Sowohl Freigeld, als auch Brakteaten im Rahmen der Geldtheorie, sind Thesen der Freiwirtschafttheorie. Die Freiwirtschaft beschäftigt sich mit dem Geldkreislauf einer Volkswirtschaft, der nach freiwirtschaftlicher Auffassung durch einen sogenannten "Geldstreik" behindert wird. Die Freiwirtschaftstheorie geht auf Silvio Gesell (1862-1930) zurück, der seine Theorie auf den Überlegungen von Pierre Joseph Proudhon (1809-1865) und Henry George (1839-1897) aufbaute. Die Kernthesen der Theorie resultieren aus Beobachtungen, dass die Wirtschaftsteilnehmer investierten wenn die Zinssätze niedrig waren und dass sie sparten, wenn diese höher lagen. Insofern hat das Geldsystem nach freiwirtschaftlichen Gedanken den Fehler, dass Geld prinzipiell gespart werden kann und damit dem Wirtschaftskreislauf nicht mehr zur Verfügung steht. Dadurch sinkt die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen. Um dieses Problem einzudämmen, werden Zinsen für das Leihen von Geld bezahlt, wodurch das Geld wieder nachfragewirksam wird. Zinsen unterstützten aber langfristig die Kapitalkonzentration und Monopolbildung und tragen nach Ansicht der Freiwirtschaft zu einer "wachsenden Kluft zwischen Arm und" bei.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung in die Freigeldtheorie
- 2. Die Brakteaten des Mittelalters
- 3. Die Freigeldtheorie von Silvio Gesell
- 4. Kritische Würdigung der Freigeldtheorie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Freigeldtheorie, einem Konzept, das den Geldkreislauf in einer Volkswirtschaft durch die Einführung einer "Umlaufsicherung" optimieren soll. Sie analysiert die historische Entwicklung der Freigeldtheorie, ausgehend von den Ideen von Pierre Joseph Proudhon und Henry George, bis hin zu Silvio Gesells Hauptwerk. Des Weiteren wird die Kritik an der Freigeldtheorie diskutiert.
- Die historische Entwicklung der Freigeldtheorie
- Die Grundprinzipien der Freigeldtheorie
- Die Auswirkungen von Freigeld auf die Wirtschaft
- Kritik an der Freigeldtheorie
- Die Relevanz der Freigeldtheorie für die Gegenwart
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einführung in die Freigeldtheorie: Dieses Kapitel führt in die grundlegenden Prinzipien der Freigeldtheorie ein und beleuchtet die historischen Wurzeln des Konzepts. Es erläutert die Kritik an der traditionellen Geldwirtschaft und die Rolle von "Geldstreik" im Kontext der Freiwirtschaftstheorie.
- Kapitel 2: Die Brakteaten des Mittelalters: Dieses Kapitel behandelt die Verwendung von Brakteaten im Hochmittelalter und zeigt die Parallelen zwischen dem damaligen Geldsystem und der Freigeldtheorie auf. Es analysiert, wie die regelmäßige Abwertung der Münzen die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes steigerte und somit die Wirtschaft ankurbelte.
- Kapitel 3: Die Freigeldtheorie von Silvio Gesell: Dieses Kapitel erläutert Gesells Theorie des Freigeldes im Detail. Es erklärt die Idee der "Nutzungsgebühr" für Geld und die Funktionsweise des Schwundgeldes, das im Wesentlichen auf einer regelmäßigen Abwertung der Banknoten basiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Konzepte der Freigeldtheorie, Freiwirtschaft, Geldstreik, Umlaufsicherung, Brakteaten, Schwundgeld, Silvio Gesell, Pierre Joseph Proudhon und Henry George. Die Arbeit analysiert die historischen und ökonomischen Aspekte dieser Konzepte und beleuchtet ihre Relevanz für die heutige Zeit.
- Quote paper
- Martin Rottmann (Author), 2010, Brakteaten und Freigeldtheorie nach Silvio Gesell, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/179804