Am 2. Oktober 1990 unterzeichneten die Vertreter der französischen Republik und der elf „alten“ Bundesländer einen „Zwischenstaatlichen Vertrag“ als Grundlage für einen europäischen Kulturkanal. Ein halbes Jahr später schon, am 30. April 1991, kommt es zur Gründung des Europäischen Kulturkanals ARTE in Form einer Europäischen Wirtschaftlichen Interessenvereinigung, der am 30. Mai 1992 erstmals in Deutschland und Frankreich auf Sendung geht.
Doch Pläne für ein mehrstündiges europäisches Fernsehprogramm gab es schon viel eher, nämlich 1965, anlässlich einer Konferenz der European Broadcast Union. Diese Pläne scheiterten jedoch an den damaligen technischen Möglichkeiten. Aber 1980 wurden sie wieder aufgegriffen, als das Europäische Parlament eine Kommission zur Prüfung der Einrichtung eines europäischen Fernsehprogramms aufforderte. Daraufhin erstellte das Europäische Parlament einen Zwischenbericht, der allerdings wenig Beachtung fand. Durch den damaligen baden- württembergischen Ministerpräsidenten Lothar Späth wurden die Gespräche über einen gemeinsamen Kulturkanal von Deutschland und Frankreich 1984 wieder aufgenommen und es kam schließlich 1990 zur Gründung des Kulturkanals ARTE.
Seitdem hat sich viel getan. ARTE sendet nun rund um die Uhr und hat sein Programm an die Interessen und Gewohnheiten seiner Zuschauer angepasst. Es wurden Kooperationsabkommen mit verschiedensten europäischen Partnern geschlossen, das Design hat sich geändert und das Programmangebot wurde erweitert und verbessert. Heute steht der Sender für ein kreatives Qualitätsprogramm und hat sich sowohl in Deutschland als auch in Frankreich fest etabliert. Zahlreiche Auszeichnungen lassen auf die hohe Qualität des Programms schließen. Das ARTE- Programm bietet ein sehr breites Spektrum an Themen und Programmgenres: Themenabende, Dokumentationen, Spielfilme, Musik, Theater, Tanz, Fernsehfilme, Informationen und Magazine.
Ein Magazin wird in dieser Arbeit näher beleuchtet: Karambolage.
Karambolage läuft seit 2004 auf ARTE und wurde erfunden und konzipiert von der französischen Filmemacherin Claire Doutriaux. Doch passt die Sendung ins Sendekonzept von ARTE? Und fördert sie tatsächlich die Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Karambolage im Sendekonzept von ARTE
- 2.1 Die Erfinderin Claire Doutriaux und ihre Idee einer wirklichen deutsch-französischen Sendung
- 2.2 Der Umgang mit Stereotypen
- 2.3 Die Auszeichnungen
- 2.4 Erfüllt die Sendung Karambolage die Grundsätze des ARTE-Gründungsvertrages?
- 3. Die Rubriken/Les rubriques
- 3.1 Der Gegenstand/L'objet
- 3.2 Der Brauch/Le rite
- 3.3 Der Look/Le look
- 3.4 Das Wort/Le mot
- 3.5 Weitere Kategorien
- 4. Arte und die Sprache
- 5. Abschließende Überlegungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Sendung „Karambolage“ von ARTE und analysiert deren Einbettung in das Sendekonzept des Senders. Es wird geprüft, inwieweit die Sendung die im Gründungsvertrag von ARTE festgelegten Prinzipien erfüllt und die deutsch-französische Verständigung fördert. Die Arbeit beleuchtet die Rolle der Erfinderin Claire Doutriaux und ihren Ansatz, kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten humorvoll und differenziert darzustellen.
- Einordnung von „Karambolage“ in das ARTE-Sendekonzept
- Analyse der Sendung im Hinblick auf den Umgang mit Stereotypen
- Bewertung der Erfüllung der ARTE-Gründungsziele durch „Karambolage“
- Untersuchung der verschiedenen Rubriken der Sendung
- Die Rolle der Sprache in „Karambolage“
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt den europäischen Kulturkanal ARTE und seine Gründung vor. Sie beschreibt die Entstehung des Senders, seine Entwicklung und sein heutiges Programmangebot. Besonderes Augenmerk liegt auf der Sendung „Karambolage“ und deren Bedeutung für die deutsch-französische Verständigung. Die Einleitung dient als Grundlage für die spätere Analyse von „Karambolage“ im Kontext des ARTE-Konzepts.
2. Karambolage im Sendekonzept von ARTE: Dieses Kapitel untersucht die Sendung „Karambolage“ im Kontext des ARTE-Gründungsvertrages. Es analysiert, inwieweit die Sendung die Prinzipien von Unabhängigkeit, Pluralismus, Ausgewogenheit und Völkerverständigung erfüllt, die im Gründungsvertrag verankert sind. Die Analyse beinhaltet eine Auseinandersetzung mit dem Selbstverständnis von ARTE als europäischer Kulturkanal und die Frage, ob „Karambolage“ diesen Ansprüchen gerecht wird.
