellt, die die dokumentierten Traumata und Erkrankungen in Absolutzahlen darstellt. Anhand der Daten der JohanniterTeams wird zudem die Alters- und Geschlechtsverteilung der Erdbebenopfer erfasst. Im Anschluss daran erfolgt die Auswertung nach zeitlichem Verlauf des Auftretens der Behandlungen von Verletzungen und verschiedenen Erkrankungen. Damit soll festgestellt werden, ob und wo ein zeitlicher Übergang von Traumaversorgung zur allgemeinmedizinischen Versorgung stattfindet.

Die Daten zu Verletzungen und Erkrankungen werden mit der Anzahl der tatsächlich behandelten Patienten und den zu erwartenden Patientenbehandlungszahlen der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. ins Verhältnis gesetzt und so die Häufigkeit für das Auftreten der definierten Verletzungen oder Erkrankungen pro tausend Patienten innerhalb der ersten vier Wochen nach dem Ereignis errechnet.

Der Medikamentenbedarf der Traumapatienten wird mit der „Bedarfsquotenberechnungsformel“ nach Hanns A. Heidemanns durchgeführt, der Medikamentenbedarf der Patienten mit Erkrankungen nach der „Berechnung auf Basis von Behandlungsrichtlinien“, falls existent, nach Leitlinien der einzelnen Fachgesellschaften. Die beiden Berechnungsformeln werden bei ihrer Anwendung im Abschnitt ‚Ergebnisse‘ näher erläutert.

Der Medikamentenbedarf der Verletzungen und der einzelnen Krankheitsbilder wird in einer Empfehlungsliste „medikamentöse MERT-Ausstattung“ zusammengefasst. Am Ende wird die vorgeschlagene Arzneimittelausstattung mit dem Inhalt eines „medeor Emergency Health Kits“ verglichen und somit geprüft, ob diese Kits im Rahmen der Nothilfe für ambulant tätige ärztliche Einsatzteams ihren Zweck erfüllen, oder ob gegebenenfalls eine Erweiterung der Ausstattung notwendig ist.

4.3. Statistik

Die computergestützte Auswertung der gesammelten Daten erfolgt mit Hilfe des Programms „Excel“ der Firma Microsoft® in der Version von 2007.

Zur statistischen Auswertung des Datenmaterials wurde das Programm SPSS 15® der Firma IBM® verwendet.

Die schaubildliche Darstellung erfolgt mit Hilfe von Diagrammen, Histogrammen und Tabellen.

4.4. Datenschutz/Ethik

In dieser Arbeit wurden keine Daten verwendet, die Rückschlüsse auf persönliche Merkmale, Situationen oder Verhältnisse zulassen.

5. Ergebnisse

5.1. Ursprung der Patientendaten

Insgesamt stehen aus sieben Quellen die Behandlungsdaten von 5.535 Patienten zur Verfügung. Diese setzen sich zusammen aus drei Studien zu dem Erdbeben im Iran 2003, drei Studien zum Erdbeben in der Kashmir-Region 2005 und den Behandlungsdaten der Johanniter-Auslandshilfe aus Haiti nach dem Erdbeben 2010 (Tabelle 1).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1: Datenherkunft

In den Untersuchungen zum Erdbeben im Iran wurden 2003 mit 2.208 die meisten Patienten in die Auswertung aufgenommen. 2.116 Patientendaten lagen aus Studien zum Erdbeben in der Kashmir-Region 2005 vor und die Daten von 1.211 Patienten aus den Behandlungsaufzeichnungen der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. nach dem Erdbeben in Haiti 2010. Zu dem Erdbeben in China 2008 lagen keine Übersichtsdaten vor. Dieses Ereignis konnte somit nicht in der Gesamtauswertung berücksichtigt werden. Prozentual betrachtet ergibt sich aus diesen Daten eine Aufteilung, wie in Abbildung 1 dargestellt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Anteil an der Gesamtpatientenzahl

5.2. Alter und Geschlecht

In den untersuchten Studien liegt das Durchschnittsalter der Patienten zwischen 22,7 und 30,2 Jahren, sofern angegeben. Die Geschlechtsverteilung variiert ebenfalls deutlich.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 2: Gesamtübersicht Alter und Geschlecht

In den Arbeiten von Ganjouei [2008] und Mohebbi [2008] wird mit 53,6% bzw. 54,7% eine höhere Anzahl männlicher Patienten beschrieben, in den Behandlungsdaten der Johanniter- Unfall-Hilfe e.V. findet man mit 65,1% einen deutlich höheren Anteil weiblicher Patienten.

In den drei Studien zum Kashmir-Erdbeben gibt es nur in einer Studie Angaben zum

Durchschnittsalter, bzw. zu der Geschlechtsverteilung der Verletzten (Tabelle 2).

