Friedrich Schiller rezensierte in den 90er Jahren des 18. Jahrhunderts die Gedichte Gottfried August Bürgers und Friedrich von Matthissons. Schiller entwickelte innerhalb dieser Rezensionen in umfangreichen theoretischen Abhandlungen seine Anforderungen an die Dichter. Um vorab deutlich zu machen, wie die Rezensionen eingeschätzt werden müssen, sei darauf hingewiesen „daß Schiller den rezensierten Autoren keineswegs gerecht geworden ist, Bürger mit ungerechtfertigter Härte behandelt, Matthisson hingegen weit überschätzt hat“.
Seine Kritik an Schillers Rezensionen ergänzt Dieter Borchmeyer mit der Vermutung, dass „Schiller [...] offenbar weniger an den rezensierten Gedichten selbst [lag], als an der – ihnen gleichsam übergestülpten – Darstellung seiner Poetik“. Inwiefern die poetologischen Positionen Schillers tatsächlich mit ihrer Anwendung auf Bürger und insbesondere Matthisson korrelieren, soll in dieser Arbeit überprüft werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Friedrich Schiller: Poetologische Positionen und ihre Kritik
- Die Bürger-Rezension 1791
- Die Matthisson-Rezension 1794
- Matthissons Elegie „Der Genfersee“
- Schlussbetrachtung und Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Lyriktheorie Friedrich Schillers im Kontext seiner Rezensionen der Gedichte von Gottfried August Bürger und Friedrich von Matthisson. Im Fokus steht die Frage, inwieweit Schillers poetologische Positionen mit seiner Anwendung auf die Werke der beiden Dichter korrelieren. Neben einer kritischen Analyse der theoretischen Überlegungen Schillers werden insbesondere die Rezensionen selbst und deren Rezeption in der Forschung beleuchtet.
- Schillers „Idealisierkunst-Poetik“ und ihre Anforderungen an den Dichter
- Kritik an Schillers Rezensionen im Hinblick auf Bürger und Matthisson
- Analyse von Schillers Rezensionen der Gedichte Bürgers und Matthissons
- Bewertung von Matthissons „Der Genfersee“ im Lichte der poetologischen Überlegungen Schillers
- Diskussion der Relevanz von Matthisson als „Probe aufs Exempel“ für Schillers Theorie
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung gibt einen Überblick über den Gegenstand der Arbeit und stellt die Forschungsfrage nach der Korrelation zwischen Schillers Lyriktheorie und seiner Rezensionspraxis dar.
- Friedrich Schiller: Poetologische Positionen und ihre Kritik: Dieses Kapitel behandelt Schillers poetologische Überlegungen, insbesondere im Kontext der Bürger-Rezension von 1791. Die Kritik an Schillers Rezensionen, insbesondere hinsichtlich seiner Bewertung von Bürger und Matthisson, wird ebenfalls beleuchtet.
- Die Bürger-Rezension von 1791: Dieses Kapitel analysiert Schillers Rezension der Gedichte Gottfried August Bürgers. Es werden die Argumentationsstruktur der Rezension sowie die zentralen theoretischen Überlegungen Schillers beleuchtet.
- Die Matthisson-Rezension von 1794: Dieses Kapitel untersucht Schillers Rezension der Gedichte Friedrich von Matthissons. Die Rezension wird hinsichtlich ihrer Argumentation und ihrer Stellungnahme zu Matthissons Lyrik analysiert.
- Matthissons Elegie „Der Genfersee“: Dieses Kapitel behandelt Matthissons Elegie „Der Genfersee“ als Beispiel für dessen Lyrik und untersucht, inwieweit sie den Anforderungen von Schillers Lyriktheorie gerecht wird.
Schlüsselwörter
Schillers Lyriktheorie, Idealisierkunst-Poetik, Rezensionen, Gottfried August Bürger, Friedrich von Matthisson, Matthissons Elegie „Der Genfersee“, poetologische Positionen, Kritik, Dichtungstheorie, Rezeption, Literaturgeschichte, Klassik.
- Arbeit zitieren
- Alexander Hoffmann (Autor:in), 2008, Friedrich Schiller, seine Lyriktheorie und die Rezensionen der Gedichte Bürgers und Matthissons in der Kritik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/180318