Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, wurden im Jahr 2006 knapp 190 900 Ehen geschieden. Das bedeutet, dass im gesamten Jahr zehn von 1 000 bestehenden Ehen in die Brüche gingen. Von diesen geschiedenen Ehen hatte rund die Hälfte der Paare Kinder unter 18 Jahren. Allein 2006 waren knapp 150 000 Kinder von der Scheidung ihrer Eltern betroffen.
Weiterhin gab das Statistische Bundesamt im Jahr 1994 bekannt, dass 2,3 Millionen der 15,6 Millionen in Deutschland lebenden Kinder Scheidungskinder sind. Damit ist jedes 7. Kind in Deutschland ein Kind geschiedener Eltern, was besonders für die Kinder weit reichende Folgen hat. Die gesamte Lebenssituation der Kinder verändert sich dramatisch. Sie müssen nicht nur die Trennung der Eltern verkraften, sondern sich auch mit vielen neuen Situationen, wie einer neuen Partnerschaft der Eltern oder einer veränderten Umgangsform zurechtfinden. Damit einhergehen Wut, Trauer, Angst und Schuldgefühle.
Man vermutete noch vor kurzem, dass sich zwangsläufig Entwicklungsstörungen und Verhaltensauffälligkeiten bei Scheidungskindern ergeben. Diese, so mutmaßt man, treten am heftigsten bei Kindern im Schulalter auf und führen in diesem Alter am häufigsten zu Kontaktabbrüchen zum Vater.
Mein Ziel ist es, in dieser Arbeit zu verdeutlichen warum man gerade bei Schulkindern diese Probleme und Entfremdungen am stärksten vermutet. Dazu grenze ich in der Arbeit grundsätzliche Themen wie Scheidung, rechtliche Grundlagen, Trennungsphasen, Langzeitfolgen oder Bewältigungsmaßnahmen bewusst aus und konzentriere mich lediglich auf die Scheidungskinder mit deren Reaktionen sowie auf die Eltern-Kind-Beziehungen. Die arbeit stützt sich dabei hauptsächlich auf einige von dem Diplom-Pädagogen Dr. Textor herausgegebenen Texte zu Scheidungskindern sowie auf Internetquellen. Nachdem im ersten Abschnitt allgemeine Reaktionen von Scheidungskindern genannt werden, gehe ich in den folgenden Unterpunkten besonders auf die altersspezifischen Unterschiede bei den Trennungsreaktionen der Kinder ein. Der Schwerpunkt liegt hier bei der Gegenüberstellung der Reaktionen von Kindern im Schulalter und Kleinkindern beziehungsweise Jugendlichen. Nachdem kurz die Rolle der Geschwister beleuchtet wird, folgt im zweiten Abschnitt eine genauere Betrachtung der Eltern-Kind- beziehungsweise der Mutter-Kind- und Vater-Kind-Beziehung bezogen auf Schulkinder. Abschließend wird ein kurzes Fazit gezogen und ein Ausblick gegeben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Reaktionen der Kinder
- 2.1 Reaktionen von Kleinkindern
- 2.2 Reaktionen von Schulkindern
- 2.3 Reaktionen von Jugendlichen
- 2.4 Die Rolle der Geschwister
- 3. Die Eltern-Kind-Beziehung
- 3.1 Die Mutter-Kind-Beziehung
- 3.2 Die Vater-Kind-Beziehung
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Reaktionen von Kindern auf die Scheidung der Eltern und die sich daraus ergebenden Veränderungen in den Eltern-Kind-Beziehungen. Der Fokus liegt dabei auf den altersspezifischen Unterschieden der Reaktionen und der Bedeutung der Beziehung zu Mutter und Vater.
- Reaktionen von Kindern unterschiedlichen Alters auf Elterliche Scheidung
- Die Rolle der Geschwister in Trennungssituationen
- Die Auswirkungen der Scheidung auf die Mutter-Kind-Beziehung
- Die Auswirkungen der Scheidung auf die Vater-Kind-Beziehung
- Vergleichende Betrachtung der verschiedenen Reaktionen und Beziehungen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die hohe Anzahl an Scheidungen in Deutschland dar und deren Auswirkungen auf Kinder. Sie hebt die Bedeutung der Thematik hervor und skizziert den Fokus der Arbeit auf die Reaktionen von Kindern sowie die Veränderungen in den Eltern-Kind-Beziehungen, wobei rechtliche Aspekte und Langzeitfolgen ausgeschlossen werden. Die Arbeit basiert auf Texten von Dr. Textor und Internetquellen.
