"Es begann mit Bram Stokers „Dracula“ – durch Vermengung von Volksmythen, historischen Halbwahrheiten und dichterischer Freiheit entstand ein Wesen, das kaum etwas mit der Vorlage gemein hat, aber genau diesen Anspruch erhebt: der „moderne“ Vampir, der gern auch als „Gentleman-Vampir“ bezeichnet wird."
In der vorliegenden Seminararbeit wird diese Thematik unter Einbeziehung verschiedenster Aspekte betrachtet. Was zeichnet die slawischen Vampire aus? Wie verlief das Leben im mittelalterlichen Südosteuropa? Was genau ist Anämie und wie kann sie zur Bildung des Mythos "Vampir" beigetragen haben?
Diese Arbeit kann sowohl den Lesern nutzen, die sich mit rein medizinischen Aspekten (Anämie, Blutkreislauf, Sauerstofftransport) beschäftigen wollen, als auch denen, die Interesse an der slawischen Mythenwelt und insbesondere an Vampiren haben. Jede Information ist sorgfältig durch Quellenangaben belegt und kann bei Bedarf nachgeprüft oder zur Vertiefung des Themas in den ursprünglichen Werken nachgeschlagen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Der „moderne\" Vampir – romantisches Zerrbild des ursprünglichen Mythos
- Grundlegende Informationen zum Thema „Anämie“
- Vielfalt von Anämien
- Schwerpunkt eisenmangelbedingte Anämie
- Ursachen
- Symptome
- Biochemische Grundlagen
- Atmung und Blutkreislauf
- Hämoglobin und Häm
- Zusammenfassung
- Historische und mythologische Grundlagen zum Thema „Südosteuropa“
- Leben im mittelalterlichen Südosteuropa – Schwerpunkt: Ernährung
- Versuch zur Ermittlung des Eisengehalts in Nahrungsmitteln
- Versuchsaufbau und -durchführung
- Chemische Grundlagen
- Prüfung der Nahrungsmittel
- Ursprünglicher Vampirmythos
- Zusammenfassung
- Erneute Betrachtung der Problematik unter Einbeziehung der gewonnenen Erkenntnisse
- Interpretation der Ergebnisse
- Fazit in Bezug auf die These
- Andere Mythen mit realer Grundlage
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel der Seminararbeit ist die Untersuchung der Frage, ob die eisenmangelbedingte Anämie eine mögliche Grundlage für den Vampirmythos in Südosteuropa darstellt. Hierfür wird zunächst das Thema Anämie in seinen verschiedenen Facetten beleuchtet, insbesondere der Schwerpunkt auf der eisenmangelbedingten Anämie liegt. Anschließend wird die Lebensweise im mittelalterlichen Südosteuropa mit Blick auf die Ernährung und die mögliche Entstehung von Eisenmangel betrachtet. Durch einen chemischen Versuch soll der Eisengehalt verschiedener Nahrungsmittel ermittelt werden. Abschließend wird der Vampirmythos des Mittelalters beleuchtet und die gewonnenen Erkenntnisse auf die These angewendet.
- Anämie und ihre Ursachen
- Eisenmangelbedingte Anämie im Fokus
- Ernährung im mittelalterlichen Südosteuropa
- Eisennachweis in Nahrungsmitteln
- Vampirmythos und seine möglichen Ursachen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Analyse des modernen Vampirbildes im Vergleich zum ursprünglichen Mythos. Es wird deutlich, wie die Darstellung des Vampirs im Laufe der Zeit romantisch verklärt wurde und sich von den ursprünglichen Quellen entfernte. Anschließend werden grundlegende Informationen zum Thema Anämie gegeben, wobei verschiedene Arten von Anämien erläutert werden und die eisenmangelbedingte Anämie im Vordergrund steht. Im nächsten Schritt wird die Lebensweise im mittelalterlichen Südosteuropa mit Blick auf die Ernährung betrachtet, um die Plausibilität für Eisenmangel zu untersuchen. Ein chemischer Versuch zur Ermittlung des Eisengehalts in verschiedenen Lebensmitteln soll die Ergebnisse dieses Kapitels belegen. Abschließend wird der ursprüngliche Vampirmythos beleuchtet und die gewonnenen Erkenntnisse im Hinblick auf die anfängliche These interpretiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Thema Anämie, insbesondere der eisenmangelbedingten Anämie, als möglicher Grundlage für den Vampirmythos in Südosteuropa. Wichtige Schlüsselbegriffe sind daher: Anämie, Eisenmangel, Ernährung, Südosteuropa, Mittelalter, Vampirmythos, Volksglaube, Blutarmut, Hämoglobin.
- Quote paper
- Ines Kniszka (Author), 2010, Anämie als Grundlage für den Vampirmythos, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/179965