„,Innere Führung’ bedeutet in ihrer Grundintention nichts Geringeres als die Verwirklichung staatlicher und gesellschaftlicher Normen in den Streitkräften. Sie besitzt also eine weit über die Bundeswehr hinausgehende gesellschaftspolitische Reichweite und ist daher viel mehr als ein bloßes ,Führungskonzept’“. Der Friedens- und Konfliktforscher des Instituts für Frie-densforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg ─ Dr. Jürgen Groß ─ um-schreibt mit den obigen Worten treffend die Rolle und die Funktion der Inneren Führung für die Gesellschaft und das Militär. Dabei besitzt die Problematik der zivil-militärischen Bezie-hungen eine herausragende Bedeutung. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erfolgte ein grundlegender Bruch im Verhältnis zwischen Zivilgesellschaft und Militär in Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
- Das Verhältnis zwischen Militär und Zivilgesellschaft am Beispiel der Inneren Führung unter besonderer Berücksichtigung der Theorien von Samuel P. Huntington und Morris Janowitz
- Einleitung
- Theorien der zivil-militärischen Beziehungen
- Die exklusive Variante: Samuel P. Huntington
- Die inklusive Variante: Morris Janowitz
- Die Innere Führung
- Vergleich der Theorien mit der Inneren Führung
- Zukünftige Herausforderungen für die Innere Führung
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay analysiert das Verhältnis zwischen Militär und Zivilgesellschaft am Beispiel der Inneren Führung der Bundeswehr. Er untersucht, inwiefern die Theorien von Samuel P. Huntington und Morris Janowitz die Entwicklung und die Herausforderungen der Inneren Führung erklären können.
- Zivil-militärische Beziehungen
- Innere Führung
- Theorien von Huntington und Janowitz
- Zukünftige Herausforderungen für die Bundeswehr
- Demokratische Führungskultur
Zusammenfassung der Kapitel
- Das Verhältnis zwischen Militär und Zivilgesellschaft am Beispiel der Inneren Führung unter besonderer Berücksichtigung der Theorien von Samuel P. Huntington und Morris Janowitz
- Einleitung
- Theorien der zivil-militärischen Beziehungen
- Die exklusive Variante: Samuel P. Huntington
- Die inklusive Variante: Morris Janowitz
- Die Innere Führung
- Vergleich der Theorien mit der Inneren Führung
- Zukünftige Herausforderungen für die Innere Führung
Die Einleitung stellt die Relevanz der Inneren Führung für die zivil-militärischen Beziehungen in Deutschland dar und erläutert die Zielsetzung des Essays. Sie führt in die Thematik der zivil-militärischen Beziehungen ein und beleuchtet die historische Entwicklung in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg.
Dieser Abschnitt stellt die Theorie von Samuel P. Huntington vor, die eine strikte Trennung zwischen Militär und Zivilgesellschaft fordert. Huntington argumentiert für eine „objective control“ des Militärs durch die Zivilgesellschaft, um die Unabhängigkeit der Armee gegenüber der Politik und dem Wertewandel der Gesellschaft zu gewährleisten.
Im Gegensatz zu Huntington plädiert Morris Janowitz für eine enge Wechselbeziehung zwischen Militär und Zivilgesellschaft. Er sieht den Soldaten als Gesellschaftsakteur, der in die Gesellschaft integriert ist und deren Wertevorstellungen teilt. Janowitz betont die Bedeutung der „citizen soldier“ und die Notwendigkeit einer inneren Kontrolle des Militärs durch seine Angehörigen.
Dieser Abschnitt definiert das Konzept der Inneren Führung und erläutert seine Entstehung und Ziele. Die Innere Führung wurde von Wolf Graf von Baudissin entwickelt, um eine demokratische Führungskultur in der Bundeswehr zu etablieren. Sie basiert auf den Werten Freiheit, Offenheit, Verantwortung, Respekt, Toleranz und Mitmenschlichkeit und zielt darauf ab, die Integration der Bundeswehr in die Gesellschaft zu fördern.
Dieser Abschnitt vergleicht die Theorien von Huntington und Janowitz mit dem Konzept der Inneren Führung. Es wird deutlich, dass Janowitz' Ansatz der Inneren Führung näher steht, da beide eine enge Verknüpfung zwischen Militär und Zivilgesellschaft befürworten. Der „Staatsbürger in Uniform“ der Inneren Führung entspricht in seiner Bedeutung dem „citizen soldier“ von Janowitz.
Dieser Abschnitt diskutiert die Herausforderungen, denen sich die Innere Führung im 21. Jahrhundert gegenübersieht. Die veränderten sicherheitspolitischen Strukturen und die neuen Bedrohungen wie internationaler Terrorismus und „failing states“ stellen das Konzept der Inneren Führung in Frage. Es wird diskutiert, ob die Innere Führung an die neuen Rahmenbedingungen angepasst werden muss und ob sie möglicherweise weniger demokratisch sein muss, um besser zu funktionieren.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Inneren Führung, die zivil-militärischen Beziehungen, die Theorien von Samuel P. Huntington und Morris Janowitz, die Bundeswehr, die demokratische Führungskultur, die Integration des Militärs in die Gesellschaft, die Herausforderungen der modernen Sicherheitspolitik und die Anpassung der Inneren Führung an die neuen Rahmenbedingungen.
- Arbeit zitieren
- Stefan Rudolf (Autor:in), 2011, Das Verhältnis zwischen Militär und Zivilgesellschaft. Innere Führung bei Huntington und Janowitz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/180831