2. Reaktionen der Kinder: Dieses Kapitel beleuchtet die vielfältigen Reaktionen von Kindern auf die Scheidung der Eltern. Es wird deutlich, dass die Scheidung selbst nicht die Hauptbelastung darstellt, sondern die damit einhergehenden Konflikte und der Verlust eines Elternteils. Kinder erleben die Scheidung als Verlust von Liebe, Zuneigung und Zugehörigkeit, was zu Wut, Trauer, Schuldgefühlen und geringem Selbstwertgefühl führen kann. Das Kapitel kündigt die detailliertere Betrachtung altersspezifischer Reaktionen in den folgenden Unterkapiteln an.
3. Die Eltern-Kind-Beziehung: Dieses Kapitel analysiert die Veränderungen in den Eltern-Kind-Beziehungen nach einer Scheidung, mit besonderem Fokus auf die Mutter-Kind- und Vater-Kind-Beziehungen. Es wird voraussichtlich detailliert auf die Dynamiken in diesen Beziehungen eingehen und möglicherweise auch die Herausforderungen und Bewältigungsmechanismen beleuchten, die für Kinder relevant sind.
Schlüsselwörter
Scheidungskinder, Reaktionen auf Scheidung, Eltern-Kind-Beziehung, Mutter-Kind-Beziehung, Vater-Kind-Beziehung, Altersspezifische Unterschiede, Geschwisterrolle, Trennungskonflikte.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Reaktionen von Kindern auf die Scheidung der Eltern
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Reaktionen von Kindern auf die Scheidung der Eltern und die daraus resultierenden Veränderungen in den Eltern-Kind-Beziehungen. Der Fokus liegt auf den altersspezifischen Unterschieden der Reaktionen und der Bedeutung der Beziehung zu Mutter und Vater. Rechtliche Aspekte und Langzeitfolgen werden nicht behandelt.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Reaktionen der Kinder (mit Unterkapiteln zu Kleinkindern, Schulkindern, Jugendlichen und der Rolle der Geschwister), Die Eltern-Kind-Beziehung (mit Unterkapiteln zu Mutter-Kind- und Vater-Kind-Beziehung) und Fazit.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Reaktionen von Kindern unterschiedlichen Alters auf die elterliche Scheidung, die Rolle der Geschwister, die Auswirkungen der Scheidung auf die Mutter-Kind- und Vater-Kind-Beziehung und vergleicht die verschiedenen Reaktionen und Beziehungen.
Wie werden die Reaktionen von Kindern beschrieben?
Die Arbeit beschreibt die vielfältigen Reaktionen von Kindern auf die Scheidung, wobei nicht die Scheidung selbst, sondern die damit verbundenen Konflikte und der Verlust eines Elternteils als Hauptbelastung identifiziert werden. Erwähnt werden Gefühle wie Wut, Trauer, Schuldgefühle und geringes Selbstwertgefühl.
Welche Aspekte der Eltern-Kind-Beziehung werden betrachtet?
Die Arbeit analysiert die Veränderungen in den Beziehungen zu Mutter und Vater nach der Scheidung. Es wird auf die Dynamiken in diesen Beziehungen, Herausforderungen und Bewältigungsmechanismen eingegangen.
Auf welchen Quellen basiert die Arbeit?
Die Arbeit basiert auf Texten von Dr. Textor und Internetquellen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Scheidungskinder, Reaktionen auf Scheidung, Eltern-Kind-Beziehung, Mutter-Kind-Beziehung, Vater-Kind-Beziehung, Altersspezifische Unterschiede, Geschwisterrolle, Trennungskonflikte.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung stellt die hohe Anzahl an Scheidungen in Deutschland und deren Auswirkungen auf Kinder dar. Sie hebt die Bedeutung des Themas hervor und skizziert den Fokus der Arbeit.
Was wird im Kapitel "Reaktionen der Kinder" behandelt?
Dieses Kapitel beleuchtet die vielfältigen Reaktionen von Kindern auf die Scheidung der Eltern, unterteilt nach Altersgruppen (Kleinkinder, Schulkinder, Jugendliche) und berücksichtigt die Rolle der Geschwister.
Was wird im Kapitel "Die Eltern-Kind-Beziehung" behandelt?
Dieses Kapitel analysiert die Veränderungen in den Beziehungen zu Mutter und Vater nach der Scheidung, mit Fokus auf die Dynamiken, Herausforderungen und Bewältigungsmechanismen.
- Arbeit zitieren
- Vanessa Falkenstein (Autor:in), 2009, Scheidungskinder. Über die Reaktionen der Kinder und die Eltern-Kind-Beziehung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/180568