Obwohl der Titel bereits auf die Vermeidung von Gewaltdarstellungen im Internet hinweist, ist die Frage, ob Gewaltdarstellungen überhaupt Auswirkungen auf den User, insbesondere Kinder und Jugendliche, haben? Um ihre Beantwortung bemühten sich in den letzten drei Jahrzehnten Hunderte von Untersuchungen. Die Diskussion selbst ist aber wesentlich älter: Man muss auf die griechischen Philosophen Plato und Aristoteles verweisen, die zum Teil widersprüchliche Lehrmeinungen vertraten. Plato wollte das „Sittenverderbende“ aus der Poesie verbannen, z. B. auch die Texte von Homer, weil sie die Götter unsittlich und somit unwürdig darstellen. Auf Aristoteles berufen sich hingegen mehr oder weniger bewusst diejenigen, die lehren, das Ansehen von Gewalt habe eine psychohygienische Funktion: Wenn eine Diskussion bereits seit mehr als 2000 Jahren geführt wird, möchte man annehmen, dass sie allmählich beendet sein sollte und kein Interesse mehr zu wecken vermag. Es hat mehrere Gründe das dies nicht der Fall ist: Vor allem ist der rasante Fortschritt in der heutigen Zeit herauszuheben, der den Medien immer wieder neue Einflussmöglichkeiten eröffnet.
Inhaltsverzeichnis
- Gewalt als mediales Ereignis
- Begriffserklärungen
- Das Internet
- Der Begriff der Gewalt
- Der Begriff der Gewaltdarstellung
- Gewaltdarstellungen im Internet
- Wie wurden Gewaltdarstellungen im Internet gefunden
- Trefferquote und weitere Vorgehensweise
- Gefundene Darstellungen nach Kategorien
- Verstümmelte Menschen, Leichen
- „splatter“ und „horror“
- Symbolische Gewalt gegen Prominente
- S/M und sexuelle Gewalt
- Was ist neu im Internet
- Die Auswertung der Internetrecherche
- Häufigkeit von relevanten Treffern
- Selbstkontrolle der Anbieter
- Regulierung und Zensur
- Wer ist verantwortlich für Inhalte im Internet
- Ordnungsrechtliche Regulierung
- Technischer Jugendschutz im Internet
- Beispiele für Programme, die den Zugang begrenzen können
- http://www.cybersitter.com
- http://www.netnanny.com
- http://www.surfwatch.com
- http://www.cyberpatrol.com
- Vorgehen der Bundesregierung gegen Gewalt im Internet
- Initiative „Schau hin“
- Initiative „Jugend ans Netz“ sowie Jugendportal
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Problem der Gewaltdarstellungen im Internet und analysiert die möglichen Auswirkungen auf Nutzer, insbesondere Kinder und Jugendliche. Die Arbeit beleuchtet die Verbreitung von Gewaltdarstellungen im Internet, untersucht die Kategorien und Häufigkeit dieser Inhalte und präsentiert die Möglichkeiten der Regulierung und Zensur.
- Auswirkungen von Gewaltdarstellungen im Internet
- Analyse der Verbreitung von Gewaltdarstellungen im Internet
- Kategorisierung und Häufigkeit von Gewaltdarstellungen
- Möglichkeiten der Regulierung und Zensur im Internet
- Verantwortung für Inhalte im Internet
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Frage, ob Gewaltdarstellungen überhaupt Auswirkungen auf Nutzer haben, insbesondere auf Kinder und Jugendliche. Es werden die Ergebnisse zahlreicher Untersuchungen zu diesem Thema vorgestellt und die Diskussion um die potenziellen Auswirkungen von Gewalt in den Medien beleuchtet.
Das zweite Kapitel widmet sich der Definition von wichtigen Begriffen wie „Internet“ und „Gewalt“. Es wird die Entstehung und Entwicklung des Internets als eines globalen Computernetzwerks erläutert und die unterschiedlichen Definitionen des Begriffs „Gewalt“ in der Wissenschaft aufgezeigt.
Das dritte Kapitel analysiert die Verbreitung von Gewaltdarstellungen im Internet. Es werden verschiedene Kategorien von Gewaltdarstellungen vorgestellt und die Häufigkeit dieser Inhalte untersucht. Die Ergebnisse der Internetrecherche werden detailliert analysiert und die Selbstkontrolle der Anbieter von Inhalten beleuchtet.
Das vierte Kapitel widmet sich der Regulierung und Zensur von Gewaltdarstellungen im Internet. Es werden verschiedene Ansätze und Maßnahmen vorgestellt, die den Zugang zu gewaltverherrlichenden Inhalten für Kinder und Jugendliche einschränken sollen. Die Rolle der Bundesregierung und die verschiedenen Initiativen zur Bekämpfung von Gewalt im Internet werden detailliert beleuchtet.
Schlüsselwörter
Gewaltdarstellung, Internet, Zensur, Regulierung, Jugendschutz, Mediennutzung, Kinder, Jugendliche, Kommunikation, Gesellschaft, Verantwortung, Inhalte, Webcams, „splatter“, „horror“, Mediengewalt, Selbstkontrolle, Bundesregierung.
- Quote paper
- Dipl.-Soz.Päd. (FH) Jürgen Berndt (Author), 2004, Gewaltdarstellung im Internet , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/180793