Die Qualität der Patientendaten unterscheidet sich in den jeweiligen Studien deutlich. Mit Ausnahme der Behandlungsdaten der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. stehen ausschließlich bereits zusammengefasste Daten zur Verfügung. Der exakte Behandlungszeitpunkt (Genauigkeit 24h) und eine detaillierte Zuordnung von Alter und Geschlecht zu der jeweiligen Verletzung oder Erkrankung lassen sich den Studien zu den Erdbeben im Iran und der Kashmir-Region nicht entnehmen.

Wenn auch kein direkter Vergleich mit den anderen Datenquellen möglich ist, soll dennoch die Auswertung der Johanniter-Daten vorgenommen werden. Hier liegen jeweils Daten aus den Wochen 2 bis 4 nach dem Erdbebenereignis vor. Die Woche 1 ist nur der Vollständigkeit halber in der folgenden Abbildung aufgenommen. Die dargestellten Mittelwerte entsprechen dem arithmetischen Mittel.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Patientengeschlechtsverteilung Johanniter

In allen drei untersuchten Wochen wurden mehr weibliche als männliche Patienten behandelt. Bei einer Gesamtpatientenzahl von 1.211 wurden so im Mittel 65,1% Frauen und 34,9% Männer behandelt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 3: Altersverteilung/Streuungsmaße Johanniter-Patienten

Das Durchschnittsalter der behandelten Patienten betrug im Mittel 23,9 ±20,7 Jahre bei den Männern und 25,9 ±19,2 Jahre bei den Frauen. Dies ergibt insgesamt ein Durchschnittsalter von 25,2 ±19,76 Jahren (Tabelle 3+4).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 4: Alter und Streuungsmaße über den Behandlungszeitraum

Tabelle 4 zeigt die Altersverteilung der Patienten zusammen mit den Streuungsmaßen über die drei Behandlungswochen an. Das Durchschnittsalter der männlichen Patienten sank im Zeitverlauf von Woche 2 bis Woche 4 von 33,7 ±28,2 Jahre auf 22 ±19,87 Jahre. Bei dem Durchschnittsalter der weiblichen Patienten findet sich über den zeitlichen Verlauf kein einheitlicher Trend. Der jüngste Patient war 9 Tage alt (0 Jahre), die älteste Patientin 102 Jahre.

In der Betrachtung der Altersverteilungskurve ist festzustellen, dass vor allem Säuglinge, Kleinkinder und Kinder behandelt wurden. Mit zunehmendem Alter wurden weniger Patienten registriert (Abbildung 3). Die Kurve in dem Histogramm zeigt die Normalverteilung an, die x-Achse das Alter der Patienten und die y-Achse die Anzahl der Patienten.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Altersverteilung der Patienten (SPSS-Import)

Im Weiteren werden nun die Diagnosen betrachtet. Bei 1.211 Patienten wurden insgesamt 1.347 Diagnosen dokumentiert, dies entspricht einer Quote von 1,11 Diagnosen/Patient. Somit entspricht die 100%-Marke in den beiden folgenden Abbildungen der Diagnosenanzahl 1.347.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Alter, Geschlecht und Diagnosenanzahl

Hauptsächlich betroffen ist die Bevölkerung zwischen 13 und 65 Jahren, am zweithäufigsten Kleinkinder von 1 bis 6 Jahren, danach folgen Kinder zwischen 7 und 12 Jahren. 7,2% der Diagnosen entfallen im Mittel auf Säuglinge, 4,5% auf ältere Menschen über 65 Jahre.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5: Alter, Geschlecht und zeitlicher Verlauf

Die Abbildung 5 zeigt die Diagnoseverteilung nicht nur in Abhängigkeit von Alter und Geschlecht, sondern nun auch im zeitlichen Verlauf. Es fällt auf, dass mit zunehmender Dauer mehr Verletzungen und Erkrankungen bei Säuglingen diagnostiziert werden, während sich die Anteile älterer Menschen nahezu umgekehrt proportional verhalten.

In der dritten Woche ist sowohl bei den männlichen, als auch den weiblichen Patienten zwischen 13 und 65 Jahren ein Peak gegenüber der 2. und der 4. Woche zu verzeichnen. Die 1-6 Jahre alten weiblichen und männlichen Patienten werden anhand der Behandlungsdiagnosen am häufigsten in der Woche 2 dokumentiert. Bei den 7-12 Jährigen nimmt die Anzahl der Diagnosen analog zu den Säuglingen im Zeitverlauf zu.

[...]

Ende der Leseprobe aus 66 Seiten

Details

Titel
Medizinische Soforthilfe nach Erdbeben
Untertitel
Medikamentöse Ausstattung auf dem Prüfstand
Hochschule
Berlin School of Public Health
Note
1,5
Autor
Jahr
2010
Seiten
66
Katalognummer
V179284
ISBN (eBook)
9783656017059
ISBN (Buch)
9783656016779
Dateigröße
1928 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
medizinische, soforthilfe, erdbeben, medikamentöse, ausstattung, prüfstand
Arbeit zitieren
Gerald Ripberger (Autor:in), 2010, Medizinische Soforthilfe nach Erdbeben, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/179284

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