Es wurden alle Textstellen untersucht, mit besonderem Augenmerk auf die bei Nonius vorkommenden, da somit die berlieferungstradition am besten dargestellt und nachvollzogen werden kann. Hierzu einige Erklärungen über Nonius' Arbeitsweise: Seine "Compendiosa Doctrina" ist ein Werk von 20 Büchern, von unterschiedlichem Umfang. Jedes dieser Bücher ist unterschiedlichen Themen gewidmet, z.B.: VII De contrariis generibus verborum, X De mutatis coniugationibus, etc.
Der englische Philologe und Professor Wallace Martin Lindsay stellte die Theorie auf, dass Nonius in allen Büchern eine feste Reihenfolge in der Zitierweise eingehalten habe:
Er habe eine Roh-Wortliste erstellt aus verschiedenen Werken, bei der die Lemmata in der selben Reihenfolge erschienen wie im Werk. So habe die Liste Glossen, eine Plautus-Auswahl, Lucretius' Gesamtwerk, Naevius' Lucurgos, eine Accius-Auswahl I, Pomponius, Novius, Accius-Auswahl II, Lucilius Satiren I, usw. enthalten.
Daraus ergibt sich, dass Nonius die Werke in dieser Reihe gelesen und exzerpiert haben muss, um diese Roh-Wortliste zu gestalten. Nun bediente er sich bei seinen einzelnen Büchern jeweils der Wörter der Liste, immer der Reihenfolge derselben folgend. Wenn natürlich sich bei einigen Autoren nichts Passendes zum Thema des Buches fand, wurde auch nichts aufgenommen. Da Nonius sich nachweislich (z.B. Werke von Vergil oder Cicero) an die Reihenfolge der Wörter, wie sie im Werk vorkamen, orientierte, lassen sich bei den Fragmenten der Tragödien daraus Ableitungen auf die Anordnung selbiger erstellen.
Inhaltsverzeichnis
- Exordium
- Die Metren
- De Naevii Lycurgo
- Die Legende des Lycurgos
- Die Orientierung am Vorbild
- Eine einzige Tragödie?
- Die Reihenfolge der Verse
- Fragmente Teil I – Bearbeitet von Herrn Leipold
- Fragmente Teil II – Bearbeitet von Herrn Schick
- Das Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die tragische Dichtung des Naevius, insbesondere sein Werk Lycurgus. Ziel ist es, anhand der erhaltenen Fragmente, hauptsächlich überliefert durch Nonius Marcellus, ein Bild des Stückes und seines stilistischen Kontextes zu rekonstruieren. Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen der Rekonstruktion aufgrund der fragmentarischen Überlieferung und analysiert die Bedeutung von Nonius' Werk für die philologische Forschung.
- Rekonstruktion der Tragödie Lycurgus von Naevius
- Analyse der Überlieferungstradition, insbesondere die Rolle von Nonius Marcellus
- Untersuchung der Metrik des Stückes
- Erörterung der Quellen und des literarischen Kontextes
- Bewertung der Möglichkeiten und Grenzen der philologischen Rekonstruktion
Zusammenfassung der Kapitel
Exordium: Die Einleitung erläutert die Methodik der Arbeit, die sich auf die Untersuchung aller Textstellen konzentriert, insbesondere der bei Nonius Marcellus vorkommenden, um die Überlieferungstradition bestmöglich darzustellen. Es wird auf Nonius' Arbeitsweise und seine "Compendiosa Doctrina" eingegangen, mit der These von Wallace Martin Lindsay, dass Nonius eine feste Reihenfolge bei der Zitierweise eingehalten hat. Diese Reihenfolge bietet Ansatzpunkte für die Rekonstruktion der Anordnung der Verse im Lycurgus. Die Herausforderungen der Rekonstruktion aufgrund von Auslassungen und Zeilensprüngen in mittelalterlichen Abschriften werden ebenfalls angesprochen.
De Naevii Lycurgo: Dieses Kapitel widmet sich umfassend dem erhaltenen Fragmenten des Naevius' Lycurgus. Es diskutiert die Legende des Lycurgos, analysiert die Orientierung Naevius' an literarischen Vorbildern, erörtert die Frage, ob es sich um eine einzige Tragödie oder mehrere handelt, und untersucht die Reihenfolge der Verse anhand der bei Nonius Marcellus überlieferten Fragmente. Die Fragmente selbst werden in zwei Teile gegliedert, bearbeitet von Herrn Leipold und Herrn Schick, wodurch eine umfassende Analyse des verfügbaren Materials ermöglicht wird. Das Kapitel beleuchtet die Bedeutung von Nonius Marcellus als Hauptquelle und die Herausforderungen der philologischen Rekonstruktion auf Basis unvollständiger und aus dem Kontext gerissener Zitate.
Häufig gestellte Fragen zu Naevius' Lycurgus
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Tragödie Lycurgus des römischen Dichters Naevius anhand erhaltener Fragmente. Das Hauptziel ist die Rekonstruktion des Stückes und seines stilistischen Kontextes, insbesondere basierend auf den Zitaten bei Nonius Marcellus.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Hauptquelle ist Nonius Marcellus, dessen "Compendiosa Doctrina" zahlreiche Fragmente aus Naevius' Lycurgus enthält. Die Arbeit analysiert Nonius' Arbeitsweise und die Herausforderungen, die sich aus der fragmentarischen Überlieferung ergeben.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in ein Exordium, ein Kapitel über die Metrik, ein umfangreiches Kapitel über Naevius' Lycurgus (inklusive Analyse der Legende, der Vorbilder, der Fragmente und deren Anordnung), und ein Fazit. Die Fragmente des Lycurgus werden in zwei Teile gegliedert, bearbeitet von Herrn Leipold und Herrn Schick.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Rekonstruktion der Tragödie, die Analyse der Überlieferungstradition (besonders die Rolle von Nonius Marcellus), die Metrik des Stückes, die Quellen und den literarischen Kontext, sowie die Möglichkeiten und Grenzen philologischer Rekonstruktion.
Welche Methodik wird angewendet?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Untersuchung aller Textstellen, insbesondere bei Nonius Marcellus, um die Überlieferungstradition bestmöglich darzustellen. Dabei wird die These von Wallace Martin Lindsay berücksichtigt, dass Nonius eine feste Reihenfolge bei der Zitierweise eingehalten hat, die Ansatzpunkte für die Rekonstruktion der Versanordnung im Lycurgus bietet.
Welche Herausforderungen werden angesprochen?
Die Arbeit geht auf die Herausforderungen der Rekonstruktion aufgrund von Auslassungen und Zeilensprüngen in mittelalterlichen Abschriften ein. Sie beleuchtet die Schwierigkeiten, die sich aus unvollständigen und aus dem Kontext gerissenen Zitaten ergeben.
Was ist das Fazit der Arbeit?
(Das Fazit selbst wird im HTML nicht explizit wiedergegeben, da es nicht im bereitgestellten Code enthalten ist. Es lässt sich jedoch vermuten, dass es eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Rekonstruktionsversuche und eine Bewertung der Möglichkeiten und Grenzen der philologischen Arbeit an den Fragmenten enthält.)
- Arbeit zitieren
- Simon Schick (Autor:in), 2011, De Naevii Lycurgo eiusque fragmentis, quae supersunt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/180481