„Die effektivste Waffe ist Unterhaltung. Die Unterhaltungsindustrie fängt gerade erst an, uns zu akzeptieren (...).
Die Industrie bewilligt jetzt vermeintlich subversiven, alternativ denkenden Bands Vorschüsse, um ihre Kampfziele öffentlich bekannt zu machen. Klarerweise werfen sie nicht aus diesem Grund mit Vorschüssen um sich, sondern eher deswegen, weil sie darin eine Ware sehen, die sich zu Geld machen lässt, aber wir können sie benutzen!“ (Kurt Cobain)
Kurt Cobains erklärtes Ziel war es, die Industrie zu infiltrieren und von innen heraus zu zersetzen, ein „Job für einen Insider“, wie er meint.
Tatsache ist, die Musikindustrie existiert nach wie vor und erwirtschaftet Millionen, während sich Cobain völlig desillusioniert das Leben nahm.
Keineswegs ist es das Ziel dieser Arbeit, den vermeintlichen Kampf zwischen Major -und Independentlabels, zwischen Kunst und Kommerz zu diskutieren; vielmehr soll der Frage nachgegangen werden, warum Kommerzialisierung funktioniert, wie sie heute strukturiert ist und welche Bedingungen derzeit gegeben sind, die sie begünstigen.
Zahlreiche Beiträge und Forschungsansätze aus medienwissenschaftlichen, ökonomischen und soziologischen Studien bilden das Fundament der folgenden Darstellungen; bereichert werden sie durch die Beiträge der Macher und Mitglieder, also der Künstler, Produzenten und Manager.
‚Die Plattenfirma’ und ‚der Veranstalter’ existieren genauso wenig, wie ‚die Jugend’. Alles ist vernetzt, vielfältig und dynamisch. Diese These zu belegen, ist Aufgabe der folgenden Ausführungen. Der Focus liegt dabei klar auf Deutschland.
Vorangestellt wird zunächst eine Charakteristik jetziger Jugend, denn diese steht im Mittelpunkt der JugendMusikKulturindustrie (nachfolgend JMK).
Deren Mechanismen gilt es in einem nächsten Schritt zu beschreiben, um anschließend an zwei sehr unterschiedlichen, nicht zeitgleichen Beispielen – Rock und Techno – konkret zu werden; denn Kommerzialisierung ist nicht erst ein Trend der unmittelbaren Vergangenheit.
Letztlich steht die Frage nach den Auswirkungen aktueller Entwicklungen auf die Zukunft von Musikkultur, Industrie und Jugend zur Diskussion. Ein Fazit wird die gewonnenen Ergebnisse abschließen.
Aus Rationalitätsgründen wird der ein oder andere Aspekt nur sehr scherenschnittartig thematisiert werden können. Vollständigkeit in der Bearbeitung dieses Stoffes kann in keinem Fall erreicht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Jugendkulturen heute
- Eine kurze Geschichte der Jugend
- Charakteristik heutiger Jugend
- Die JugendMusikKultur-Industrie
- Allgemeines
- Die Rolle der Medien
- Medienverbund
- Kommerzialisierung jugendkultureller Stile
- Rock
- Techno
- Einfluss kommerzialisierter Jugendkulturen auf die Zukunft
- Zukunft der Kunst
- Zukunft der Musikindustrie
- Fazit
- Verzeichnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Kommerzialisierung von Jugend MusikKultur in Deutschland. Sie untersucht die Entwicklung der Jugendkulturen und deren Vernetzung mit der Musikindustrie. Dabei wird auch der Einfluss von Medien und der Wandel der Konsumkultur in den Blick genommen.
- Entwicklung und Charakteristik heutiger Jugendkulturen
- Strukturen und Mechanismen der Jugend MusikKultur-Industrie
- Kommerzialisierung von Rock und Techno als Beispiele für jugendkulturelle Stile
- Auswirkungen der Kommerzialisierung auf die Zukunft der Kunst und der Musikindustrie
- Der Wandel der Jugendkultur und das Verhältnis von Kunst und Kommerz
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der Kommerzialisierung von Jugend MusikKultur ein und stellt die zentrale Fragestellung vor. Zudem werden die wichtigsten Bezugspunkte und Forschungsansätze vorgestellt.
- Jugendkulturen heute: Dieses Kapitel gibt zunächst einen Überblick über die historische Entwicklung von Jugendkulturen vom Kaiserreich bis in die Gegenwart. Anschließend werden die charakteristischen Merkmale heutiger Jugend im Kontext von Individualisierung, Pluralisierung und Globalisierung analysiert.
- Die JugendMusikKultur-Industrie: In diesem Kapitel werden die Strukturen und Mechanismen der Jugend MusikKultur-Industrie vorgestellt, wobei der Fokus auf der Rolle der Medien und der Vernetzung verschiedener Akteure liegt.
- Kommerzialisierung jugendkultureller Stile: Anhand der Beispiele Rock und Techno wird in diesem Kapitel die Kommerzialisierung von Musikgenres und deren Auswirkungen auf die Jugendkultur untersucht.
- Einfluss kommerzialisierter Jugendkulturen auf die Zukunft: Dieses Kapitel befasst sich mit den Folgen der Kommerzialisierung für die Zukunft der Kunst und der Musikindustrie.
Schlüsselwörter
Jugendkulturen, Jugend MusikKultur, Kommerzialisierung, Musikindustrie, Medien, Rock, Techno, Globalisierung, Individualisierung, Pluralisierung, Konsumkultur, Kunst, Zukunft
- Quote paper
- Benjamin Nowak (Author), 2006, Jugendkulturen heute und die Kommerzialisierung von JugendMusikKultur., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/180479