„We march. From dear Lakonia – from sacred Sparta – we march. For honour’s sake – for glory’s sake – we march.“ Mit diesen Worten eröffnet Frank Miller seinen Comic und zeich-net schon von Anfang an ein düsteres und martialisches Bild von dunklen muskulösen Gestal-ten, die in den Krieg ziehen. Das Werk von Miller basiert im Wesentlichen auf der Thermopy-len-Schlacht, die in Herodots „Büchern der Geschichte“ geschildert wird. Dabei dienen die mit einem bedeutenden Mythos belegten Kampfhandlungen zwischen den Persern und Spar-tanern bei den Thermopylen als grobe Rahmenhandlung für die Erzählung, die vom spartani-schen König Leonidas und seinen 300 Mitstreitern gegen die persische Invasion handelt. Um die Handlung nachvollziehen zu können ist es notwendig, einen kurzen Überblick über Hero-dots Geschichte zu geben.
Inhaltsverzeichnis
- Maskuline Gewaltdarstellung oder die Illustrierung eines Mythos? Die Männlichkeitsdarstellung in Frank Millers Werk „300“
- Herodot und die Schlacht bei den Thermopylen
- Die Spartaner in Millers Werk „300“
- Die Perser in Millers Werk „300“
- Der kulturelle Antagonismus in „300“
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay analysiert die Männlichkeitsdarstellung in Frank Millers Comic „300“ und untersucht, ob diese Darstellung mit der historischen Schilderung der Schlacht bei den Thermopylen durch Herodot übereinstimmt. Dabei wird der Fokus auf die Darstellung der Spartaner und Perser gelegt, um die Konstruktion eines kulturellen Antagonismus zu beleuchten.
- Männlichkeitsdarstellung in „300“
- Vergleich mit Herodots Darstellung der Schlacht
- Konstruktion eines kulturellen Antagonismus
- Einfluss von Huntington's „The Clash of Civilizations“
- Kritik an der Darstellung der Perser
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die historische Schlacht bei den Thermopylen, die in Herodots „Büchern der Geschichte“ beschrieben wird. Herodot schildert die Spartaner als mutige und entschlossene Krieger, die bereit sind, für ihre Ehre und ihr Land zu sterben. Die Perser werden hingegen als barbarische und überlegene Streitmacht dargestellt, die jedoch im Engpass der Thermopylen ihre Übermacht nicht ausspielen können.
Das zweite Kapitel analysiert die Darstellung der Spartaner in Millers Comic „300“. Die Spartaner werden als muskulöse und durchtrainierte Krieger dargestellt, die mit Stolz und Entschlossenheit in den Kampf ziehen. Ihre Werte wie Mut, Selbstständigkeit, Härte und Todesverachtung werden durch die Geschichte des jungen Leonidas verdeutlicht.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Darstellung der Perser in „300“. Die Perser werden als fremdartig und von der spartanischen Kultur unterscheidend dargestellt. Sie werden als hinterhältig, ehrlos und skrupellos dargestellt, die ihre Soldaten mit Gewalt zum Kampf antreiben. Die persische Armee wird als eine Masse von Sklaven dargestellt, die im Gegensatz zu den Spartanern keine eigene Kampfeslust besitzen.
Das vierte Kapitel untersucht den kulturellen Antagonismus, der in „300“ konstruiert wird. Der Kampf zwischen den Spartanern und Persern wird als ein Kampf zwischen dem freien Westen und dem unterdrückenden Osten dargestellt. Dieser Antagonismus spiegelt sich auch im dekadenten Lebensstil des persischen Großkönigs wider, der im Gegensatz zu den spartanischen Werten steht.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Männlichkeitsdarstellung, die Schlacht bei den Thermopylen, Frank Miller, Herodot, Spartaner, Perser, kultureller Antagonismus, „The Clash of Civilizations“, Samuel P. Huntington, Orient, Okzident, Krieg im Comic, Comic-Analyse.
- Arbeit zitieren
- Stefan Rudolf (Autor:in), 2011, Maskuline Gewaltdarstellung oder die Illustrierung eines Mythos? Die Männlichkeitsdarstellung in Frank Millers Werk "300", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/180829