Die hier vorliegende Arbeit befasst sich mit der katholischen Festkultur im 19. Jahrhundert. Wobei sich die Betrachtungen nur auf den deutschen Raum beschränken und auch da nur punktuell einzelne Regionen herausgenommen wurden, um die These dieser Arbeit zu untermauern.
Es soll gezeigt werden, wie die historischen Umstände(Auswirkung der Aufklärung, Kulturkampf) und die daraus resultierenden sozialen Neuentwicklungen (Entwicklung des katholischen Milieus, Industrialisierung) auf das katholische Festverhalten in dieser Zeit eingewirkt haben.
Zunächst jedoch wird eine für die Fragestellung der Arbeit angemessene Definition von dem Begriff Fest aufgrund der Literatur erarbeitet.
Vor dem historischen Hintergrund soll dann gezeigt werden, dass sich die katholische Festkultur immer mehr als Gegen- bzw. Behauptungsprogramm vollzieht. Sie muss sich gegen ihre Aushöhlung bis hin zur befürchteten Bedeutungslosigkeit entgegentreten und gegebenenfalls eine Erneuerung der katholischen Festkultur versuchen.
Dies funktioniert aber nur, wenn man die historisch-gesellschaftlichen Voraussetzungen des 19. Jahrhunderts zu lesen und darauf angemessen zu reagieren vermag.
Am meisten konnte ich bei der Bearbeitung meiner Fragen von den Arbeiten Barbara Stambolis` über religiöse Festkultur profitieren.
Unter dieser Prämisse stellt sich die Frage, inwieweit transformiert sich das katholisch-religiöse zum politischen Fest, um sich gegenüber dem protestantisch-nationalen Fest abzugrenzen und zu behaupten? Besteht ein paradoxer Zusammenhang von partieller Übernahme von Ausdrucksformen des vermeintlichen Gegenübers, um sich von diesem zu distanzieren? Diesen Fragen versucht die Arbeit nachzugehen und zu beantworten.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Das katholisch-religiöse Fest im 19. Jahrhundert als Glaubensdemonstration und politisches Instrument
- II. 1 Fest - eine Definition*
- II. 2 Katholische Festkultur im 19. Jahrhundert
- II. 3 Katholische Festkultur als Selbstbehauptung und Identitätsbildung
- II. 4 Katholische Festkultur als öffentliche Glaubensdemonstration
- III. Fazit
- IV. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die katholische Festkultur im 19. Jahrhundert in Deutschland und untersucht, wie die historischen Umstände (Aufklärung, Kulturkampf) und die daraus resultierenden sozialen Neuentwicklungen (katholisches Milieu, Industrialisierung) das katholische Festverhalten beeinflussten.
- Die Bedeutung der katholischen Festkultur als Mittel der Selbstbehauptung und Identitätsbildung.
- Die Nutzung der katholischen Festkultur als öffentliche Glaubensdemonstration.
- Der Einfluss der historischen Umstände und sozialen Entwicklungen auf die katholische Festkultur.
- Die Transformation des katholisch-religiösen zum politischen Fest im Kontext der Auseinandersetzung mit dem protestantisch-nationalen Fest.
- Die Frage, ob die Übernahme von Ausdrucksformen des vermeintlichen Gegenübers zur Distanzierung dient.
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in das Thema der katholischen Festkultur im 19. Jahrhundert ein und stellt die Forschungsfrage nach der Transformation des religiösen zum politischen Fest.
- Das Kapitel „Fest - eine Definition*“ erarbeitet verschiedene Ansätze zur Definition des Begriffs „Fest“ und legt den Fokus auf die Innen- und Außenwirkung von Festen.
- Das Kapitel „Katholische Festkultur im 19. Jahrhundert“ beleuchtet den gesellschaftlichen Umbruch und die Kritik an der katholischen Kirche im 19. Jahrhundert und zeigt, wie kirchliche Feste trotz der Kritik den Lebensrhythmus der Bevölkerung prägten.
Schlüsselwörter
Katholische Festkultur, Glaubensdemonstration, politisches Instrument, 19. Jahrhundert, Selbstbehauptung, Identitätsbildung, Kulturkampf, Industrialisierung, protestantisch-nationales Fest.
- Quote paper
- Tanja Stich (Author), 2011, Das katholisch-religiöse Fest im 19. Jahrhundert als Glaubensdemonstration und politisches Instrument, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/180540