2.1 Die Erfinderin Claire Doutriaux und ihre Idee einer wirklichen deutsch-französischen Sendung: Dieser Abschnitt beleuchtet die Biografie der Erfinderin Claire Doutriaux und ihre Motivation für die Konzeption von „Karambolage“. Doutriaux’ eigene Erfahrungen mit zwei Kulturen und ihr Wunsch, einen humorvollen und differenzierten Dialog zwischen Deutschen und Franzosen zu fördern, werden detailliert dargestellt. Die Erläuterung ihrer Herangehensweise an das Thema und die Gestaltung der Sendung ist zentral.
3. Die Rubriken/Les rubriques: Dieses Kapitel analysiert die verschiedenen Rubriken der Sendung „Karambolage“, wie z.B. „Der Gegenstand“, „Der Brauch“, „Der Look“ und „Das Wort“. Es wird gezeigt, wie die Sendung durch den Vergleich von Gegenständen, Bräuchen, Aussehen und Wörtern in beiden Kulturen kulturelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede humorvoll und aufschlussreich darstellt. Die Analyse deckt die methodische Vorgehensweise der Sendung auf.
4. Arte und die Sprache: Dieser Abschnitt untersucht die Rolle der Sprache in der Sendung „Karambolage“. Da die Sendung sowohl auf Deutsch als auch auf Französisch ausgestrahlt wird, wird der Umgang mit den beiden Sprachen und deren Bedeutung für den Erfolg der Sendung analysiert. Die sprachliche Gestaltung und deren Funktion im Hinblick auf die kulturelle Annäherung werden beleuchtet.
Schlüsselwörter
ARTE, Karambolage, Claire Doutriaux, deutsch-französische Verständigung, Kulturvergleich, Stereotype, Völkerverständigung, Europäischer Kulturkanal, Sprachvergleich, Sendungskonzept.
Häufig gestellte Fragen zu der Seminararbeit: "Karambolage" auf ARTE
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit analysiert die Sendung „Karambolage“ des europäischen Kulturkanals ARTE. Im Mittelpunkt stehen die Einbettung der Sendung in das Sendekonzept von ARTE, die Erfüllung der im Gründungsvertrag festgelegten Prinzipien und die Förderung der deutsch-französischen Verständigung durch „Karambolage“. Die Rolle der Erfinderin Claire Doutriaux und ihr Ansatz, kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten humorvoll darzustellen, werden ebenfalls untersucht.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: die Einordnung von „Karambolage“ in das ARTE-Sendekonzept; die Analyse des Umgangs mit Stereotypen in der Sendung; die Bewertung der Erfüllung der ARTE-Gründungsziele; die Untersuchung der verschiedenen Rubriken der Sendung; und die Rolle der Sprache in „Karambolage“.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Karambolage im Sendekonzept von ARTE (inkl. Unterkapitel über Claire Doutriaux und den Umgang mit Stereotypen), Die Rubriken/Les rubriques, Arte und die Sprache, und Abschließende Überlegungen. Jedes Kapitel wird durch eine Zusammenfassung erläutert. Ein Inhaltsverzeichnis und ein Abschnitt mit Schlüsselbegriffen sind ebenfalls enthalten.
Welche Rolle spielt Claire Doutriaux in der Analyse?
Die Arbeit beleuchtet die Biografie und Motivation von Claire Doutriaux, der Erfinderin von „Karambolage“. Ihre Erfahrungen mit zwei Kulturen und ihr Wunsch, einen humorvollen Dialog zwischen Deutschen und Franzosen zu fördern, werden als zentral für das Verständnis der Sendung betrachtet. Ihre Herangehensweise an die Gestaltung der Sendung wird detailliert dargestellt.
Wie werden die Rubriken von "Karambolage" analysiert?
Die verschiedenen Rubriken der Sendung, wie „Der Gegenstand“, „Der Brauch“, „Der Look“ und „Das Wort“, werden analysiert, um zu zeigen, wie kulturelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede humorvoll und aufschlussreich dargestellt werden. Die Analyse deckt die methodische Vorgehensweise der Sendung auf.
Welche Bedeutung hat die Sprache in "Karambolage"?
Die Arbeit analysiert den Umgang mit Deutsch und Französisch in der Sendung und deren Bedeutung für den Erfolg der Sendung. Die sprachliche Gestaltung und deren Funktion im Hinblick auf die kulturelle Annäherung werden untersucht.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: ARTE, Karambolage, Claire Doutriaux, deutsch-französische Verständigung, Kulturvergleich, Stereotype, Völkerverständigung, Europäischer Kulturkanal, Sprachvergleich, Sendungskonzept.
Erfüllt "Karambolage" die Prinzipien des ARTE-Gründungsvertrages?
Die Arbeit untersucht, inwieweit „Karambolage“ die im ARTE-Gründungsvertrag verankerten Prinzipien von Unabhängigkeit, Pluralismus, Ausgewogenheit und Völkerverständigung erfüllt. Die Analyse beinhaltet eine Auseinandersetzung mit dem Selbstverständnis von ARTE als europäischer Kulturkanal und der Frage, ob „Karambolage“ diesen Ansprüchen gerecht wird.
- Citar trabajo
- Andrea Köbler (Autor), 2009, Analyse: ARTE "Karambolage - Eine Sendung von Claire Doutriaux", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/179404