1. Biographische Daten zu Julio Llamazares
Julio Llamazares wurde 1955 in Vegamián, einem kleinen asturischen Dorf geboren. Heute
lebt er als Schriftsteller und Journalist in Madrid. Zunächst arbeitete er als Journalist für das
Radio, das spanische Fernsehen und diverse Zeitungen. 1979 gab er seinen ersten Gedichtband
mit dem Titel La lentitud de los bueyes heraus. Nachdem Julio Llamazares einen zweiten
Gedichtband, Memoria de la nieve, verfasste, wandte er sich der Erzählliteratur zu.
Sein Roman Luna de lobos über den spanischen Bürgerkrieg machte ihn in Spanien bekannt.
Der nachfolgende Roman, La lluvia amarilla von 1988, handelt von dem Abwandern spanischer
Dorfbewohner in die Städte.
Das Außergewöhnliche an den Werken Llamazares` ist auf der einen Seite seine Themenwahl
und auf der andern Seite seine Art die Themen darzustellen. Llamazares ist einer der wenigen
Autoren, der sich mit dem Sterben der spanischen Bergregionen befasst und dies in seinen
Romanen thematisiert. In Luna de lobos wählt er eine untypische Herangehensweise an das
Thema Bürgerkrieg. Seine Erzählweise und seine Sprache sind klar und deutlich, er heroisiert
weder noch monumentalisiert Llamazares das Geschehene und die Personen.
(http://www.literaturfestival.com/bios1_1_6_451.html)
Inhaltsverzeichnis
- Biographische Daten zu Julio Llamazares
- Haupthandlung
- Erster Teil 1937
- Zweiter Teil 1939
- Dritter Teil 1943
- Vierter Teil 1946
- Figuren
- Theoretische Aspekte bei der Darstellung der Figuren
- Die Darstellung der Figuren in Luna de lobos
- Kurze Charakteristik der Hauptpersonen
- Entmenschlichung der Hauptpersonen in Luna de lobos
- Sympathielenkung des Autors
- Raumstruktur
- Raumstruktur nach Jurij Lotman
- Raumstruktur in Luna de lobos
- Das heutige Spanien und die Bewältigung der Vergangenheit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Roman "Luna de lobos" von Julio Llamazares befasst sich mit den Erfahrungen von vier republikanischen Widerstandskämpfern im Nachkriegs-Spanien. Der Autor zeichnet ein eindringliches Bild der physischen und psychischen Belastungen, die diese Männer während der Flucht und des Versteckens in den Bergen durchleben.
- Die Folgen des spanischen Bürgerkriegs und der damit verbundenen Gewalt
- Die Bedeutung von Raum und Landschaft in der Konstruktion der Handlung
- Die Darstellung der menschlichen Psyche unter extremen Bedingungen
- Das Thema der Entmenschlichung und der Verzweiflung
- Die Frage nach der Möglichkeit zur Bewältigung der Vergangenheit
Zusammenfassung der Kapitel
Erster Teil 1937: Der Roman beginnt mit der Flucht der vier Hauptpersonen - Ángel, Ramiro, Juan und Gildo - vor der Guardia Civil. Die Geschichte spielt in den Kantabrischen Bergen, wo die Männer sich in einem verlassenen Bergwerk verstecken. Die Guardia Civil setzt die Familien der Widerstandskämpfer unter Druck, um diese zur Aufgabe zu bewegen, doch die Familien halten weiterhin zu den Flüchtlingen. Nach der Entdeckung des Verstecks müssen die vier Männer fliehen, wobei Ángel schwer verletzt wird. Juan, der jüngste der Gruppe, begibt sich ins Dorf, um Essen zu holen, kehrt jedoch nicht zurück.
Zweiter Teil 1939: Während eines Überfalls auf eine Kneipe, um Lebensmittel zu beschaffen, erschießt Ángel aus Notwehr den Gemeindesekretär Don Pedro. Ein ehemaliger Freund von Gildos Vater bietet den Männern Hilfe bei der Flucht nach Frankreich an, verlangt aber als Gegenleistung eine hohe Geldsumme. Um das Geld zu beschaffen, entführen die drei Don José, den Bergwerksbesitzer. Bei der Lösegeldübergabe geraten sie in einen Hinterhalt, bei dem Gildo erschossen wird. Ramiro rächt Gildos Tod, indem er Don José tötet.
Dritter Teil 1943: Ramiro und Ángel entdecken, dass Pfarrer Don Manuel Juan für Gildos Tod verantwortlich ist. Die beiden rächen sich an ihm, indem sie ihn töten. Ein Treffen mit einem Verbindungsmann, der Kontakt zu einer antifaschistischen Widerstandsgruppe herstellen soll, geht schief. Die Guardia Civil umzingelt das Versteck der Männer, doch Ramiro und Ángel gelingt die Flucht. Ramiro wird am Fuß verletzt und erkrankt schwer. Um ärztliche Hilfe zu bekommen, begeben sich die beiden ins Dorf. Ramiro wird bei Tina, einer Dorfbewohnerin, versteckt, während Ángel einen Arzt holen will. Sowohl Ramiro als auch Tina werden von der Guardia Civil erschossen.
Schlüsselwörter
Der Roman "Luna de lobos" thematisiert die Folgen des spanischen Bürgerkriegs, die Bedeutung von Raum und Landschaft, die Darstellung der menschlichen Psyche unter extremen Bedingungen, die Entmenschlichung und Verzweiflung sowie die Frage nach der Möglichkeit zur Bewältigung der Vergangenheit. Wichtige Schlüsselbegriffe sind Widerstandskampf, Flucht, Versteck, Überleben, Kriegstrauma, Raumstruktur, Landschaft, Isolation, Entmenschlichung, Verzweiflung, Hoffnung und Bewältigung.
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- Anna Schöffer (Autor), 2006, Raumstruktur und Handlung in “Luna de lobos” von Julio Llamazares, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/180254