Werbung mit ihren komplexen Botschaften hat heute in allen Lebensbereichen
der modernen Gesellschaft Einzug gehalten: Auf den Leinwänden im Kino
steckt sich der rauhe Marlboro-Mann cool eine Zigarette an, auf der Strasse
lächelt Claudia Schiffer in hautengen Slips von Plakatwänden herab, in der
Zeitung gibt es haufenweise Inserate für teure Sexnummern, im Radio hört man
von den Vorteilen des neuen Mini-Coopers, in den Werbespots im Fernsehen
werden Männer zum Bierkonsum aufgerufen und auch der Besuch in der
virtuellen Welt des Internets geht nicht ohne wahrgenommene Werbebotschaft
vorüber.
Heute enthält jedes nur erdenkliche Medium eine Werbebotschaft. Dies geht
Hand in Hand mit ökonomischen Zwängen: Zeitungen, Zeitschriften, das
Fernsehen, Radio und auch immer mehr das Internet sind auf Werbung
angewiesen. Sie müssen einen Teil ihrer Publikationsflächen an die Werbung
abtreten, um ihre finanzielle Existenz absichern zu können.
Die Werbestrategen von heute versuchen mit immer raffinierter werdenden
Kommunikationsmethoden, die immer stärker schwindende Aufmerksamkeit der
Konsumenten an sich zu reissen. Sie möchten zum Konsum oder zur Notiz
irgendeines Produktes beziehungsweise einer Dienstleistung anregen. Dies
kommt einer permanenten Überredung des Bewusstseins der Rezipienten
gleich. Werbung versucht das individuelle und gesellschaftliche Verhalten zu
beeinflussen, entwirft Bilder einer (perfekten) Gesellschaft und wirkt auf Dauer
bewusstseinsverändernd. Die Werbestrategen entwerfen für die Mitglieder der
Gesellschaft einen zeitgemässen und modernen Menschen. Sie setzen
Massstäbe für Erfolg, Misserfolg, Glück und Unglück. Mit den komplexen
Zeichensystemen in der Werbung wird ein Idealbild der Gesellschaft
gezeichnet, das meist optimistische Bilder der Wirklichkeit entwirft und zum
sorglosen Konsum einlädt.
Um diesen Einflüssen nicht hilflos ausgeliefert zu sein, bietet sich die Semiotik
mit ihrer komplexen Analyse der Zeichensysteme an. Komplexe
Werbebotschaften können so in ihre Einzelkomponenten zerlegt und auf ihre
unterschwelligen Kommunikationselemente hin untersucht werden. Diese
Seminararbeit soll es uns erlauben, Werbung anhand semiotischer Modelle zu
untersuchen und konkret auf Werbespots anzuwenden.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Definitionen von Werbung
- Wirtschaft
- Kommunikationswissenschaft
- Semiotik
- Ziele der Werbung
- Die AIDA-Formel
- Grundfunktionen der Werbung
- Effiziente Kommunikation basiert auf zwei differenzierten Ideen
- Mediensemiotik als interdisziplinäres Fach
- Grundlagen der Semiotik
- Charles Peirce
- Ferdinand de Saussure
- Charles Morris
- Mediensemiotik
- Themen der Mediensemiotik
- Der Begriff "Mediensprache"
- Filmsemiotik
- Gegenstand der Filmsemiotik
- Filmische Zeichenproduktion
- Primäre filmische Zeichen
- Filmische Zeichenrezeption
- Filmische Regeln und Konventionen
- Zeichen innerhalb des Films
- Denotation und Konnotation
- Das Problem der Informationsüberlastung und der Störquellen
- Die Sprache(n) der Werbespots
- Werbespots als audiovisuelles Kommunikationsmedium
- Bildtext in Werbespots
- Gestik, Mimik und Blickkommunikation
- Tontexte
- Worttexte in Werbespots
- Musik
- Formen von Musik in der Werbung
- Exemplarische Analyse eines Werbespots
- Semiotik zur Analyse von Werbung
- Aufgabenfelder der semiotischen Werbeanalyse
- Aufbau einer semiotischen Analyse eines Werbespots
- Kurzcharakteristik des ausgewählten Werbespots
- Charakterisierung der werberethorischen Topoi
- Analyse der Umsetzung der werberethorischen Topoi auf den verschiedenen Zeichenebenen
- Analyse der Sequenz A (Einstellungen 1-12)
- Analyse der Sequenz B (Einstellungen 13-19)
- Analyse der Sequenz C (Einstellungen 20-27)
- Analyse der Sequenz D (Einstellungen 28-35)
- Ideologiekritische Anmerkungen zum Spot
- Die Definition von Werbung aus verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven.
- Die Zielsetzung und Funktionen von Werbung in der modernen Gesellschaft.
- Die Grundlagen der Semiotik und ihre Anwendung auf die Analyse von Medien, insbesondere Werbespots.
- Die Analyse eines konkreten Werbespots anhand semiotischer Modelle und Methoden.
- Die kritische Auseinandersetzung mit den ideologischen Implikationen der Werbung.
- Die Einleitung stellt die Relevanz von Werbung in der heutigen Gesellschaft dar und führt in die Thematik der Seminararbeit ein.
- Das zweite Kapitel definiert den Begriff „Werbung“ aus ökonomischer, kommunikationswissenschaftlicher und semiotischer Sicht.
- Das dritte Kapitel erläutert die Ziele und Grundfunktionen von Werbung, wobei die AIDA-Formel und die Effizienz der Kommunikation im Fokus stehen.
- Das vierte Kapitel befasst sich mit der Mediensemiotik als interdisziplinäres Fach. Es behandelt die Grundlagen der Semiotik, die Themen der Mediensemiotik und den Begriff „Mediensprache“ sowie die Filmsemiotik.
- Das fünfte Kapitel erläutert die Konzepte von Denotation und Konnotation in der Semiotik.
- Das sechste Kapitel diskutiert das Problem der Informationsüberlastung und Störquellen in der Werbung.
- Das siebte Kapitel analysiert die verschiedenen Sprachen der Werbespots, einschließlich Bildtext, Tontexte und Worttexte.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit „Der Schlüssel zur Werbebotschaft“ befasst sich mit der Anwendung der Semiotik auf die Analyse von Werbespots. Sie untersucht die komplexen Zeichensysteme in der Werbung und ihre Wirkung auf den Rezipienten.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Werbung, Semiotik, Mediensemiotik, Filmsemiotik, Zeichensysteme, Denotation, Konnotation, Werbespots, Analyse, Ideologiekritik, Kommunikation, Konsum.
- Arbeit zitieren
- Patrick Andersen (Autor:in), Raffael Huber (Autor:in), 2003, Semiotik. Der Schlüssel der Werbebotschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17942