Der unter der Regie von Veit Harlan entstandene, 1940 in Venedig uraufgeführte Film Jud Süß ist nicht nur „die sicherlich spektakulärste und umstrittenste Version“ unter den Bearbeitungen des historischen Stoffes um den württembergischen Hoffaktor Joseph Süß Oppenheimer, der von 1733 bis 1737 am Hof des Herzogs Carl Alexander wirkte, sondern auch die wohl krasseste antisemitische unter den mittlerweile zahlreichen Adaptionen. Der älteren, gleichnamige Novelle von Wilhelm Hauff aus dem Jahre 1827 lassen sich dennoch ebenfalls bereits antisemitische Züge nachweisen. Die Adaptionen Hauffs und Harlans als die wichtigsten bisherigen zu bezeichnen, erscheint angebracht, wobei ebenso auf ihre jeweiligen Gegenpole hingewiesen werden soll, denn die Novelle grenzt sich bezüglich ihrer antisemitischen Färbung ebenso stark von dem Roman Jud Süß von Lion Feuchtwanger (1925) ab, wie sich der nationalsozialistische Propagandafilm Harlans von der Bearbeitung durch Lothar Mendes (Jew Süss , 1934) unterscheidet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aufstieg und Fall des historischen Joseph Süß Oppenheimer
- Judenhass und der Vorwurf der Rassenschande
- Der nationalsozialistische Propagandafilm und Harlans Jud Süß
- Der Film als Mittel der Beeinflussung
- Veit Harlans Beitrag zur nationalsozialistischen Propaganda
- Hauffs Jud Süß-Adaption als Antizipation nationalsozialistischer Propaganda
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der antisemitischen Propaganda im NS-Film "Jud Süß" von Veit Harlan und untersucht, inwieweit die antisemitischen Stereotype in Wilhelm Hauffs Novelle "Jud Süß" bereits antizipiert wurden. Die Arbeit analysiert Hauffs Novelle im Kontext der historischen Figur Joseph Süß Oppenheimer und der nationalsozialistischen Propaganda.
- Die historische Figur Joseph Süß Oppenheimer und seine Rolle am württembergischen Hof
- Der nationalsozialistische Judenhass und die antisemitischen Stereotype im Film "Jud Süß"
- Die antisemitischen Elemente in Hauffs Novelle "Jud Süß"
- Der Vergleich zwischen Hauffs Novelle und Harlans Film im Hinblick auf die antisemitische Propaganda
- Die Antizipation nationalsozialistischer Propaganda in Hauffs Novelle
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt die Relevanz der Thematik und die Zielsetzung der Arbeit vor. Sie hebt die Bedeutung der antisemitischen Propaganda im NS-Film "Jud Süß" von Veit Harlan und die Frage der Antizipation dieser Propaganda in Hauffs Novelle "Jud Süß" hervor.
- Aufstieg und Fall des historischen Joseph Süß Oppenheimer: Dieses Kapitel beleuchtet das Leben und Wirken des historischen Joseph Süß Oppenheimer als Hoffaktor am württembergischen Hof. Es thematisiert seine finanzielle Kompetenz, die Konflikte mit der Bevölkerung und die politischen Intrigen, die zu seinem Fall führten.
- Judenhass und der Vorwurf der Rassenschande: Dieses Kapitel analysiert die historischen Hintergründe des nationalsozialistischen Judenhasses. Es untersucht die Rolle des antisemitischen Vorwurfs der Rassenschande und seine Bedeutung im Kontext der nationalsozialistischen Propaganda.
- Der nationalsozialistische Propagandafilm und Harlans Jud Süß: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Film "Jud Süß" von Veit Harlan als Beispiel für die nationalsozialistische Propaganda. Es beleuchtet die antisemitischen Stereotype, die im Film verwendet werden, und die Rolle des Films im Kontext des NS-Regimes.
- Hauffs Jud Süß-Adaption als Antizipation nationalsozialistischer Propaganda: Dieses Kapitel analysiert Hauffs Novelle "Jud Süß" im Hinblick auf die antisemitischen Elemente, die in ihr vorhanden sind. Es untersucht die Frage, inwieweit diese Elemente die antisemitische Propaganda des NS-Films "Jud Süß" bereits antizipieren.
Schlüsselwörter
Antisemitismus, Propaganda, Jud Süß, Wilhelm Hauff, Veit Harlan, Joseph Süß Oppenheimer, Rassenschande, Stereotype, NS-Film, Novelle, Geschichte, Hofjude, Württemberg, Nationalsozialismus, Vergleich, Antizipation.
- Arbeit zitieren
- Alexander Hoffmann (Autor:in), 2007, Die Antizipation der nationalsozialistischen Propaganda in Wilhelm Hauffs "Jud Süß", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/180316