Der Völkerbund war Teil des Versailler Vertrages; er sollte erstmalig das Konzept einer umfassenden internationalen Staatenvereinigung zur Erlangung dauerhaften Weltfriedens und –praktischer zunächst- einer Neuordnung Europas nach dem Ersten Weltkrieg schaffen.
Diese Arbeit befaßt sich mit dem Engagement der skandinavischen Staaten im Völkerbund. Es soll dargelegt werden, welche Überzeugungen und Interessen den Zielen der Vertreter der skandinavischen Delegationen bei den Genfer Sitzungsrunden der Weltorganisation zugrunde lagen und somit handlungsleitend waren. Die Beobachtung schließt sowohl die anfänglichen Bemühungen der Skandinavier ein, den Völkerbund in gewissem Maße nach ihren Präferenzen zu formen, als auch ihr späteres Verhalten in praktischen politischen Fragen. Ein eigenes Kapitel widmet sich den internationalen ökonomischen Umständen der Zwischenkriegszeit sowie deren Einflüssen auf die skandinavische Wirtschaft. Insgesamt entsteht das Bild eines informellen Zusammenschlusses dreier Kleinstaaten am nördlichen Rand Europas, die mit der Erschaffung des Völkerbunds eine Abkehr ihrer bisherigen Politik der Neutralität wagten, um im Sinne des Wilsonschen Ideals für Frieden und Gerechtigkeit durch die Kodifizierung Internationalen Rechts einzutreten. Jedoch sahen sich die Männer und Frauen aus dem Norden in ihrem leidenschaftlichen Kampf für eine „neue Weltordnung“ von Anfang an einer vorwiegend durch die weiterbestehende Realpolitik der Großmächte gleichbleibenden Gleichgewichtspolitik gegenüber, die ihrem idealistischen Streben enge Grenzen setzte. Der Völkerbund hatte gerade dieses System der zwischenstaatlichen Beziehungen der Länder Europas, welches nach dem Abgang Bismarcks von der politischen Bühne in den Weltkrieg geführt hatte, durch ein neues der „Kollektiven Sicherheit“ ersetzen sollen. Der Erste Weltkrieg - die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ - hatte sich von einem regional begrenzten Konflikt zu einem Flächenbrand globalen Ausmaßes entfesselt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die skandinavischen Staaten bis zum Ende des Ersten Weltkrieges
- Innenpolitische Verhältnisse in der Zwischenkriegszeit
- Die skandinavischen Staaten und die Gründung des Völkerbundes- Hoffnungen und Befürchtungen
- Die ökonomische Situation der Zwischenkriegszeit
- Der Beitritt der skandinavischen Staaten zum Völkerbund
- ,,Arktischer Imperialismus“ und Schiedsgerichtsverfahren
- Ziele der Skandinavier und praktische Beispiele ihrer Mitarbeit im Völkerbund
- Kollektive Sicherheit und Abrüstung
- Der Anfang vom Ende des Völkerbunds
- Fazit
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Rolle der skandinavischen Staaten innerhalb des Völkerbundes und erörtert die Überzeugungen und Interessen, die den skandinavischen Delegierten bei den Genfer Sitzungsrunden zugrunde lagen. Die Arbeit beleuchtet die anfänglichen Bemühungen der Skandinavier, den Völkerbund nach ihren Vorstellungen zu gestalten, sowie ihr Verhalten in praktischen politischen Fragen.
- Der Beitritt der skandinavischen Staaten zum Völkerbund
- Die Rolle der Skandinavier in der internationalen Friedenspolitik
- Die ökonomischen Bedingungen der Zwischenkriegszeit und ihre Auswirkungen auf die skandinavischen Staaten
- Die Umsetzung des Konzepts der kollektiven Sicherheit im Völkerbund durch die skandinavischen Staaten
- Die Grenzen der skandinavischen Einflussnahme auf die internationale Politik im Völkerbund
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit im Rahmen der internationalen Politik nach dem Ersten Weltkrieg dar. Sie erklärt das Konzept des Völkerbundes und die Rolle Skandinaviens im internationalen System.
- Die skandinavischen Staaten bis zum Ende des Ersten Weltkrieges: Dieses Kapitel beleuchtet die innenpolitische und wirtschaftliche Situation der skandinavischen Staaten vor dem Ersten Weltkrieg und untersucht die Rolle Skandinaviens im internationalen System.
- Innenpolitische Verhältnisse in der Zwischenkriegszeit: Dieses Kapitel behandelt die innenpolitischen Verhältnisse in den skandinavischen Staaten während der Zwischenkriegszeit und beschreibt die Herausforderungen und Veränderungen, denen die Staaten in dieser Zeit begegneten.
- Die skandinavischen Staaten und die Gründung des Völkerbundes- Hoffnungen und Befürchtungen: Dieses Kapitel analysiert die Hoffnungen und Befürchtungen, die mit der Gründung des Völkerbundes in den skandinavischen Staaten verbunden waren. Es beleuchtet die Position Skandinaviens im Hinblick auf die Ziele und Prinzipien des Völkerbundes.
- Die ökonomische Situation der Zwischenkriegszeit: Dieses Kapitel beschreibt die ökonomischen Herausforderungen der Zwischenkriegszeit und analysiert die Auswirkungen der wirtschaftlichen Krisen auf die skandinavischen Staaten.
- Der Beitritt der skandinavischen Staaten zum Völkerbund: Dieses Kapitel analysiert die Gründe für den Beitritt der skandinavischen Staaten zum Völkerbund. Es untersucht die politischen und ideologischen Motivationen der skandinavischen Regierungen, sich dem Völkerbund anzuschließen.
- ,,Arktischer Imperialismus“ und Schiedsgerichtsverfahren: Dieses Kapitel untersucht die Rolle der skandinavischen Staaten in internationalen Streitfällen und beleuchtet den Einsatz von Schiedsgerichtsverfahren zur Beilegung von Konflikten.
- Ziele der Skandinavier und praktische Beispiele ihrer Mitarbeit im Völkerbund: Dieses Kapitel analysiert die Ziele der skandinavischen Delegierten im Völkerbund und präsentiert praktische Beispiele für die Mitarbeit der Skandinavier in der Weltorganisation.
- Kollektive Sicherheit und Abrüstung: Dieses Kapitel beleuchtet die Rolle der skandinavischen Staaten in der Förderung der kollektiven Sicherheit und Abrüstung im Völkerbund. Es untersucht die Umsetzung des Konzepts der kollektiven Sicherheit in der Praxis durch die Skandinavier.
- Der Anfang vom Ende des Völkerbunds: Dieses Kapitel analysiert die Herausforderungen und Krisen, die den Völkerbund in den 1930er Jahren erschütterten. Es untersucht die Reaktion der skandinavischen Staaten auf den Aufstieg des Nationalsozialismus und die wachsende Gefahr des Krieges.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit der Mitgliedschaft der skandinavischen Staaten im Völkerbund und erörtert die Rolle Skandinaviens in der internationalen Politik der Zwischenkriegszeit. Die Arbeit konzentriert sich auf Themen wie Kollektive Sicherheit, Abrüstung, internationale Zusammenarbeit, Neutralität, Friedenssicherung, ökonomische Bedingungen, "Arktischer Imperialismus", Schiedsgerichtsverfahren, Wilsonismus und Realpolitik.
- Quote paper
- Hendrik M. Buurman (Author), 2002, Die Mitgliedschaft der skandinavischen Staaten im Völkerbund, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18032