Léopold Sédar Senghor gilt als einer der wichtigsten Persönlichkeiten des französischen Postkolonialismus und als Verfechter der Frankophonie. Aufgewachsen im ruralen Senegal, studiert und gearbeitet in Frankreich, hinterließ er ein reichhaltiges Erbe sowohl als Dichter und Literat, als auch als Staatsmann und Theoretiker. Da er selbst zwischen zwei
Kulturen lebte und sich Gedanken über die eigene Identität gemacht hat, kann das Konzept der Hybriden Identität an ihm besonders gut untersucht werden. Sowohl als erster Präsident des unabhängigen Senegals, als auch als Mitglied der Académie Française vertrat er
die von ihm entwickelte Theorie der Négritude. In dieser Arbeit soll herausgefunden werden,ob Senghor als Person als eine Hybride Identität bezeichnet werden kann, und inwiefern der Transfer zweier Kulturen sich auf seine Theorie der Négritude auswirkt.
Dabei muss geklärt werden, was unter Hybrider Identität verstanden wird. Um eine umfassende Definition herleiten zu können, wird zunächst dargestellt, wie die Kulturwissenschaften Identität begreifen. Dann werden der Begriff und die Entwicklung von Hybridität
aufgegriffen. Erst im Zusammenspiel der beiden Konzepte kann aufgezeigt werden, was Hybride Identität bedeutet. Zur genaueren Erläuterung wird anschließend das Konzept der Hybriden Identität in Bezug zur Theorie des Kulturtransfers gesetzt und die einzelnen Bestandteile des Kulturtransfers anhand der Merkmale der Hybriden Identität erläutert. Nachdem der theoretische Rahmen dieser Arbeit geklärt ist, wird untersucht, wie weit Léopold Sédar Senghor als Hybride Identität betrachtet werden kann. Daher wird sein Lebenslauf
dargelegt und auf hybride Elemente untersucht. Um anschließend herausfinden zu können,ob sich der Transfer zweier Kulturen auf seine Theorie der Négritude auswirkt, wird Senghors Essaiband Liberté I: Négritude et Humansime auf Hinweise Hybrider Identität untersucht.In dem Buch Négritude et Humansime wird Senghors Theorie konkret dargestellt und aufgearbeitet. Daher eignet es sich besonders gut, um kulturelle Einflüsse auf seine Theorie aufdecken zu können. In einer kurzen Schlussbetrachtung werden letztendlich die Ergebnisse der Untersuchung zusammengefasst und in einen aktuellen Kontext gestellt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Das Konzept der Hybriden Identität
- 2.1. Identität
- 2.2. Hybridität
- 2.3. Hybride Identität
- 2.4. Hybride Identität aus kulturtransfertheoretischer Perspektive
- 3. Léopold Sédar Senghor – Produkt zweier Kulturen?
- 3.1. Lebenslauf
- 3.2. Senghors Négritude et Humanisme
- 4. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Identität von Léopold Sédar Senghor im Kontext des Kulturtransfers. Sie befasst sich mit der Frage, ob Senghor als Produkt zweier Kulturen betrachtet werden kann und inwieweit der Transfer von afrikanischer und französischer Kultur seine Theorie der Négritude beeinflusst hat.
- Definition und Analyse des Begriffs der Hybriden Identität
- Die Bedeutung des Kulturtransfers für die Bildung hybrider Identitäten
- Die Lebensgeschichte und das Werk von Léopold Sédar Senghor
- Die Analyse von Senghors Theorie der Négritude hinsichtlich kultureller Einflüsse
- Die Relevanz von Senghors Werk im Kontext des französischen Postkolonialismus und der Frankophonie
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung
Diese Einleitung führt den Leser in die Thematik der Hybriden Identität im Kontext des Kulturtransfers ein. Die Arbeit stellt die Relevanz des Themas in Bezug auf die aktuelle Debatte über Integration und Subkulturen dar und erläutert die Bedeutung von Léopold Sédar Senghor als Schlüsselfigur des französischen Postkolonialismus.
2. Das Konzept der Hybriden Identität
Dieses Kapitel bietet eine umfassende Analyse des Begriffs der Hybriden Identität. Es werden die Konzepte von Identität und Hybridität definiert und in Bezug zueinander gesetzt. Das Kapitel beleuchtet die Entstehung und Entwicklung des Hybriditätsbegriffs in den Sozialwissenschaften sowie dessen Relevanz im Kontext des Kulturtransfers.
3. Léopold Sédar Senghor – Produkt zweier Kulturen?
Dieses Kapitel widmet sich der Person von Léopold Sédar Senghor. Es beleuchtet seinen Lebenslauf, insbesondere die prägenden Erfahrungen im Senegal und in Frankreich. Das Kapitel untersucht Senghors Theorie der Négritude und analysiert, ob und inwieweit sich der Transfer zweier Kulturen auf seine Theorie ausgewirkt hat.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Hybride Identität, Kulturtransfer, Négritude, Postkolonialismus, Frankophonie und Léopold Sédar Senghor. Die Untersuchung fokussiert auf den Transfer kultureller Einflüsse und deren Auswirkungen auf die Bildung hybrider Identitäten, insbesondere am Beispiel von Senghors Leben und Werk.
- Quote paper
- Lisa Schüler (Author), 2011, Leopold Sédar Senghor - Ein Produkt zweier Kulturen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/179754