[...] Die Bezeichnung Kosovo bedeutet „Amselfeld“ und „wann und wieso der Name Amselfeld
auf die ganze Region bezogen wurde, ist nicht ganz klar“ (Maliqi, 1999, S. 120), da der Name
im Mittelalter für die Hochebene benutzt und zwar in Berichten über die Schlacht im Kosovo
1389 zwischen Serben und Türken. Die Region des Kosovo hatte verschiedene Namen, unter
anderem bezeichnete man die Region des Westkosovo in Serbien als Metohija, während in
Albanien die Region als Dukagjin-Hochebene bekannt war. Später, im sozialistischen
Jugoslawien hiess die Region Kosovo-Metohija (kurz: Kosmet) und erst seit 1968 ist die
Bezeichnung Kosovo gängig für die gesamte Region (vgl. Maliqi 1999, S. 120). Um dem tief verwurzelten Konflikt im Kosovo auf die Spur zu kommen, muss man ihn von
mehreren Seiten beleuchten. Historische und politische Gründe sind wichtig, da der Konflikt
weit in die Geschichte zurückreicht und das Kosovo von jeher Gegenstand politischer
Diskussionen war und ist. Die politischen und geschichtlichen Geschehnisse im Jugoslawien
der neunziger Jahre sind separat aufgeführt, obwohl sie natürlich auch geschichtlich betrachtet
werden. Der Grund dafür ist die unmittelbare Relevanz der Ereignisse im Rest Jugoslawiens
fuer das Kosovo. Auch die dortigen Ereignisse sind so komplex, dass sie separat dargestellt
werden können. Der religiöse Hintergrund ist ein eher kleiner Teil der Arbeit, da ich im
Verlauf meiner Recherchen entdeckte das die religiösen Differenzen zwischen Albanern und
Serben zweitrangig sind und sich der Konflikt in erster Linie um die Ethnien dreht. Der darauffolgende Teil der Arbeit beschäftigt sich mit den Mythen und Wahrheiten, den
Vorurteilen und Feindbildern, die im Kosovo um die beiden ethnischen Gruppen entstanden
sind. Er zeigt auf, wie diese psychologisch entstehen können und wie diese weitergegebenen
Vorurteile zur eskalierenden Gewaltspirale beigetragen haben.
Schließlich werden Lösungsansätze vorwiegend im Licht der Kosovo-Expertin Julie Mertus
betrachtet und eigentlich wäre der Teil von Global Perspective Development Center (GPDC)
ein Teil dieser Lösungsansätze. Jedoch wurde der Teil zu GPDC und Moral Leadership
wegen seines Umfangs separat präsentiert.
Ich hoffe, dem Leser einen kleinen Einblick in die komplizierten Verhältnisse des Kosovo-
Konfliktes geben und ihm den Eindruck vermitteln zu können, dass Konflikte immer
vielschichtig sind und Lösungen beim Einzelnen beginnen müssen, damit sie sich entwickeln
können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichtlicher Überblick
- Die Neunziger Jahre unter Miloševic und der Krieg im Kosovo
- Religiöse Differenzen
- Mythen und Wahrheiten, Vorurteile und Feindbilder
- Lösungsansätze
- Global Perspective Development Center (GPDC)
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem Konflikt im Kosovo, dessen Hintergründen, möglichen Ursachen und einem Lösungsansatz am Beispiel des Global Perspective Development Center (GPDC) und Moral Leadership.
- Historische und politische Hintergründe des Konflikts
- Rolle der ethnischen Spannungen und der historischen Ansprüche auf das Kosovo
- Entstehung und Weitergabe von Vorurteilen und Feindbildern
- Mögliche Lösungsansätze im Kontext von Friedenspädagogik und Konfliktlösung
- Beispiel des GPDC und Moral Leadership für einen nachhaltigen Ansatz
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Kosovo-Konflikts ein und beschreibt die historische und politische Komplexität des Themas. Der darauffolgende Abschnitt beleuchtet den geschichtlichen Überblick und die Entwicklung des Kosovo im Kontext der Balkanregion. Dabei werden die Rolle des serbischen und albanischen Volkes sowie die historischen Ansprüche auf das Kosovo betrachtet. Die Kapitel über die Neunziger Jahre, die religiösen Differenzen und die Mythen und Wahrheiten befassen sich mit den unmittelbaren Ursachen des Konflikts und den daraus resultierenden Spannungen. Der Abschnitt über Lösungsansätze fokussiert auf den Ansatz des GPDC und Moral Leadership, die als ein Beispiel für einen nachhaltigen Ansatz zur Konfliktlösung dienen können.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter, die in der Arbeit eine zentrale Rolle spielen, sind: Kosovo, Konflikt, Geschichte, Albaner, Serben, Ethnizität, Vorurteile, Feindbilder, Friedenspädagogik, Konfliktlösung, Global Perspective Development Center (GPDC), Moral Leadership.
- Arbeit zitieren
- Dominik Schreiner (Autor:in), 2003, Konflikt im Kosovo - Hintergründe, mögliche Ursachen und ein dargestellter Lösungsansatz am Beispiel von Global Perspective Development Center (GPDC) und Moral Leadership, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18100